Vor prächtiger Kulisse agierten die Kontrahenten im emotional aufgeladenen Spitzenspiel am Limit, "eben wie Mannschaften, die in die Play-offs wollen", sagte TG-Trainerin Janina Pils. Zwar blieben die Neusserinnen stets dran, nach dem ersten Viertel hieß es 23:23-Unentschieden, doch schon früh zeigte sich, was ihnen schließlich zum Verhängnis werden sollte: "Wir haben Göttingens Aufbauspielerin Monique Smalls zu keinem Zeitpunkt des Spiels in den Griff bekommen", gab Janina Pils zu.

Bereits in Hälfte eins markierte die US-Amerikanerin 26 Punkte, am Ende standen für sie 37 Zähler zu Buche. Pils: "Natürlich hätten wir das als Team besser machen können, aber individuell war sie heute für uns nicht zu verteidigen." Zudem kontrollierte Göttingen die Bretter, sicherte sich auf diese Weise immer wieder zweite und dritte Wurfchancen. "Bei den Rebounds haben wir extrem nachlässig gearbeitet", kritisierte Pils.

Nach dem daraus resultierenden Zwölf-Punkte-Rückstand zur Halbzeitpause kämpften sich die Gäste, die in Kita Waller (25), Jana Heinrich (22) und Franziska Worthmann (17) ihre besten Punktesammlerinnen hatten, noch einmal in die Partie zurück, gewann den dritten Abschnitt sogar mit 19:9. Als aber Schiedsrichter Florian Möllmann, mit dessen Leistung die TG-Mädels alles andere als zufrieden waren, Kita Waller im vierten Viertel mit drei für die Gäste nur schwer nachvollziehbaren Entscheidungen binnen zehn Sekunden aus der Partie nahm (fünf Fouls), gerieten die Neusserinnen wieder aus der Spur. "Das war ein Killer", sagte Janina Pils, die dabei auch noch ein technisches Foul kassierte. Trotzdem befand sie: "Göttingen hat das Spiel einfach verdient gewonnen."