Tennis Blau-Weiss schnuppert erneut an einem Sieg

Neuss · Am dritten Spieltag der Tennis-Bundesliga  unterliegt der Aufsteiger aus Neuss trotz zweier Einzelsiege bei RW Köln mit 2:4.

  Der TC Blau-Weiss Neuss muss weiter auf den ersten Punktgewinn nach dem Wiederaufstieg in die Tennis-Bundesliga warten. Nach der 2:4-Niederlage am Sonntag beim Kölner THC Stadion Rot-Weiss steht für Teamchef Marius Zay fest: „Jetzt wird es für uns ganz eng.“

Denn nach drei Spieltagen sind nur noch drei der zehn Teams sieglos: Neben den beiden Aufsteigern aus Neuss und Reutlingen (kam mit 1:5 bei BW Krefeld unter die Räder) überraschend Ex-Meister Kurhaus Lambertz Aachen, der nach seiner 2:4-Schlappe im Rochusclub erst einen Punkt auf seinem Konto hat. Die Düsseldorfer stellen sich am Sonntag (22., 11 Uhr) als nächster Gast an der Jahnstraße vor, bevor es fünf Tage später (Freitag, 27., 13 Uhr) für die Blau-Weissen nach Aachen geht. Danach könnte die Saison bereits gelaufen sein für den Aufsteiger ...

Und das, obwohl sich die Neusser keineswegs wie Kanonenfutter präsentieren. Im Gegenteil, wie schon am Freitag in Weinheim war auch in Köln vor 2000 Zuschauern ein Zähler durchaus drin. Angesichts der rot-weissen Doppelstärke hätten die Gäste dafür allerdings mit mehr als einem 2:2-Zwischenstand aus den Einzeln kommen müssen, für den Vaclav Safranek – er bezwang seinen tschechischen Landsmann Adam Pavlasek im Schnelldurchgang mit 6:1, 6:4 – und Adrian Ungur sorgten. Der Rumäne, am Freitag wegen einer Oberschenkeldehnung noch das Sorgenkind, biss sich gegen Jan Choinski zu einem 7:5, 3:6, 12:10 durch.

Mehr war keineswegs unmöglich. Bernabe Zapata Miralles erwischte Dustin Brown nämlich auf dem falschen Fuß, musste sich nach einer 6:3-Führung aber noch mit 3:6, 6:10 geschlagen geben. Und Uladzimir Ignatik zeigte an der Spitzenposition erneut seine Klasse: Hatte der Weißrusse, der in der Weltrangliste nur auf Position 216 geführt wird, am Freitag den Australier (ATP 56) gefordert, gelang ihm in Köln das Gleiche gegen den Franzosen Benoit Paire (ATP 47) – allein, es reichte nach 2:6, 6:4 nur zu einer 10:12-Niederlage im Champions-Tiebreak. „Paire hat da seine ganze Klasse ausgespielt und am Ende auch noch Glück,“ analysierte Zay das Spitzenspiel, das diesem Anspruch voll und ganz gerecht wurde und einmal mehr bewies, dass Weltranglistenpositionen im Bundesliga-Alltag nicht immer alleiniger Maßstab sind.

Klang der 2:2-Zwischenstand ehren- und hoffnungsvoll, erwies er sich letztlich als doch zu wenig. „Die Kölner haben einfach Riesendoppel“, sagte Zay. Denn in Andreas Mies und Wesley Koolhof können die Rot-Weissen zwei absolute Spezialisten in dieser Disziplin auf die Asche schicken. Schon am Freitag hatten die Domstädter gegen den Gladbacher HTC aus einem 1:3-Rückstand noch ein 3:3 gemacht, gegen Neuss wurde so aus einem 2:2 noch ein 4:2-Sieg, der erste in dieser Saison für den KHTC. Denn sowohl Benoit/Mies (6:2, 6:1 gegen Ignatik/Safranek) als auch Pavlasek/Koolhof (6:3, 6:2 gegen Ungur und Frederik Nielsen) ließen den Gästen nicht den Hauch einer Chance.

Weshalb sich Marius Zay am Sonntagnachmittag bereits früh auf der Heimfahrt befand. „Schade, das ist schon alles sehr ärgerlich,“ bilanzierte er die ersten Auftritte in der neuen Spielklasse. Ein „Frustbier“ verkniff sich der Neusser Teamchef trotzdem – der 35-Jährige trinkt keinen Alkohol.

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