2. Handball-Bundesliga Bayer Dormagen feiert gegen Coburg den zweiten Heimsieg

Dormagen · Die junge Mannschaft des TSV Bayer Dormagen zeigte sich von der deutliche Niederlage beim Bergischen HC in der Woche zuvor gut erholt. Gegen den HSC Coburg legte sie einen mutigen Auftritt auf die Platte und gewann verdient. Ein Mann stach mal wieder ganz besonders heraus.

TSV-Torhüter Christian Simonsen bei der Humba.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Geht es nach Christian Simonsen, kann es ganz sicher so weitergehen. Nachdem der Torwart des TSV Bayer Dormagen im ersten Heimspiel der neuen Saison der 2. Handball-Bundesliga beim 35:30-Sieg gegen den VfL Eintracht Hagen wegen stolzer 18 Paraden zum (inoffiziellen) „Man oft the match“ bestimmt worden war und anschließend für die Fans die Humba hatte anstimmen dürfen, nahm er diese Rolle am Samstagabend nach dem zweiten Heimsieg gegen HSC Coburg wieder ein. Beim 31:25 (15:9)-Erfolg vor 1176 Zuschauern gegen die von der Papierform her favorisierten Gäste, gegen die es in der Vergangenheit wenig zu gewinnen gab, war er stets zur Stelle, wenn ihn seine Mannschaft brauchte und setzte mit 19 Paraden sogar noch einen drauf.

So redete der wenig glückliche HSC-Trainer Anel Mahmutefendic nach der Partie bei der Suche nach den Gründen für die Niederlage auch gar nicht lange um den heißen Brei herum: „Für uns ist es sehr schlecht gelaufen. Wir haben das Torhüterduell klar verloren. Und insgesamt 28 verworfene Bälle sind einfach zu viel.“ Die Coburger hatten wahrlich keinen guten Tag erwischt, aber das nutzte die junge Dormagener Mannschaft erstaunlich kaltschnäuzig.

Von Anfang an spielte sich Christian Simonsen in die Köpfe der Coburger, schon in der zweiten Minute gelang ihm die erste Parade und es folgte neun weitere bis zur Pause, darunter sogar zwei Siebenmeter. Damit hatte er zusammen mit einer fleißigen TSV-Abwehr großen Anteil daran, dass sich die Gastgeber nach einer ausgeglichenen Anfangsphase, in der sich beide Teams in den Positionsangriff zwangen, nach rund 15 Minuten kontinuierlich absetzen konnte. Auffällig auch, dass Moritz Köster, der jüngere Bruder von Nationalspieler Julian Köster, sich offensiv immer mehr zutraut und wichtige Rückraumtore erzielte. Am Ende kam er auf fünf Treffer und war zusammen mit Finn Schroven nach Kapitän Sören Steinhaus (6) der erfolgreichste Schütze. Ein bisschen ärgerlich war, dass der TSV nicht sogar mit sieben Toren Vorsprung in die Pause ging. Sekunden vor der Halbzeitsirene zeigte er sich ein wenig naiv und kassierte noch einen Treffer durch Florian Billek.

Fotos vom Zweitliga-Kader des TSV Bayer Dormagen
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Das ist der Kader von Bayer Dormagen

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Foto: TSV Bayer Dormagen

Apropos Billek: Der Rechtsaußen, der den Dormagenern in der Vergangenheit mit großer Regelmäßigkeit etliche Tore eingeschenkt hatte, stand sinnbildlich für unterdurchschnittliche Leistung seiner Truppe. Nachdem sein Trainer beim Stand von 12:20 in der 40. Minute eine Auszeit genommen hatte, kam er kopfschüttelnd zurück aufs Feld, ganz sicher unzufrieden mit seiner Leistung und der der gesamten Mannschaft. Zwar verkürzte er wenig später auf 13:20, doch selbst eine schwächere Phase der Gastgeber, in der die sich schwertaten, sich gegen die bullige HSC-Abwehr Chancen zu erspielen, konnte Coburg nicht mehr nutzen, um den Rückstand entscheidend zu verkürzen. TSV-Coach Julian Bauer nahm schon relativ früh seine zwei Auszeiten, um seiner Mannschaft zu helfen. Spätestens als Simonsen in der 54. Minute zum 26:20 auch noch ins leere Tor der Gäste traf, war klar, dass Dormagen das Feld als Sieger verlassen würde.

Sehr zur Freude von Julian Bauer, für den es der erste Sieg live vor Ort war, denn gegen Hagen war er im Kreißsaal bei der Geburt seines ersten Kindes dabei. „Das ist natürlich ein geiles Gefühl“, sagte der 29-Jährige, der vor allem Spaß an der Torhüterleistung, der Abwehr und dem Tempospiel seiner Mannschaft hatte. „Im Positionsangriff haben wir uns aber schwergetan, daran müssen weiterhin arbeiten.“ Einen Wermutstropfen hatte der Abend aber auch: Rechtsaußen Peter Strosack zog sich bei seinem Tor eine Verletzung zu, eine genaue Diagnose lag aber kurz nach dem Spiel noch nicht vor.

TSV-Tore: Steinhaus (6), Schroven (5), Köster (5), Senden (4), Schmidt (4), Kriescher (2), Reuland (2), Simonsen (1), Leis (1), Strosack (1)