2. Handball-Bundesliga Neuformierter TSV feiert Heimpremiere

Dormagen · Im ersten Rückrundenspiel präsentierten sich die Zweitliga-Handballer von Bayer Dormagen unter dem neuen Trainer Peer Pütz in Ludwigshafen vielversprechend. Am Samstag gegen Hamm können sich die eigenen Fans ein Bild machen.

 Dormagens Patryk Biernacki, hier beim Wurf im Spiel gegen die Eulen Ludwigshafen, droht am Samstag im Heimspiel gegen den ASV Hamm-Westfalen auszufallen.

Dormagens Patryk Biernacki, hier beim Wurf im Spiel gegen die Eulen Ludwigshafen, droht am Samstag im Heimspiel gegen den ASV Hamm-Westfalen auszufallen.

Foto: PIX-Sportfotos.de/PIX-Sportfotos/Michael Ruffler

Für den TSV Bayer Dormagen war der Nachholtermin der Partie in der 2. Handball-Bundesliga Eulen Ludwigshafen gegen den ASV Hamm-Westfalen gut gelegt. Schließlich hatten die Dormagener selbst am Sonntag bei den Eulen gespielt und konnten so am Mittwoch in aller Seelenruhe beobachten, wie sich dort ihr nächster Gegner schlägt. TSV-Coach Peer Pütz, seit der Trennung von Dusko Bilanovic Mitte Januar in der Verantwortung, sah sich trotz der hauchdünnen 25:26-Niederlage Hamms in seiner Meinung bestätigt: „Der ASV hat eine sehr ausgeglichene Mannschaft, die über verschiedene Positionen gefährlich werden kann und deswegen schwer auszurechnen ist.“ Umso wichtiger ist es für ihn, dass der in der EM-Pause teils neuformierte TSV gegen ein solches Kaliber am Samstag erstmals zu Hause antritt. „Wir können die Unterstützung der Zuschauer gebrauchen und wollen zeigen, dass unsere neuen Ansätze funktionieren.“

Wobei Pütz auch mit Blick auf die Nachholpartie am Mittwoch davon ausgeht, dass er seine Mannschaft in Teilen neu einstellen muss. Denn Hamm, das jetzt punktgleich mit den Eulen auf dem fünften Tabellenplatz rangiert, verfügt aus seiner Sicht nicht über so extrem wurfgewaltige Rückraumschützen wie Hendrik Wagner und Stefan Salger aus Ludwigshafen, dafür haben sie aus seiner Sicht spielerisch mehr zu bieten, lassen den Ball bei schnellen Passfolgen sehr gut laufen. „Da müssen wir hinten noch kompakter stehen und mit guter Beinarbeit viel verschieben“, erklärt Pütz. Und dabei ist angesichts der von ihm schon angesprochenen Unberechenbarkeit des ASV auch noch extreme Aufmerksamkeit angesagt. Der Blick auf die Torschützenliste der Gäste zeigt, dass sie in der Tat von allen Positionen große Gefahr entwickeln können. Am Treffsichersten ist bislang Linksaußen Fabian Huesmann mit 97 Toren, wobei er auch Siebenmeter wirft. Auf der Königsposition im linken Rückraum ist Marian Orlwoski am erfolgreichsten (49), rechts sind der Ex-Dormagener Jo Gerrit Genz (58) sowie Jan von Boenigk (53) fast gleichauf. In der Mitte hat als Regisseur der niederländische Nationalspieler Dani Baijens nicht nur mit seinen 72 Treffern so stark auf sich aufmerksam gemacht, dass er nächste Saison zum Erstligisten HSV Hamburg wechselt.

Am Kreis hat Jan Brosch, der bislang 51-mal den Ball in Netz gesetzt hat, in der Winterpause sogar noch Unterstützung bekommen. Benjamin Meschke kam vom Erstligisten TVB Stuttgart. „Er ist auch in der Abwehr stark und bringt noch mehr Körperlichkeit in den Innenblock“, weiß Peer Pütz. Auf der rechten Seite von Hamm kann Tim Wieling auch schon 44 Tore vorweisen. Insgesamt hat Hamm fast 100 Tore mehr erzielt als Bayer (beide 18 Spiele). Dass sie sich in erster Linie in der Offensive verbessern müssen, haben die Dormagener in der Winterpause erkannt. Trotz aller guten Ansätze bei der Partie in Ludwigshafen gelang in dieser Hinsicht allerdings kein entscheidender Schritt nach vorne. Beim 23:25 blieb der TSV sogar noch unter seinem bisherigen Toreschnitt (23,72). Wobei die personellen Voraussetzungen mal wieder nicht optimal waren, kurz vor der Partie hatte sich ausgerechnet der formstarke Sören Steinhaus krank abgemeldet und Shooter Ante Grbvac war nach einer Erkrankung noch nicht wieder bei 100 Prozent.

Viel besser sieht es vor der Partie gegen Hamm aber auch nicht aus. Zwar hat Grbavac Fortschritte gemacht, dafür klagt Patryk Biernacki über Schmerzen an der Patellasehne und droht auszufallen. „Wenn es so kommt, müssen Ante und unser Neuzugang mehr Verantwortung übernehmen“, sagt Pütz. Der erst kurz vor Saisonbeginn verpflichtete Mislav Grgic ist nach weiteren Trainingseinheiten inzwischen besser integriert und wird wohl vor den eigenen Fans seine Premiere feiern. Eine weitere Saisonpremiere könnte es durch Alexander Senden geben. Nach langer Leidenszeit wegen einer Schulter-OP ist es für TSV-Coach Peer Pütz nicht unrealistisch, dass er zumindest in der Abwehr Einsatzzeit bekommt.

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