Lokalsport Bayer tut sich bei Panthern schwer

Dormagen · 3. Handball-Liga West: Abwehrumstellung bringt mühsamen 31:27-Sieg.

 Von den Ex-Dormagener Matthias Aschenbroich (r.) und Bastien Arnaud nicht zu halten: Lukas Stutzke führte den TSV Bayer zum 31:27-Sieg.

Von den Ex-Dormagener Matthias Aschenbroich (r.) und Bastien Arnaud nicht zu halten: Lukas Stutzke führte den TSV Bayer zum 31:27-Sieg.

Foto: Zaunbrecher

Spätestens seit der Ära von Heiner Brand als Bundestrainer weiß es jeder, der sich mit dieser Sportart beschäftigt: Handballspiele werden in der Abwehr gewonnen. Hin und wieder müssen die Protagonisten jedoch an diese immerwährende Weisheit erinnert werden.

So wie die Spieler des TSV Bayer Dormagen am gestrigen Abend vor 200 Zuschauern in der Max-Siebold-Halle in Burscheid. Denn eine Halbzeit lang vergaß der Tabellenzweite der Dritten Liga West bei den Bergischen Panthern völlig das Zupacken in der Deckung, ließ dreißig Minuten jegliche Aggressivität in der Defensive vermissen. Die Folge: Der beste der drei Neulinge ging mit einem 16:14-Vorsprung in die Pause. "Und wenn wir drei, vier gute Möglichkeiten besser genutzt hätten, hätten wir durchaus noch höher führen können", meinte Marcel Mutz.

Dem Trainer der Hausherren war da aber schon klar, "dass wir in dieser ersten Halbzeit weit über unseren Möglichkeiten gespielt haben." Die engten die Gäste dann zusätzlich durch einen Taktikwechsel ein: "Die Abwehrumstellung war der Schlüssel zum Erfolg", sagte Trainer Ulli Kriebel nach dem zwar mühsamen, am Ende aber doch ungefährdeten 31:27-Sieg. Mit dem bauen die Dormagener den Abstand zu den Verfolgern des Spitzenduos weiter aus: Da die HSG Krefeld mit dem 25:27 bei der SG Schalksmühle-Halver im dritten Spiel die erste Niederlage unter Interimstrainer Dusko Bilanovic - wird zur neuen Saison von Ronny Rogawska abgelöst - kassierte, beträgt der Vorsprung jetzt fünf Punkte. Kriebel weiß aber auch, dass in den jetzt folgenden direkten Duellen gegen die Verfolger - am Samstag (19 Uhr) kommt Schalksmühle ins Bayer-Sportcenter, vier Tage später (7. Februar, 20 Uhr) die HSG Krefeld - eine bessere Leistung her muss als am gestrigen Abend.

Zumindest als die im ersten Durchgang. "Da haben wir überhaupt nicht ins Spiel gefunden," bemängelte der Trainer, "da waren wir viel zu sehr mit uns selbst und mit den Schiedsrichtern beschäftigt." Wodurch die starken Rückraumschützen der Gastgeber leichtes Spiel hatten, dem TSV die zweithöchste Anzahl von Gegentreffern in Halbzeit eins einzuschenken - den "Rekord" in dieser Beziehung hält ausgerechnet Schlusslicht ATSV Habenhausen mit 17. Da halfen auch sieben Paraden des gut aufgelegten Matthias Broy zwischen den Dormagener Pfosten wenig.

Kriebel stellte daraufhin auf eine 3:3-Formation um, ließ seine Schützlinge die Bergischen Panther schon an der Mittellinie angreifen und sorgte so für reichlich Verwirrung in Reihen der Gastgeber. Das Spiel kippte dann relativ schnell: Alexander Kübler, Nuno Carvalhais und Sebastian Linnemannstöns drehten den Pausenrückstand innerhalb von zweieinhalb Minuten in eine 17:16-Führung.

Mutz versuchte, den "Lauf" durch eine schnelle Auszeit zu stoppen, doch nach dem 18:17 durch Lukas Stutzke (35.) gelang den Panthern kein Gleichstand mehr. Der Junioren-Nationalspieler führte den TSV dann mit sieben Treffern zum Sieg, in der Schlussphase trumpfte auch Daniel Eggert (5) auf. So dass Mutz nichts anderes übrig blieb, als das Ergebnis zu respektieren: "Der Sieg war verdient, mit einer Mannschaft wie Dormagen können wir uns noch nicht vergleichen."

(NGZ)
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