Zu jedem Schützenkönig gehört auch eine Königin: Beate Obels und Britta Großmann unterstützen die beiden Korschenbroicher Regenten Beim Residenzbau Rosen stecken und neben dem König lächeln

Von Daniela Buschkamp

Von Daniela Buschkamp

Wenn Heinz Obels mit der Königskette der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft und Thorsten Meißner mit dem Silber der St.-Katharina-Junggesellen-Bruderschaft aufmarschieren, werden sie zwei Frauen besonders beobachten. Denn Beate Obels und Britta Großmann tragen auch einen Teil zum großen Fest bei: Sie stehen an zwei Abenden als Königinnen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

Während bei anderen Schützenfesten die Königin öfter an der Seite ihres Mannes zu sehen ist, ist ihre Rolle in den beiden Bruderschaften eher eine kleine. Doch sie verlangt auch ihren Tribut an Engagement und Zeit. Eine Entscheidung also, die gut überlegt sein will. Doch für Beate Obels war die Teilnahme ihres Mannes am Königsspiel nur eine Frage der Zeit. Er hatte bereits früher versucht, den hölzernen Vogel von der Stange zu holen.

"Mein Mann wollte schon immer einmal Schützenkönig werden", berichtet die 48-Jährige. Schließlich ist er seit 30 Jahren in der Bruderschaft dabei und auch im Vorstand aktiv. Auch für die gebürtige Korschenbroicherin ist der Trubel um "Unges Pengste" nicht neu: "Ich bin damit groß geworden", erzählt die Königin. Also wusste sie auch schon im Voraus, was auf sie zukommen wird - doch die Herausforderung hat Beate Obels nicht geschreckt. Statt dessen nahm sie zwei Wochen Urlaub von ihrer Arbeit in der Rechtsanwaltskanzlei.

So werden noch hier und da einige Röschen an der Königsresidenz befestigt, die letzten Einzelheiten im privaten Kreis besprochen und dann geht es auch schon bald los. Das Kleid für den ersten "königlichen" Auftritt liegt bereit. Und nach der Parade, eine Stunde zum Ausruhen und dem letzten Schliff für die Frisur konnte Beate Obels ihr stahlblaues, perlenbesetztes Kleid anziehen. Begleitet wurde das Königspaar von seinen Töchtern Daniela (22) und Stefanie (24) und deren Freunden - alle freuten sich auf besondere Tage.

Diese Freude, einmal ein besonderes Schützenfest zu erleben, hat letztlich auch für Britta Großmann den Ausschlag gegeben, sich für einen Auftritt an der Seite des Junggesellenkönigs zu entscheiden. Doch zu Anfang glaubte die 21-Jährige noch an einen Scherz, als ihr Freund sie fragte: "Britta, ziehst Du mit mir auf?" Doch nach der Gewissheit, dass dies kein Ulk war, erbat sie sich erst mal eine Woche Bedenkzeit. "Ich wollte es mir in Ruhe überlegen und auch mit meinen Eltern, die damals im Urlaub waren, darüber sprechen", erinnert sie sich.

So sagte Britta Großmann also "Ja" und sah mit einer Mischung aus "Nervosität und dem Gefühl, etwas besonderes zu erleben" ihrem ersten Aufzug entgegen. Auch die Kleiderfrage war rasch beantwortet: ein weinrotes, schulterfreies Kleid mit kleiner Schleppe und weitem Rock. Sie hat sich Urlaub von ihrer Arbeit in der Altentagesstätte genommen. Und viel Zeit für ihre Hobbys Inline-Skating und Musik werden auch der Junggesellen-Königin nicht bleiben.

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