Basketball Elephants erleben in Hagen-Haspe ihr Waterloo

Grevenbroich · Gegen starke Hausherren unterliegt der Tabellenführer der Basketball-Regionalliga West überraschend deutlich mit 89:103.

 Coach Simon Bennett (r.) spricht mit Vytautas Nedzinskas.

Coach Simon Bennett (r.) spricht mit Vytautas Nedzinskas.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Noch in der Nacht von Freitag auf Samstag hatte Hartmut Oehmen auf die 111:118-Heimniederlage der ebenfalls hochgehandelten BG Hagen gegen die BBG Herford reagiert. In die interne WhatsApp-Gruppe der Mannschaft schickte der nimmermüde Manager des Basketball-Regionalligisten NEW’ Elephants um 1.35 Uhr die Nachricht: „Das sollte uns eine Warnung sein.“ Netter Versuch, aber die erhoffte Reaktion seiner Jungs blieb gänzlich aus: Der mit zwei ziemlich lockeren Siegen in die Saison gestartete Tabellenführer unterlag beim bis zur Halskrause motivierten SV Hagen-Haspe mit 89:103 (Halbzeit 40:50).

Schon vor dem Anpfiff hätten die Gästen ahnen können, dass dies nicht ihr Abend werden würde, blieb der litauische Ballkünstler Vytautas Nedzinskas mit seinem Auto doch 800 Meter vor der Halle liegen. Oehmen: „Das war schon mal ein ganz schlechtes Vorzeichen.“ Im Match lief es ähnlich mies. Obwohl der junge Trainer Simon Bennett den offensichtlichen Defiziten mit einer Wechselorgie begegnete, lagen die Elephants bereits nach dem ersten Viertel mit 20:30 zurück. „Schon da konntest du spüren und sehen, dass die Leidenschaft fehlte“, monierte Oehmen. Allerdings habe Haspes Mannschaft auch gar nichts mehr mit der in der Vergangenheit vor allem um den Klassenverbleib kämpfenden Truppe zu tun. „Die sind richtig gut und hätten schon gegen Düsseldorf gewinnen müssen.“ Die Bubis von Coach Martin Wasielewski schossen in der Rundsporthalle an der Kölner Straße die Lichter aus, setzten von jenseits der Drei-Punkte-Linie 16 ihrer 27 Würfe (59,3 Prozent) in den Korb. Selbst als sich im dritten Viertel in Louka Bampoulis (bis dahin elf Punkte und 3/4 Dreier) einer ihrer besten Akteure verletzt verabschiedete, vermochten die irritierten Gäste daraus kein Kapital zu schlagen. Oscar Luchterhandt (19 Punkte, 3/4 Dreier), Patrick Fouhy (19 Punkte, 4/8 Dreier), Hamdi Karoui (17 Punkte, 4/7 Dreier) und Tre‘ Ivory (17 Punkte, 10 Assists) waren mehr als die Elephants vertragen konnten.

Zufrieden war Oehmen nur mit Milen Zahariev (22 Punkte, 10 Rebounds) und Vytautas Nedzinskas (19), auch Lennard Jördell (15 Punkte, zwölf Rebounds) habe sich nach pomadiger erster Hälfte gesteigert. Während der ansonsten so zuverlässige Spielmacher Farid Sadek einen „rabenschwarzen Tag“ erwischt hatte, bescheinigte Oehmen dem US-Profi Chris Carter (13 Punkte) ein ordentliches Debüt. „Er wollte vielleicht ein bisschen zu viel, hat mir heute fast leid getan, wird für uns aber definitiv eine gute Verstärkung sein.“ Das wäre sicher von Vorteil, steht doch am Samstag (19.30 Uhr) vor heimischem Publikum in Gustorf das erste Duell mit dem hochkarätig verstärkten und nach drei Partien noch ungeschlagenen Lokalrivalen ART Giants Düsseldorf  auf dem Programm. Und vielleicht, hofft Oehmen, „war die Niederlage beim ganz starken SV Hagen-Haspe, der über 37 Minuten die motiviertere Mannschaft war und deshalb verdient gewonnen hat, der Weckruf genau zur rechten Zeit. Wir stehen jetzt schon mit dem Rücken zur Wand, denn verlieren wir auch dieses Spiel, läufst du der Musik auf jeden Fall bis Weihnachten hinterher.“

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