Basketball Dara Taylor kehrt zu den Tigers zurück
Neuss · Der mit drei Niederlagen in die Saison gestartete Basketball-Zweitligist TG Neuss hat als Nachfolgerin der nach Hause geschickten Henrietta Wells die bereits in der Saison 2016/2017 für die Tigers tätige Spielmacherin Dara Taylor (27) verpflichtet.
Das ging mal fix: Am Donnerstag, einen Tag nach der 62:66-Heimpleite gegen Krofdorf teilte Coach Antoine Braibant US-Profi Henrietta Wells mit, dass ihre Dienste bei den TG Neuss Tigers nicht mehr benötigt würden. Am Sonntag, der Basketball-Zweitligist hatte am Abend zuvor bei den Hurricanes in Scheeßel (einschließlich Pokal) die vierte Niederlage im vierten Pflichtspiel kassiert (56:65), sandte TG-Geschäftsführer Klaus Ehren der in den USA auf ein Engagement in Europa wartenden Dara Taylor den unterschriftsreifen Vertrag zu und am Mittwoch soll die aus Philadelphia kommende Maschine mit der Aufbauspielerin in Düsseldorf landen.
Die 27-Jährige wird am Rhein sehnsüchtig erwartet, soll sie doch das durch den Abgang von Briana Williams entstandene Vakuum in der Regiezentrale füllen. Dass sie das drauf hat, davon ist nicht nur der Coach, sondern auch das Team hundertprozentig überzeugt. Für Jana Heinrich steht fest: „Dara ist eine fantastische Aufbauspielerin.“ Die mit 17,0 Zählern im Schnitt zweitbeste Punktesammlerin der Tigers muss es wissen, profitierte sie doch in der Saison 2016/17, die Neuss auf einem Play-off-Platz abschloss, von den Anspielen der US-Amerikanerin. Die von Trainerin Janina Pils entdeckte Profi-Basketballerin, die nach einem eher unglücklichen Engagement in Polen (2014/15) als Co-Trainerin am Wagner College auf Staten Island in New York quasi eine Auszeit einlegte, schlug an der Schorlemerstraße auf Anhieb ein: Mit durchschnittlich 5,8 Assists pro Partie war die hochdekorierte Absolventin der in jeder Beziehung erstklassigen Pennsylvania State University (kurz: Penn State) die beste Vorlagengeberin der 2. Liga. Dazu legte sie mit starker Wurfquote von 42 Prozent im Schnitt 14,1 Punkte auf.
In der vergangenen Spielzeit verpasste sie zwar mit den Panthers Osnabrück die angestrebte Rückkehr ins Bundesliga-Oberhaus, hielt dabei aber mit 10,7 Punkten und 4,3 Assists ihr hohes Niveau.
Ihre 3,8 Ballgewinne pro Match zeigten, warum sie in ihrem letzten Jahr bei den Lady Lions von Penn State zur besten Verteidigerin der renommierten Big Ten Conference gekürt worden war. Braibant hofft, dass auch für ihre Comeback-Saison in Neuss die Einschätzung seiner Vorgängerin gilt: „Dara hebt uns auf ein ganz anderes Niveau.“
Von den Fähigkeiten der Rückkehrerin im Spielaufbau dürfte die ganze Mannschaft profitieren – vielleicht am nachhaltigsten jedoch Natalie Bastian. Die kleine Amerikanerin muss das Spiel der Tigers fortan nicht mehr im Alleingang schultern. Eine Aufgabe, die durch den verletzungsbedingten Ausfall von Franziska Worthmann noch erschwert wurde, war die 24-Jährige damit doch auch maßgeblich für die Punkteproduktion verantwortlich. Das gelingt ihr zwar, durchschnittlich 19,7 Zähler sind mehr als ordentlich, aber der Preis ist hoch, zahlt sie den ungewohnten Kraftakt doch mit 5,7 Ballverlusten pro Einsatz.
Allerdings: Noch fehlt der großen Hoffnungsträgerin die Arbeitserlaubnis für Deutschland, ihr Einsatz bereits am Samstag im Heimspiel gegen die mit drei Siegen in die Saison gestarteten Falcons Bad Homburg (17.30 Uhr, Elmar-Frings-Sporthalle) ist eher unwahrscheinlich. Ehren: „Vielleicht klappt’s ja, aber so etwas dauert manchmal bis zu vier Wochen.“ Besser nicht ...