Basketball Tigers lassen sich von Panthers den Schneid abkaufen

Neuss · Neusser Zweitliga-Basketballerinnen unterliegen beim Nachwuchs des Erstligisten aus Osnabrück überraschend mit 74:81. Vor allem in der Defensive hakt es.

 Enttäuschte Tigers: (v.l.) Jill Stratton, Jana Heinrich, Christina Krick, Jana Meyer und Britta Worms.

Enttäuschte Tigers: (v.l.) Jill Stratton, Jana Heinrich, Christina Krick, Jana Meyer und Britta Worms.

Foto: WORO

Da hatten sich die Tigers so gefreut auf ihr erstes Spiel seit dem 24. Oktober, dem 91:76-Erfolg über Rotenburg zum Saisonstart der 2. Basketball-Bundesliga Nord. Und dann das: Bei der Panthers Academy Osnabrück setzte es für die TG Neuss nach recht unbefriedigender Leistung eine ebenso schmerzliche wie überraschende 74:81-Niederlage (Halbzeit 38:42).

Nach Ausreden suchte der ziemlich enttäuschte Trainer John F. Bruhnke zwar nicht, doch war er sich ziemlich sicher, dass die vierwöchige Pflichtspielpause einiges mit dem Ergebnis zu tun hatte. „Ich glaube, wenn wir seitdem jedes Spiel gehabt hätten, wäre das heute anders ausgegangen.“ Dazu kam, dass die jungen Gastgeberinnen, die im laufenden Monat beim 55:65 in Opladen bereits Matchpraxis sammeln konnten, ohne Hilfe aus der im Bundesliga-Oberhaus tätigen Erstvertretung antraten. Eigentlich ein Vorteil für die Tigers, „doch unbewusst haben wir den Gegner vielleicht ein wenig unterschätzt“, vermutete Bruhnke, dessen erfahrene Mannschaft sich bei ähnlicher Ausgangssituation auch schon in der vergangenen Saison gegen Chemnitz und Alba Berlin unerklärliche Aussetzer geleistet hatte.

Wieder wuchsen drei für die GiroLive Panthers Osnabrück bereits in der 1. Liga tätigen Toptalente über sich hinaus: Victoria Poros (19 Jahre), Ende Februar noch im Alba-Trikot am 79:76-Coup der Berlinerinnen in Neuss beteiligt, legte 28 Punkte auf. Bis Samstag betrug ihr Schnitt 12,5 Zähler. Emma Eichmeyer (19) markierte 20 Punkte – nach vier Zählern bei der Niederlage in Opladen. Die sogar erst 16-jährige Frieda Bühner blieb mit 16 Punkten zwar deutlich unter ihrem Schnitt (23,0), war aber mit 14 Rebounds ganz maßgeblich daran beteiligt, dass „Osnabrück das Innenspiel beherrschte“, stellte Bruhnke ungehalten fest. Nicht okay fand der Coach vor allem die Vorstellung seiner Truppe in der Defensive. „38 zugelassene Punkte bis zur Halbzeitpause sind einfach zu viel.“ Sein Auftrag für die zweite Hälfte war darum klar: „Wir wollten den Gegner unter 70 Punkten halten.“ Das ging auch deshalb schief, weil sich die Tigers zu Beginn des dritten Viertels eine Serie von 0:16 Punkten von 42:38 auf 42:54 (25.) fingen. Bruhnke: „Da haben wir uns den Schneid abkaufen lassen.“ Immerhin gaben seine Mädels nicht auf, gingen mit einem knappen 57:58-Rückstand in den Schlussabschnitt. Als sie jedoch in der vorletzten Spielminute beim 70:71 im Angriff patzten und Victoria Poros im Gegenzug mit einem gelungenen Versuch von jenseits der Drei-Punkte-Linie zum 74:71 für die Panthers traf, war die Pleite perfekt. „Das war der Killer“, bestätigte Bruhnke, der in seinem Team mit Ausnahme von Toshua Leavitt (20 Punkte, 5/10 Dreier), Britta Worms (16 Punkte) und Leonie Prudent (12) zu viele Spielerinnen ausgemacht hatte, „die unterperformt haben.“

Am Samstag geht es in heimischer Elmar-Frings-Sporthalle gegen den Topfavoriten RheinLand Lions. „Wenn wir uns bis dahin nicht verbessern, brauchen wir gar nicht erst anzutreten“, stellt der Coach fest, „dann schießen die uns so was von aus der Halle.“

Osnabrück: Bühner (16), Potratz, Perlick (2), Dreyer, Poros (28), Banko (4), Müller (11), Eichmeyer (20), Hansmann
Neuss: Leavitt (20), Stratton (10), Wischnitzki (1), Meyer, Ellenrieder (5), Krick (5), L. Spießbach, Prudent (12), Heinrich (5), Worms (16) 
Viertel: 18:17, 20:25, 20:15, 23:17

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