Basketball Elephants so stark wie nie in dieser Saison

Grevenbroich · Basketball-Regionalligist aus Grevenbroich schlägt Hertener Löwen zum Hinrundenabschluss mit 90:80.

Jetzt steckt Hartmut Oehmen in der schönsten Zwickmühle: Ob er den Kader des Basketball-Regionalligisten NEW’ Elephants nach dem Abgang von Topscorer Milen Zahariev durch die Verpflichtung eines Profis aus Übersee doch noch mal aufhübscht, hatte der umtriebige Manager auch von den beiden letzten Punktspielen des Jahres abhängig gemacht. Nun, die haben die Jungs von Trainer Simon Bennett in höchst überzeugender Manier gewonnen: Dem starken Auftritt beim Neuling Fastbreak Leverkusen (117:81) fügten die Grevenbroicher daheim im Topspiel gegen die Hertener Löwen nach herausragender Mannschaftsleistung einen 90:80-Heimsieg (Halbzeit 41:36) an.

„Damit kann ich jetzt eigentlich nur verlieren“, stellte Oehmen in gespielter Verzweiflung fest: „Hole ich einen Ami und wir verlieren mit ihm das erste Spiel, stehe ich ganz dumm da. Hole ich keinen und wir bekommen Probleme, fragen alle: Warum hast Du nichts gemacht?“ Im Moment spricht vieles dafür, dass der im Moment noch einseitig unterschriebene Vertrag mit einem Us-Profi nach Weihnachten mit der Unterschrift der Elephants Gültigkeit erlangt. Fakt ist nämlich auch – gegen die Spitzenteams der Liga sahen die Elephans bislang eher schlecht aus: Bis zum Match gegen Herten gelang in der Hinrunde nur gegen Herford ein Sieg, allerdings waren die Ostwestfalen bei ihrer 79:91-Niederlage in Grevenbroich ohne ihren „Superstar“ Vaidotas Volkus angetreten.

Gegen die herausragend besetzten Löwen machten die Elephants jedenfalls ihr bestes Saisonspiel, was für Bennett indes keine wirkliche Überraschung darstellte: „Jeder einzelne wusste, dass es auf ihn ankommt. Und ohne Milen läuft der Ball einfach besser.“ Nach missglückter Startphase (0:6/3., 2:9/4., 5:12/5.) zimmerten die Hausherren eine außergewöhnliche Vorstellung zusammen. Dirigiert von Farid Sadek (20 Punkte/11 Assists), der in dieser Verfassung auch mit 35 Jahren immer noch der beste deutsche Spielmacher der Liga ist, und gestützt auf Marko Boksic, der in der Offensive 20 Punkte auflegte und in der Defensive Hertens Leader Ryon Howard gemeinsam mit Basti Becker bei sieben Punkten (nur zwei nach dem Seitenwechsel) hielt, spielten sich der West-Vizemeister in einen Rausch, ging mit einer 20-Punkte-Führung (71:51) ins letzte Viertel.

Der Schlüssel zum Sieg, der auch nach einer Aufholjagd der Löwen bis auf 77:84 (38.) nicht mehr wirklich in Gefahr geriet, war indes die Leistung als Team, dem gerade Rollenspieler wie der in die Startformation beförderte Max Boldt und Gideon Schwich entscheidende Impulse gaben. Auf diese Weise gewannen die Elephants selbst das Duell an den Brettern fast sensationell deutlich mit 41:21-Rebounds (Boksic, Jördell/je 10, Janoschek/7). Zum Abschluss des Jahres tritt Grevenbroich am Dienstag (20.20 Uhr, Sporthalle Konrad-Adenauer-Straße in Dormagen) im Achtelfinale des WBV-Pokals beim Oberligsten TG Stürzelberg an.

Info Grevenbroich: Nedzinskas (13/2), Boldt (5/1), Jördell (9), Schwich (6), Sadek (20), Janoschek (6), Becker (6), Markert (5/1), Boksic (20/3)
Herten: Jetullahi (3/1), Pflüger (2), Perl (13/2), Strubich, Volk (3), Tota (7/1), Howard (7/1), Neumann (16/3), Feldmann (11/3), Smith (18)
Viertel: 19:17, 22:19, 30:15, 19:29

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