Moderner Fünfkampf: Julia Leenders vom Neusser SV Beim Laufen fehlte am Ende doch die Kraft

Die Strapazen der zurückliegenden Wochen wurden belohnt. Julia Leenders Neusser SV hat bei ihren ersten Welttitelkämpfen der Junioren im Modernen Fünfkampf ein achtbares Resultat erzielt. Im australischen Sydney belegte sie im Finale mit 4644 Punkten den 21. Platz. Den Grundstein für dieses gute Platzierung legte sie in der ersten Disziplin.

160 Ringe sprangen für sie beim Schießen heraus. "Ein für Julia phantastisches Ergebnis", wie Trainer Stefan Porr meint. Dabei betont er, "dass Julia in der Vergangenheit besonders im Schießen oft die Nerven verloren hat und daher lediglich um die 140 schoss". In Sydney hat sich gezeigt, dass sich das intensive Spezialtraining in dieser Disziplin langsam auszahlt. Zwar liege das Ergebnis noch unter dem Durchschnitt der Weltelite, dennoch seien die 160 Ringe und die dahinterstehende Gelöstheit eine hervorragende Basis, auf der man in Zukunft bauen könne. Mit dem Schießergebnis gelang Leenders somit ein gelungener Einstieg in den Wettkampf, der ihr die nötige Motivation für die folgenden Disziplinen gab. So vermochte sie, das Formhoch beim anschließenden Fechten zu konservieren, in dem sich die 20-Jährige gut verkaufte.

Am Ende konnte sie 776 Punkte für sich verbuchen. Trainer Porr dazu: "Alles, was bei einer WM im Fechten um die 800 Punkte liegt, ist eine gute Quote." Weit über der persönlichen Bestleistung lag Leenders hingegen im Schwimmen. Mit 2:35,6 Minuten auf der 200 Meter Bahn schwamm sie Bestzeit und überraschte nicht nur sich selbst mit dieser Leistung. "Eine gewaltige Steigerung um zwei Sekunden, das hätte ich ihr vor dem Turnier in dieser Form nicht zugetraut", ließ Porr wissen. Mit dieser Zeit positionierte sich die gebürtige Neusserin um den 25. Platz. In den beiden abschließenden Durchgängen galt es daher, alles daran zusetzen, um noch ein paar Plätze nach oben springen zu können. Beim Ritt durch den Hindernisparcours sollte ihr dies auch gelingen.

1116 Punkte lagen hier im obersten Drittel der internationalen Konkurrenz. Leenders bestätigte mit diesem fehlerfreien Ritt ihr glückliches Händchen sowie ihre Stärke im Reiten. Spannung sollte der abschließende 3000 Meter Geländelauf bringen. Leenders mobilisierte hier noch einmal alle Kräfte, so dass sie bis auf den 21. Platz vorlief. Dabei fehlte nicht viel, für den Sprung unter die ersten Zwanzig. Lediglich 16 Punkte trennten sie von der 19., umgerechnet vier Sekunden. Nach einer rasanten Aufholjagd, bei der sie ihr rund eine Minute abgenommen hatte, fehlten ihr am Ende dann doch die nötigen Kräfte. "Auch wenn Julia mit dem 21.

Platz ihren eigenen Erwartungen, unter die ersten sechzehn zu kommen, nicht ganz gerecht geworden ist, schmälert dies keinesfalls ihre Leistung", zeigte sich Porr mit der Leistung seines Schützlings zufrieden. Sie habe im ersten Juniorenjahr schon viel erreicht, wie die Weltmeisterschaften bewiesen. "Ihre Leistungen sowie ihr Kampfeswille zeugen von einem gewaltigen Sprung, der für die Zukunft viel hoffen lässt." Hoffnung auf eine weitere Überraschung besteht auch noch im Staffelwettbewerb, den die Neusserin bereits heute in Sydney zusammen mit ihren Mannschaftskolleginnen bestreiten wird. "Bei diesem Formhoch kann alles passieren", ist Trainer Stefan Porr durchaus optimistisch. HDH

(NGZ)
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