Aus eigener Kraft können die Dormagener in den verbleibenden acht Saisonspielen nun nicht mehr ihren Titel aus dem vergangenen Jahr verteidigen. Trainer Ulli Kriebel beschönigte nach dem Debakel vor 162 Zuschauern nichts: "Das war nicht gut", sah aber auch einen positiven Aspekt mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf: "Auch ein solcher Misserfolg kann ein wichtiger Entwicklungsschritt für die Mannschaft sein." Da die in einem möglichen DM-Achtelfinale wartenden Teams aus der Ostgruppe HSG Dutnehofen/Münchholzhausen oder Titelverteidiger SC DHfK Leipzig in etwas gleichstark sind - im Hinspiel in Leipzig trennten sie sich mit einem 24:24-Unentschieden - dürfte es eh keinen großen Unterschied ausmachen, in welcher Reihenfolge Minden und Dormagen die ersten beiden Tabellenplätze belegen.

In der Dankersener Sporthalle lief am Samstagnachmittag alles gegen die Gäste. Beim Warmmachen verletzte sich Ersatztorhüter Arne Fuchs beim Tritt auf einen Ball und konnte so nicht eingesetzt werden. Und ausgerechnet in diesem Spiel fand der zuletzt so starke Jugend-Nationaltorhüter Janis Boieck - sein Kollege Tim Hottgenroth saß wegen Verletzung erneut nur als Betreuer auf der Bank - keinen rechten Zugriff auf die Partie. "Ihm fehlte aber auch die Unterstützung der Abwehr, 17 Gegentore in beiden Halbzeiten haben wir noch nie kassiert", stellte Kriebel fest und konstatierte: "Es gibt eben Tage, an denen alles zusammenkommt."

Dazu gehörte, dass seine Angreifer nicht mid er 3-2-1-Deckung der MIndener zurecht kamen und so nach der Pause schnell in hohen Rückstand (17:24, 43., 21:32, 53.) gerieten. "Wir haben uns im zweiten Durchgang das Spiel aus der Hand nehmen lassen", bilanzierte Kriebel. Daran änderten auch die 12/6 Treffer von Eloy Morante Maldonado nichts, die restlichen erzielten Stutzke (6), Jagieniak (5), Zeyen, Bohrmann und Andrejew (je 1).