Basketball Ein Albtraum an der Freiwurflinie

Grevenbroich · Auch weil Almedin Berberistanin kurz vor Schluss patzt, unterliegen die Regionalliga-Basketballer der Elephants zum Auftakt den Telekom Baskets Bonn II mit 97:99.

 Almedin Berberistanin (l.) legte gegen Bonn ein beherztes Pflichtspieldebüt im Trikot der NEW’ Elephants hin. Aber in den Schlusssekunden zitterte ihm an der Freiwurflinie das Händchen.

Almedin Berberistanin (l.) legte gegen Bonn ein beherztes Pflichtspieldebüt im Trikot der NEW’ Elephants hin. Aber in den Schlusssekunden zitterte ihm an der Freiwurflinie das Händchen.

Foto: Michael Ritters

Nur ein Punkt zurück und noch 3,4 Sekunden zu spielen, alleine an der Freiwurflinie mit der Chance, das Spiel mit zwei Treffern für sein Team zu entscheiden – ein Traum für jeden Basketballer ... Nicht für Almedin Berberistanin! Der Serbe mit kroatischem Pass patzte nämlich, nutzte gegen die Telekom Baskets Bonn II keinen seiner beiden Würfe und besiegelte damit die 97:99-Niederlage (Halbzeit 43:57) der NEW’ Elephants im Auftaktspiel der Basketball-Regionalliga West.

Dass der erst kurz vor Saisonstart verpflichtete 23-Jährige dem Druck nicht gewachsen sein würde, hatte sein Trainer Ken Pfüller irgendwie geahnt, war Berberistanin doch schon vor seinem Pflichtspieldebüt in Grevenbroich psychisch angeschlagen gewesen. Übelkeit und ein nervöser Hautausschlag zeugten von beträchtlichem Stress. Den trieb Gästetrainer Marko Zarkovic auf die Spitze, als er den Serben vor und zwischen seinen Freiwürfen durch allerlei (erlaubte) Tricks in die Warteschleife schickte. „Das hat er geschickt gemacht“, stellte Pfüller fest. Nach dem ersten Fehlwurf wäre noch die Verlängerung möglich gewesen. „Die hätten wir gewonnen“, war der Coach überzeugt. Doch Berberistanin verbockte auch den zweiten Versuch, Bonns Shaquille Rombley schnappte sich den Rebound, wurde dabei gefoult und verwandelte mit noch 1,7 Sekunden auf der Spieluhr einen seiner beiden Freiwürfe zum 99:97-Enstand.

Den Elephants entging damit der durchaus verdiente Lohn für eine kolossale Energieleistung. Denn was ihnen wegen der schwierigen Vorbereitung an Abstimmung fehlte, machten sie mit Einsatz und ganz viel Herz wett. Pfüller: „Man hat schon gemerkt, dass wir noch nicht allzu oft mit 5-gegen-5 trainiert haben. Im 3-gegen-3 fühlen sich die Jungs sicherer. Und das hat dazu geführt, dass jeder gemeint hat, er müsse die Verantwortung alleine tragen.“ Obwohl der Auftritt dadurch phasenweise etwas wild geriet und Bonn im US-Amerikaner Matthew Frierson mit 37 Punkten (7/19 Dreier) den Topscorer der Partie beschäftigte, legten die Hausherren, angetrieben von John Murry (33 Punkte), Marc Rass (26), Bastian Becker (zwölf Punkte in Hälfte zwei) und dem früh foulbelasteten Dzemal Selimovic (16 Punkte/zehn Rebounds in nur 21:27 Minuten) rasante Rallyes von 48:60 (22.) auf 58:60 (24.) und 71:83 (30.) auf 86:85 (34.) hin. Doch dann erlebte der arme Tropf Almedin Berberistanin seinen ganz persönlichen Albtraum.

Grevenbroich Lehnen, Raß (26), Thiam, Markert, Becker (12), Berberistanin (8), Elkenhans (2), Selimovic (16), Murry (33)
Bonn II Müller, Falkenstein (13), Völzgen (13), Neusel (5), Frierson (37), Götz, Kracht (8), Isah (6), Rombley (17)
Viertel 23:34, 20:23, 28:26, 26:16

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