Basketball Basketball: TG Neuss will heute Berlin im Sturm erobern
Neuss · Manchmal ist der Eifer ihrer Mädels selbst Janina Pils nicht ganz geheuer. "Wir haben richtig, richtig Wettkampf im Training", sagt der junge Coach des Basketball-Zweitligisten TG Neuss vor dem heutigen Match beim TuS Lichterfelde (18 Uhr, Halle der Europaschule, Steglitz 1), "aber bei der hohen Intensität müssen wir aufpassen, dass wir jetzt nicht überdrehen. Das Tempo ist schon sehr, sehr hoch". Der Fokus liegt dabei vor allem auf der Verteidigung. Dort geben Hannah Wischnitzki, Franzi Worthmann & Co. derartig Gas, "dass darunter unsere Offense leidet", hat die Trainerin erkannt.
Dieses (kleine) Defizit gilt es heute in Berlin, nach Möglichkeit zu beheben, wenngleich der TuSLi, zumindest auf dem Papier, nicht mehr ganz so gut besetzt ist wie noch in der vergangenen Saison. Die alles überragende Noémie Rouault spielt jetzt in Halle/Saale erstklassig, U18-Nationalspielerin Patricia Broßmann hat sich dem Lokal- und Ligarivalen Zehlendorf angeschlossen. Prompt setzte es im Auftaktspiel in Wolfenbüttel eine 60:76-Niederlage. Da fehlte freilich die zwar erst 16-jährige, aber 1,89 Meter große und ungemein spielstarke Satou Sabally.
In die Bresche sprang mit 21 Zählern die auch erst 20 Jahre alte Lena Gohlisch, "die zuverlässigste und wichtigste Spielerin" im Kader ihres Kollegen Timur Topal, findet Pils. Der Rest der ausgeglichen besetzten Mannschaft besteht aus grundsoliden Zweitliga-Spielerinnen. Die TG Neuss reist bereits heute mit dem Schwung vom so überzeugenden 74:49-Starterfolg über den Play-off-Kandidaten TK Hannover an die Spree. Da nichts so gut ist, dass es nicht noch verbessert werden könnte, sieht die Trainerin sogar noch Luft nach oben. Gegen Hannover lag die Quote von jenseits der Drei-Punkte-Linie bei 15 Prozent (3/20 Würfe), eine geradezu kümmerliche Ausbeute für ein mit Scharfschützinnen wie Jana Heinrich, Franzi Worthmann und Svenja Krings ausgestattetes Team. Eine Rotation mit Hannah Wischnitzki, Franzi Worthmann, Kita Waller, Jana Heinrich und Liz Horton (seit heute 23) als erste Fünf sowie den von der Bank kommenden Spitzenkräften Paulina Körner (die U18-Nationalspielerin war wie Miriam Boulkheir unter der Woche auf Klassenfahrt), Nici Egert, Svenja Krings und Julia Kleen lässt selbst Basketball-Fachleute mit der Zunge schnalzen.
Janina Pils weiß um die neue Qualität ihrer Truppe, schätzt vor allem ihre Variabilität: "Du kannst dich als Gegner auf keine unserer Spielerinnen konzentrieren."
