Sportpolitik Bewegte und bewegende Geschichte

Sportpolitik · Mit seiner in der Sparkassen-Hauptstelle an der Oberstraße zu besichtigenden Ausstellung "Sport in Neuss - eine Geschichte mit Zukunft" hat der Stadtsportverband Neuss Maßstäbe gesetzt: So lebendig kann Sportgeschichte sein und auch präsentiert werden

Historische Bilder der Neusser Sportgeschichte
7 Bilder

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Von Volker Koch

Neuss Meinolf Sprink nickte zufrieden: "Es gibt schlimmere Fotos von mir." Doch nicht nur, weil das Porträt aus jungen Tischtennis-Zweitligajahren im Dress des 1. NTTC Nordstadt Gnade vor seinen Augen fand, war der Direktor Kommunikation und Marketing des Fußball-Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen angetan von der Ausstellung "Sport in Neuss — eine Geschichte mit Zukunft", die noch bis zum 14. Oktober in der Hauptstelle der Sparkasse Neuss an der Oberstraße zu sehen ist.

"Hier wird Geschichte wirklich lebendig erzählt", lobt Sprink die Schau, die der Stadtsportverband (SSV) Neuss aus Anlass seines neunzigjährigen Bestehens initiiert und dank tatkräftiger Mithilfe des Stadtarchivs (und anderer) organisiert hat. Die Ausstellungsstücke zu den Themenbereichen Sportarten, Sportstätten und Sportpersönlichkeiten stammen aus den Beständen des Stadtarchivs oder wurden von Vereinen und Privatpersonen als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Etliche, wie zum Beispiel das von Meinolf Sprink an der Tischtennisplatte, stammen aus den Beständen der NGZ.

Doch nicht nur in Fotodokumenten, grafisch ansprechend aufbereitet von Wolfgang Dany, wird die bewegte und bewegende Geschichte des Neussers Sports auch vor der Gründung des damaligen "Stadtverbandes für Leibesübungen" im Jahre 1921 erzählt. Mancher Sportler und mancher Funktionär hat sich für die Ausstellung auch von echten "Schätzchen" getrennt: "Zwei Tage, nachdem die NGZ über unser Vorhaben berichtet hat, stand eine Dame in unserem Sekretariat und drückte mir zwei Goldmedaillen in die Hand", weiß Archivdirektor Jens Metzdorf zu berichten.

Es war Annemarie Zimmermann, 1964 in Tokio und vier Jahre später im Mexiko gemeinsam mit Roswitha Esser Olympiasiegerin im Zweier-Kajak für die Holzheimer SG. Ihr Edelmetall ziert jetzt mit einer Original-Startnummer von damals und einer Einladungskarte zum Bankett beim Bundespräsidenten eine Vitrine der Ausstellung. Das Hockey-Silber, das Elke Drüll 1984 in Los Angeles gewann, ist in einer anderen zu finden. Ein abgenutztes Turnpferd aus den Beständen der Turngemeinde von 1848, deren Gründungsfahne und das Rennrad, auf dem der unvergessene Hako Maier in den fünfziger Jahren Erfolge feierte, ziehen ebenfalls die Blicke auf sich.

Neuestes (Foto-) Dokument dürfte das Jubelfoto der Nixhof-Voltigiererinnen beim Gewinn des Europameister-Titels Mitte August in Le Mans sein. "Es ist schön, dass so viele unserem Aufruf gefolgt sind und uns Erinnerungsstücke hinterlassen haben", sagt SSV-Vorsitzender Wilhelm Fuchs, "die Ausstellung kann natürlich nicht umfassend sein, sondern ist auch von Zufällen und subjektiven Vorlieben geprägt", meint der beim Stadtsportverband für Kommunikation zuständige Hans Hefner, der gemeinsam mitJens Metzdorf und NGZ-Sportredakteur Volker Koch die Texte beigesteuert hat. Auch den über Meinolf Sprink.

(NGZ)
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