Basketball Tigers schöpfen Kraft aus Außenseiterrolle

Neuss · In den Duellen mit dem Spitzenreiter haben die Zweiliga-Basketballerinnen aus Neuss nichts zu verlieren.

 Drei gegen eine: Inga Krings, Anke Ollig (v.l.) und Lotti Ellenrieder (r.)  gegen die da noch für das Wolfpack Wolfenbüttel tätige US-Amerikanerin Brianna Rollerson.

Drei gegen eine: Inga Krings, Anke Ollig (v.l.) und Lotti Ellenrieder (r.)  gegen die da noch für das Wolfpack Wolfenbüttel tätige US-Amerikanerin Brianna Rollerson.

Foto: Woitschützke, Andreas

Natürlich versichert Antoine Braibant pflichtschuldigst: „Wir spielen nicht, um zu verlieren. Wir haben viele Chancen – das ist sicher.“ Doch auch dem Trainer des Zweitligisten TG Neuss Tigers ist ziemlich klar, dass seine Basketballerinnen das Jahr wohl mit zwei Niederlagen abschließen werden. Denn im vom 22. Dezember auf Sonntag (17 Uhr, Elmar-Frings-Sporthalle an der Bergheimer Straße) verlegten Hin- sowie im nur eine Woche später anstehenden Rückspiel (16. Dezember) bekommt es der Tabellensechste mit dem ungeschlagenen Spitzenreiter GiroLive Panthers Osnabrück zu tun.

Also fügt der Belgier, dessen Team zuletzt zum ersten Mal in dieser Saison zwei Siege hintereinander feierte, an: „Klar, das wird sehr schwer, ich will nicht lügen. Aber vielleicht bietet sich in diesen Spielen ja die Gelegenheit, die jungen Spielerinnen aufs Feld zu schicken.“ Wahrscheinlich muss er das sogar, schließlich haben die Tigers ganz massive Personalprobleme zu bewältigen: Die Langzeitverletzten Lotti Ellenrieder und Lisa Spießbach stehen ohnehin nicht zur Verfügung, Inga Krings war beim Sieg gegen Alba Berlin der Ball so unglücklich auf den Daumen gesprungen, dass er blau angeschwollen ist. Ebenfalls in diesem Match hatte Jana Heinrich nach einer Kollision mit einer Gegenspielerin eine Platzwunde über dem Auge erlitten. Der Cut wurde zwar noch am gleichen Abend mit sechs Stichen geschlossen, doch eine Rückkehr aufs Spielfeld ist fürs Erste ausgeschlossen. Darum ist der Coach froh, dass die gegen Alba mit 20 Punkten überragende Britta Worms nun doch dabei sein kann. Zudem hilft die wegen ihrer Ausbildung zur Polizistin in die Landesliga-Vertretung gewechselte Anke Ollig aus.

An der klaren Rollenverteilung ändert das aber nichts. Zwar müssen die Panther heute in der dritten Runde des DBBL-Pokals zunächst beim BBC Rendsburg (2. Regionalliga Nord) ran, doch dürfte diese Doppelbelastung die herausragend besetzte Truppe von Trainer Mario Zurkowski nicht wirklich stören. „Osnabrück bietet sieben, acht professionelle Spielerinnen auf“, sagt Braibant. Entsprechend fällt seine Kurzbeschreibung des Kontrahenten aus: „schnell, clever und athletisch.“ Dabei kommt ihm auf Anhieb Brianna Rollerson in den Sinn: Die nach der Montenegrinerin Milica Milosev (15,1 Zähler im Schnitt) zweitbeste Punktesammlerin im Team (15,0) war für die Tigers bereits in der vergangenen Saison, als das 1,85 Meter große Powerpaket aus den USA maßgeblich am Aufstieg des Wolfpacks Wolfenbüttel beteiligt war, kaum zu kontrollieren gewesen. Ihre 13,1 Rebounds im Schnitt sind ebenfalls eine Nummer.

Mit Blick auf seine Spielmacherin Dara Taylor, die in Osnabrück nach der verpassten Rückkehr ins Bundesliga-Oberhaus keinen Vertrag mehr bekommen hatte, sagt Braibant: „In diesem Spiel haben wir nichts zu verlieren.“

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