Fußball TuS rutscht immer weiter in die Krise

Grevenbroich · Der FC Delhoven erteilt beim 4:1 eine Lehrstunde in Effektivität und schießt den TuS Grevenbroich in akute Abstiegsnot.

 Angreifer Sascha Pisasale köpft im Schlossstadion für den TuS Grevenbroich im Duell mit dem Delhovener Fabian Kotulla zum 1:1-Ausgleich ein.

Angreifer Sascha Pisasale köpft im Schlossstadion für den TuS Grevenbroich im Duell mit dem Delhovener Fabian Kotulla zum 1:1-Ausgleich ein.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Beim TuS Grevenbroich treten alle Symptome einer Mannschaft in der Krise offen zutage. Während die Hintermannschaft viel zu anfällig für geradliniges Angriffsspiel ist, agiert die Offensive schwerfällig und harmlos. Eine außerordentliche Leistung musste der FC Delhoven nicht einmal abrufen, um mit dem 4:1-Sieg drei Punkte aus dem Schlossstadion zu entführen. Den Gästen reichte ein weitgehend konsequentes Defensivverhalten und ein Sturmduo, das seinen Namen auch verdient.

Den Auftakt zu 90 äußerst unbefriedigenden Grevenbroicher Minuten machte Mike Penski. Die Abwehr des TuS entschärfte einen Eckball nur unzureichend und Penski zog unhaltbar von der Strafraumkante ab (15.). Mitte des ersten Durchgangs wurde dann vorübergehend Tim Allroggen zum Hauptdarsteller: Einem ersten Foulspiel am TuS-Stürmer auf der Strafraumlinie verweigert Schiedsrichter Okan Vardaroglu noch den Pfiff, wenige Minuten später zeigte der Referee nach einem erneutem Vergehen an Allroggen auf den Punkt. Jonas Küchler legte sich den Ball zurecht, aber seinen harmlosen Versuch (30.) entschärfte Kevin Müller mühelos. Besser machte es Sascha Pisasale, der eine Ecke von rechts mit dem Kopf in den kurzen Winkel verwertete (34.). Es sollte der letzte Grund zum Jubeln für Grevenbroich bleiben. Kurz vor dem Pausenpfiff wähnte sich TuS-Keeper Björn Peterson noch im Glück, nachdem ihn Vardaroglu nicht wegen Notbremse vom Platz stellte. Wenige Sekunden später zappelte der Ball trotzdem hinter ihm im Netz, weil Delhovens Ugur Saglam zum anschließenden Freistoß goldrichtig stand (45.+2).

Nach dem Seitenwechsel folgte der Galaauftritt von Max Ohm. Unterstützt von der Schläfrigkeit der Grevenbroicher Abwehrt netzte er zuerst eine Flanke unbedrängt am zweiten Pfosten ein (55.), um in der Folge mit seinem Sturmpartner Felix Frason Chancen im Minutentakt zu erspielen. Die beste Gelegenheit verwertete Ohm nach blitzsauberem Doppelpass mit Frason in der 64. Minute zum 4:1. „Das war heute ein Big Point“, freute sich FC-Trainer Dennis Kessel, dessen Team nun 14 Punkte vor dem TuS auf einem gesicherten Platz neun rangiert. Grevenbroich war aus dem Spiel 75 Minuten offensiv überschaubar geblieben, versuchte es aber dennoch mit dem Mut der Verzweiflung. Und hätten die Hausherren etwas mehr Glück gehabt, ein Punkt wäre durchaus möglich gewesen: Maik Allroggen, Dani Dominguez und Noel Nieto Alonso trafen in der Schlussphase nur Aluminium.

2. Vorsitzender Wilfried Faßbender äußerte sich im Anschluss zurückhaltend über mögliche Verstärkungen in der Winterpause: „Wir brauchen eher erfahrene Spieler. Junge, talentierte Spieler haben wir reichlich.“ Auch auf dem Trainerstuhl könnte ein erfahrener Mann Platz nehmen. Peter Vogel, der 2014 die SG Orken/Noithausen in der Bezirksliga retten konnte und danach zum DSC 99 in die Landesliga wechselte, schaute sich die Begegnung aufmerksam vom Spielfeldrand aus an.

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