Lokalsport Begräbnisstimmung im Erftstadion

Kapellen · Dem unbefriedigenden 2:2 gegen Hönnepel ließ der immer stärker vom Abstieg bedrohte Fußball-Oberligist SC Kapellen am Mittwoch gegen Ratingen eine 2:3-Niederlage folgen. Am Sonntag beim Schlusslicht FC Kray muss nun ein Sieg her.

 Schwer enttäuscht: Kapitän Tim Rubink (l.) und Spielmacher Lennart Ingmann geraten mit dem Fußball-Oberligisten SC Kapellen in immer größere Abstiegsnöte.

Schwer enttäuscht: Kapitän Tim Rubink (l.) und Spielmacher Lennart Ingmann geraten mit dem Fußball-Oberligisten SC Kapellen in immer größere Abstiegsnöte.

Foto: Hubert Wilschrey

Als Stadionsprecher Matthias Rach in der 74. Minute mit Leichenbittermiene Luka Bosnjaks Tor zum 3:0 für Ratingen ins Mikrofon quälte, war die Stimmung im Erftstadion endgültig wie auf einem Begräbnis. Diese in der Schlussphase noch auf 2:3 aufgehübschte Niederlage im Sandwich-Spiel der englischen Woche traf die Fußballer des SC Kapellen bis ins Mark. Selbst der stets optimistische Wolfgang Brück, dem nach der Trennung von Toni Molina die schwierige Aufgabe zufällt, die am Mittwochabend über weite Strecken erschreckend leblose Mannschaft irgendwie zum Klassenverbleib in der Oberliga Niederrhein zu führen, mahnte im Nachklapp: "Wir müssen jetzt aufpassen, dass wir nicht in einen Negativlauf geraten.

" Schicksalspiel in Essen Die kritische Aufarbeitung der beiden ersten Spiele unter seiner Regie - schon drei Tage zuvor hatte der SCK mit dem späten Ausgleich beim 2:2 gegen Hönnepel/Niedermörmter eine große Enttäuschung zu verkraften gehabt - muss freilich noch warten, denn bereits am Sonntag (Anstoß 15 Uhr) steht beim weit abgeschlagenen, aber personell prominent bestückten Schlusslicht FC Kray das nächste Duell mit Endspielcharakter auf dem Plan.

"Das wird ein Schweinespiel", befürchtet Brück. Dessen Jungs machten mit ihrem mauen Auftritt gegen Ratingen wenig Hoffnung auf schnelle Besserung. So resultierten die beiden ersten Gegentore aus krassen Abwehrfehlern: Beim 0:1 durch Carlos Penan schon nach acht Minuten gab der von seinen Teamkollegen zu Beginn indes auch sträflich im Stich gelassene Marcel Koch (fing sich später wieder) seine rechte Außenbahn völlig preis. Starker Einstand Beim 0:2, als Resultat einer prächtigen Salve von Tim Manstein (71.

) aus rund 25 Metern, trat der erst 18-jährige Mark Schiffer mit einem schlimmen Fehlpass unfreiwillig in Vorleistung. Allerdings gehörte das aus der Bezirksliga-Vertretung angeforderte Eigengewächs am Mittwoch auf der linken Außenbahn zu den ganz wenigen Lichtblicken beim SCK. Weitere Einsätze sollten darum unbedingt folgen. Verpatzter Start Möglicherweise ein ganz anderes Gesicht hätte die fade Partie bekommen, wenn die Gastgeber in der Anfangsphase nicht so schrecklich fahrlässig mit ihren Torchancen umgegangen wären: Frederik Leufgen vergab ebenso aus bester Abschlussposition wie der sichtlich bemühte, aber ergreifend glücklose Andrej Hildenberg.

Rückhalt Verdient wäre die Führung allerdings nicht gewesen. Dass Kapellen noch halbwegs ungeschoren davonkam, lag nämlich vor allem an Christopher Möllering. Obwohl angeschlagen, hielt der Keeper den SCK mit halsbrecherischen Stunts und tollen Paraden im Spiel. Freude zog er daraus indes nicht. "Hat ja nichts gebracht - wie gegen Hönnepel." Gegen den ehemaligen Oberliga-Champion hatte der 29-Jährige sogar einen Elfmeter entschärft.

Überraschendes Comeback Nach dem zweiten Treffer schien das auf keinem wirklich ansprechenden Niveau stehende Match entschieden, beim 0:3 leisteten die Hausherren schon gar keinen Widerstand mehr. Und doch wäre mit etwas Glück sogar noch ein Punkt drin gewesen: Zunächst holte sich der zuvor gefoulte Hildenberg mit einem sicher verwandelten Elfmeter zum 1:3 (80.) etwas von dem nach langer Leidenszeit verloren gegangenen Selbstvertrauen zurück.

Dann bugsierte Can Yücel den Ball irgendwie zum 2:3 (90.) ins Netz. Schiffer bot sich in der Nachspielzeit tatsächlich noch die Chance zum Ausgleich, mit seinem abgefälschten Freistoß verfehlte er das Ratinger Gehäuse nur knapp. Hoffnung In Kray ist Kani Taher zurück von der Länderspielreise mit der Nationalmannschaft Afghanistans. Das stärkt die Defensive. In der Woche darauf sollte auch Robert Wilschrey (Muskelfaserriss) wieder ins Team zurückkehren.

Anfang der Woche steigt die fleißige Arbeitsbiene wieder ins Mannschaftstraining ein. Weiter gesperrt ist Marcel Lüft.

(NGZ)
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