2. Handball-Bundesliga Jetzt hat Bayer auch noch ein Torwartproblem

Dormagen · Dormagens Zweitliga-Handballer bleiben vom Pech verfolgt. Am Sonntag im so wichtigen Auswärtspiel gegen den TV Großwallstadt fällt wohl Martin Juzbasic aus. Auch dessen Vertreter fehlt noch.

 Martin Juzbasic ist schwer erkrankt. Dass er in Goßwallstadt für Dormagen spielen kann, ist sehr unwahrscheinlich.

Martin Juzbasic ist schwer erkrankt. Dass er in Goßwallstadt für Dormagen spielen kann, ist sehr unwahrscheinlich.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Björn Barthel bleibt aktuell kaum etwas anderes übrig, als sich in Galgenhumor zu flüchten. „Ich weiß auch nicht, was wir angestellt haben, dass wir so bestraft werden“, sagt der Geschäftsführer des Handball-Zweitligisten TSV Bayer Dormagen. Nachdem es Anfang der Woche noch so ausgesehen hatte, als würde das schon fast unheimlich anmutende Verletzungs- und Krankheitspech langsam enden, ereilte die Verantwortlichen am Höhenberg vor dem so wichtigen Auswärtsspiel am Sonntag beim TV Großwallstadt die nächste Hiobsbotschaft. Im Duell der einstigen Erstligisten, die aktuell eine Ebene darunter auf Abstiegsplätzen rangieren, fehlt sehr wahrscheinlich Torwart Martin Juzbasic.

Schon vor dem für Mittwoch geplanten, aber letztlich wegen Corona-Fällen beim Gegner abgesagten Heimspiel gegen Ludwigshafen hatte Dormagens Nummer eins gekränkelt, doch da hatte TSV-Trainer Dusko Bilanovic noch an eine normale Erkältung geglaubt. Inzwischen ist zwar klar, dass Juzbasic kein Corona hat, doch der Infekt ist so stark, dass er am Freitag noch eingehenden Untersuchungen unterzogen werden sollte. Weder Bilanovic noch Barthel klangen optimistisch, was einen Einsatz gegen Großwallstadt anbelangt.

Was die Situation so bitter macht, ist der Umstand, dass auch Christian Simonsen als Nummer zwei fehlt. Er hatte sich Ende Oktober im Training den Daumen gebrochen und wurde anschließend operiert. Seitdem gucken sich die Dormagener auf dem Transfermarkt zwar nach einem neuen Keeper um, hatten bislang aber keinen Erfolg. Auch ein kurzfristiger Versuch, am Donnerstagabend eine Ausleihe zu tätigen, scheiterte. So wird der TSV wohl mit Matthias Broy, Torwart der Reserve in der Oberliga Mittelrhein, und einem A-Jugend-Keeper nach Großwallstadt reisen. „Unter diesen Bedingungen wird es extrem schwer, etwas mitzunehmen. Aber wir verlieren die Hoffnung nicht“, betont TSV-Coach Dusko Bilanovic. Und Geschäftsführer Björn Barthel meint: „Es muss ja nicht das Schlechteste sein, wenn der Gegner sich nicht darauf einstellen kann, wer da bei uns im Tor steht.“

Immerhin: Die personelle Situation bei den Feldspielern hat sich deutlich entspannt. Die zuletzt verletzten oder kranken Ian Hüter, Aron Seesing, André Meuser und Jakub Sterba sind wieder fit und konnten die Spielpause seit Ende Oktober dazu nutzen, um sich wieder in Richtung Bestform zu bringen. Die wird ganz bestimmt auch nötig sein, um gegen Großwallstadt über die ganze Spieldauer die Abwehr so dicht zu halten, dass möglichst wenig Bälle auf den Kasten kommen. Dabei wird es aber noch keine Unterstützung von einem neuen Rückraumspieler geben, an dessen Verpflichtung gearbeitet wird, seit sich nach dem Halblinken Alexander Senden auch noch dessen Backup Ante Grbavac verletzt hatte. Auch Grbavac ist inzwischen wieder dabei, doch weil der bisherige Saisonverlauf gezeigt hat, dass der Rückraum im Vergleich zur Konkurrenz zu dünn besetzt ist, sind die Dormagener drangeblieben und offenbar auch fündig geworden.

Anfang der Woche bestätigte der Verein, dass ein Spieler beim Probetraining war. Am Freitag ergänzte Björn Barthel, dass der TSV an einer Verpflichtung interessiert sei, doch bis Sonntag klappt es wohl nicht mit einer Spielberechtigung. Der Vorgang wird dadurch verkompliziert, dass der neue Mann nicht aus Deutschland kommt. „Der Spieler und Dormagen wollen zusammenkommen. Aber der abgebende Verein sucht noch einer Nachfolgelösung. Deswegen liegt es nicht in unserer Hand“, erklärt Barthel.

Alles in allem also keine idealen Voraussetzungen für ein Kellerduell, in dem Dormagen eigentlich punkten müsste, um bald aus der Abstiegszone zu kommen. Dusko Bilanovic hat die Großwallstädter am Mittwoch bei ihrer Heimniederlage gegen Rimpar beobachtet und hält dennoch große Stücke aufs sie. „Ein Team mit viel Qualität, das auch schwer in die Saison gekommen ist. Die Frage ist, wann die Mannschaft ihr Potenzial abruft?“, so Bilanovic. Einen großen Teil des Potenzials der Gastgeber macht Rückraumshooter Savvas Savvas aus. Er musste allerdings gegen Rimpar verletzt vom Feld, so dass unklar ist, ob er am Sonntag dabei sein kann. 

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