Hagen: "Dormagen die einzige Niederlage beibringen" Bayer setzt auf Geduld und die Fans

Von Volker Koch

Von Volker Koch

Spätestens nach dem Unentschieden in Soest vor vier Wochen hat Handball-Regionalligist VfL Eintracht Hagen sein Saisonziel revidiert. Statt Aufstieg heißt es nun: "Bayer Dormagen die einzige Saisonniederlage beibringen." Gelegenheit bietet sich am Freitag ab 20.30 Uhr in der Ischelandhalle. Im Hinspiel war er mit neun Treffern, davon sechs Siebenmetern, der erfolgreichste Werfer auf Dormagener Seite: Auch heute beim Verfolger Hagen möchte Marcus Wallgren die Siegesserie des TSV Bayer fortsetzen. NGZ-Foto: H. Jazyk -->

Dort sind die Hagener seit anderthalb Jahren ungeschlagen, holten in dieser Saison bisher 20:0 Punkte. Kein Wunder, dass Spielertrainer Roman Becvar da sagt: "Wir wollen Freitag Abend Dormagen die erste Niederlage beibringen. Schon das Hinspiel hat gezeigt, dass Bayer schlagbar ist - warum sollen wir es zu Hause nicht schaffen?" In der Tat lagen die Gäste am 27. Oktober bis zur 50. Minute in Führung (21:19), ehe sie mit dem 23:28 ihre bisher höchste Saisonniederlage kassierten. "Und auswärts ist Dormagen nicht so stark wie zu Hause", das nährt Becvars Optimismus ebenso wie die Tatsache, dass ihm Freitag Abend seine Bestbesetzung zur Verfügung steht.

Doch das gilt auch für den TSV Bayer Dormagen: "Alle haben in dieser Woche sehr gut im Training gearbeitet, wir können wirklich in Bestbesetzung nach Hagen fahren," verrät Trainer Kai Wandschneider, der die Chancen bei "fünfzig zu fünfzig" sieht. Sein Rezept ist einfach: "Wir müssen Geduld haben, clever spielen und ruhig bleiben." Er hofft, dass seine Schützlinge dies auch beherzigen werden: "Auf jeden Fall wissen alle, was sie Freitag Abend erwartet." Wobei er nicht allein auf die Lernfähigkeit setzt, sondern auch auf den Anhang: "Gerade in so einem Spiel brauchen wir die Unterstützung der Fans." Die fehlte den Hagenern zuletzt, als nur noch 150 bis 200 pro Heimspiel in die Ischelandhalle kamen; für Freitag rechnet der VfL mit 700 Zuschauern in der 1500 Plätze fassenden Halle.

Wandschneider sieht noch einen weiteren Vorteil auf seiner Seite: den psychologischen. "Hagen steht in diesem Spiel mehr unter Druck als wir. Wir haben doch nichts zu verlieren." Denn für die Gastgeber bedeutet angesichts von fünf Punkten Rückstand ein Sieg die letzte theoretische Chance, Dormagen im Kampf um Titel und Aufstieg noch abzufangen, auch wenn Becvar meint: "Auch wenn wir gewinnen, im Kampf um den Aufstieg hat das keine Bedeutung mehr."

Ganz so fatalistisch braucht er nach Wandschneiders Ansicht nicht drein zu schauen: "Bei einer Niederlage haben wir zwar immer noch drei Punkte Vorsprung, aber das bedeutet, dass wir uns in den restlichen sieben Spielen bis zum Saisonende sehr, sehr stark konzentrieren müssen." Sollte sich Dormagen weder heute noch im weiteren Saisonverlauf einen Ausrutscher erlauben, wollen die Hagener in der nächsten Spielzeit einen erneuten Anlauf Richtung Zweite Liga starten. Bis auf Marcus Peuker und Carsten Fege, mit denen Gespräche noch ausstehen, und Petr Schwab bleibt der Kader weitgehend zusammen, auch Roman Becvar hat seinen Vertrag als Spielertrainer für ein weiteres Jahr verlängert.

(NGZ)
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