Tischtennis: TTC Grevenbroich blieb knapp die Nummer eins Bilanz auf Verbandsebene bescheiden

Für die Tischtennis-Herren aus dem Rhein-Kreis Neuss war die zurückliegende Saison auf Verbandsebene wahrlich keine Offenbarung. Unter dem Strich gab es in den vier Ligen mit Kreisbeteiligung aus heimischer Sicht zwar nur einen Abstieg von Landesligist TTC Gierath II und die Gierather Erstvertretung spielte sogar bis zum Schluss um Verbandsliga-Meistertitel mit, doch die restlichen sechs Teams spielten entweder lange gegen den Abstieg oder dümpelten frühzeitig im Tabellen-Niemandsland umher.

Aber trotz der objektiv mageren Bilanz ist auch klar, dass die subjektive Bewertung jeder Mannschaft anders ausfallen kann. Schließlich war jeder mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Zielen gestartet. Die Ausgangslage, mit der der TTC Grevenbroich in die Oberliga-Saison gegangen war, konnte sich jedenfalls sehen lassen. Die Mannschaft, die im Jahr zuvor als Aufsteiger für Furore gesorgt hatte (Platz fünf), ging unverändert ins Rennen. Doch von Beginn lief nicht allzu viel zusammen, gingen Spiele verloren, die im erfolgreichen Vorjahr noch locker gewonnen wurden.

Und als wäre die sportliche Misere noch nicht genug gewesen, gab es auch noch Streit mit Thomas Schettki, der darin gipfelte, dass die Nummer zwei kurz vor Ende der Hinrunde das Weite suchte. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurden die Schloss-Städter schon als Abstiegskandidat gehandelt. Doch der TTC machte aus der Not eine Tugend und baute in Michael Spytek (Brett 4/6:11 Bilanz) und Ewgenij Milchin (5/10:4) zwei neue Spieler ein und lag damit richtig - am Ende reichte es noch zu Platz sechs.

"Unter diesen Voraussetzungen ist das sicher als Erfolg zu werten, wir haben den Ausfall von Thomas Schettki gut kompensieren können", meint Kapitän René Holz, der selbst an Brett zwei aufrückte (6:13). Überragend spielte die Nummer eins Johannes Dimmig (14:5). Positiv auch noch das Abschneiden von Michael Dubbel (8:1) im unteren Paarkreuz. Im direkten Vergleich mit dem Kreiskonkurrenten TG Neuss gab es einen knappen Sieg (9:7) und eine deftige Niederlage (3:9). "Dennoch haben wir den Titel als bestes Kreisteam behaupten können", stellt René Holz fest.

Die TG Neuss landete nämlich einen Punkt schlechter (21:23) auf den siebten Platz, musste aber länger um den Klassenerhalt zittern, als ihr lieb war. Vor allem Verletzungen sorgten in der Hinrunde dafür, dass es nicht richtig lief. Als Segen erwies sich dann eine vom Verband veranlasste Umstellung zur Rückserie. Norman Reich (6:16) und Ludger Kreuels rückten aus der Mitte nach oben. Für Ludger Kreuels wohl eine besondere Motivation, denn er machte eine Leistungsexplosion durch.

Nur Zhiqiang Cheng (20:0) von Meister Bayer Uerdingen, den die TG bekanntlich für nächste Saison verpflichtete, spielte besser als der Neusser (16:6). Besser zurecht kamen in der Mitte auch Dirk Kasper (13:8) und Norbert Schagun (9:9). Positiv schnitt auch Daniel Neukirchen ab (11:8). "In der Rückrunde haben wir nur zwei Spiele verloren. Das zeigt, dass wir das Zeug haben, mit unserem Neuzugang nächste Saison vorne mitzuspielen", freut sich TG-Abteilungsleiter Ralf Peerenboom über den versöhnlichen Abschluss.

Den kann es für den TTC Gierath trotz des erst am letzten Spieltages vergebenen Meistertitels in der Verbandsliga auch noch geben, nämlich dann wenn man die Relegationsrunden am 4./5. sowie 17./18. Mai erfolgreich bestreitet und doch noch den Aufstieg schafft. "Trotz der Enttäuschung zum Abschluss haben wir eine gute Saison gespielt", stellt denn auch Gieraths Vorsitzender Heinz Kiefer klar, "wir haben die an uns selbst gestellten Erwartungen erfüllt."

Besonders überzeugt haben beim TTC das obere Paarkreuz mit Norbert Schettki (14:8) und Haoran Luo (17:3) sowie Brett fünf und sechs mit Dirk Platen (16:4) und Thomas Füßer (15:2). Knackpunkt war in der Rückrunde wohl das mittlere Paarkreuz. Marin Matijasevic und Bodo Platen gaben auch beim für die verlorene Meisterschaft verantwortlichen Remis gegen die DJK Holzbüttgen vier Punkte ab. Matijasevic ist auch der einzige Spieler, der für nächste Saison noch nicht zugesagt hat. Ein Neuzugang steht unterdessen fest. Christian Karas, bislang die Nummer zwei beim Oberligisten TuS Erkenschwick, kommt nach Gierath. Egal, ob der Aufstieg noch gelingt oder nicht.

An die Leistung aus dem Vorjahr nicht anknüpfen konnte die DJK Holzbüttgen, die sich aber in der Rückrunde mächtig steigerte und auf Rang sechs abschloss. "Wir sind immer stärker geworden und haben unser bestes Saisonspiel ausgerechnet gegen Gierath gemacht", erklärt DJK-Spieler Jens Rustemeier, der nur einer von zwei Holzbüttgener mit einer positiven Bilanz ist (9:6). Der andere ist Spitzenspieler Stefan Vollmert (13:7). Weit hinter den Erwartungen blieb Karsten Lubberich zurück, der auch in der Mitte negativ abschnitt (7:9) und Bernd Schiffers nie ersetzen konnte.

Eine stärkere Rück- als Hinrunde lieferte auch der JTTC Hochneukirch ab, der mit dem Klassenerhalt vorzeitig sein Saisonziel erreichte. Grund für den Aufschwung war auch beim JTTC eine Umstellung. Jürgen Reuland (11:11) und Ernst-Willi Jennessen (6:13) rückten nach oben, Raimund Pispers (13:8) und Arno Janjic (10:6) in die Mitte. Stark trumpfte auch Alexander Trimkowski (14:4) unten auf. Auf ihn kann der JTTC aber künftig nicht mehr bauen, er wechselt zum TuS Derendorf.

In der Landesliga, Gruppe 8, verabschiedete sich die TG Neuss II ziemlich schnell von ihren Aufstiegsträumen. Trotz elf Spielern auf dem Meldeformular geriet man in Personalnot und spielte zu unbeständig. Glänzen konnte wie erwartet Alexander Wiertz (9:1), der auch die erste Mannschaft im Kampf gegen den Abstieg tatkräftig unterstützte. Eine positive Bilanz lieferten ansonsten nur noch Klaus Wahlen (9:5) und Frank Jecker (10:2) ab.

Eine positive Überraschung war in Gruppe 11 die junge Reserve des TTC Grevenbroich, die punktgleich mit dem 1. TTC Düren auf dem fünften Platz landete. Herausstechend sind die klar positiven Bilanzen der Youngster Marius Stralek (12:3) und Hendrik Genotte (12:5). Als Tabellenletzter musste der TTC Gierath II den Weg in die Bezirksliga antreten. Annähernd überzeugen konnte nur Helmut Kremer (9:11) an Brett zwei. D. Beineke

(NGZ)
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