Basketball Nach dem Restart fehlt überall ein bisschen

Neuss · Basketball-Zweitligist TG Neuss Tigers unterliegt auch BBZ Opladen recht deutlich mit 68:89.

 Zum Geburtstag schenkten die Tigers ihrem Trainer John F. Bruhnke keinen Sieg.

Zum Geburtstag schenkten die Tigers ihrem Trainer John F. Bruhnke keinen Sieg.

Foto: Andreas Woitschützke

Auch im ersten Spiel nach dem Abgang von US-Profi Toshua Leavitt gab es für die Zweitliga-Baskerballerinnen der TG Neuss eine Packung. Beim gut aufgelegten rheinischen Rivalen BBZ Opladen verloren die Tigers deutlich mit 68:89 (Halbzeit 41:45). Und das fand Trainer John F. Bruhnke natürlich nicht so gut. Zwar konnte er mit der Niederlage leben, „die geht in Ordnung“, nicht in den Kram passte ihm jedoch die Höhe. „Mehr als 20 Punkte sind zu viel, um daraus Zuversicht für die nächsten Wochen zu ziehen.“

Dass es ohne Leavitt, die pro Spiel im Schnitt immerhin rund 28 Minuten auf dem Feld stand, etwas Zeit braucht, um im Team neue Hierarchien zu etablieren, ist dem erfahrenen Coach natürlich klar, doch vermisste er speziell im vierten Viertel „eine Spielerin, die die Verantwortung übernimmt und die anderen mitzieht.“ Diese Rolle hat in Opladen Leonie Schütter inne, mit 28 Punkten (5/9 Dreier) Topscorerin der Partie.

Dabei war es keineswegs so, dass die Gastgeberinnen die Tigers an die Wand spielten. Auf den mit 18:26 abgegebenen ersten Abschnitt setzte die Turngemeinde ein sehr ordentliches zweites Viertel (23:19), „in dem wir eine gute Antwort gefunden und auf Augenhöhe agiert haben“, fand Bruhnke. Doch wie schon bei der vorangegangenen Schlappe gegen Tabellenführer Capitol Bascats Düsseldorf bauten die Neusserinnen mit Beginn der zweiten Hälfte leistungsmäßig ab. Schon als sich Opladen im dritten Durchgang einen zweistelligen Vorsprung erspielt hatte, fühlte der Trainer irgendwie, dass seine Mannschaft nicht mehr an ihre Chance glaubte.

Dabei wäre die Wende bei einem 52:64-Rückstand zum Start des Schlussviertels noch allemal möglich gewesen. „Aber die zweite Luft haben wir nicht mehr bekommen“, sagte Bruhnke, dessen Versuch, mit einem Wechsel des Verteidigungssystems einen neuen Impuls zu setzen, letztlich wirkungslos verpuffte. Das lag zum einen an starken Opladenerinnen, „die in vielen Kategorien ein bisschen besser waren als wir“, räumte der Neusser Trainer an. „Und das hat in der Summe gereicht, uns am Ende deutlich zu schlagen.“ Zum anderen sei der Gegner, so der seit Samstag 57 Jahre alte Bruhnke weiter, „deutlich bereiter gewesen als wir, auch was die Körperlichkeit anbelangt.“ Eine Erkennntnis, die für ihn auch mit einem anderen Defizit im Team der Gäste korrespondierte. „Alle sind sehr nett, was ja eigentlich gut ist, aber eben nicht auf dem Spielfeld. Es muss während der Spiele viel deutlicher miteinander geredet werden, dabei darf es ruhig auch mal ein wenig lauter zugehen.“

Bis zum unter Umständen noch schwierigeren Match am Samstag in Braunschweig wartet damit noch eine Menge Arbeit auf die während des Lockdowns ziemlich aus dem Tritt geratenen Tigers. Von den Play-offs spricht in Neuss niemand mehr.

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