Basketball US-Profi kommt nicht mehr vor Weihnachten

Grevenbroich · Topscorer Milen Zahariev hat den Basketball-Regionalligisten aus Grevenbroich wie erwartet verlassen. Ersatz gibt es erstmal nicht.

Ein Abgang mit Stil. Schon aus Itzehoe, wo der Bulgare seine Profi-Karriere in der Pro B fortsetzen wird, schickte Milen Zahariev diese Zeilen an Hartmut Oehmen: „Ich möchte Danke sagen für alles, was Du für mich getan hast und ich hoffe, eines Tages wieder für Dich zu spielen.“ Das bestätigte den Manager des Basketball-Regionalligisten NEW’ Elephants in der Entscheidung, seinen Topscorer aus dem bis zum Saisonende laufenden Vertrag zu entlassen. „Milen ist einfach ein überragend sympathischer Typ.“

Freilich bestand Oehmen darauf, von den Eagles eine Art Ablösesumme einzufordern. „Das ist inzwischen erledigt, sonst hätte ich ihm auch keine Freigabe erteilt.“ Gleichzeitig hat er seine Fühler über den großen Teich ausgestreckt, denn ein adäquater Ersatz für Zahariev ist in Europa nicht zu finden – und für die Elephants schon gar nicht zu bezahlen. Allerdings lässt sich Oehmen damit Zeit. Er stellt klar: Die Liga-Spiele am Sonntag beim Neuling SC Fast-Break Leverkusen und am 15. Dezember daheim gegen die Hertener Löwen sowie das Derby im Achtelfinale des WBV-Pokals am 18. Dezember beim Oberligisten TG Stürzelberg werde die Mannschaft von Coach Simon Bennett ohne US-Profi bestreiten. Eine Verpflichtung noch vor dem Jahreswechsel sei gleich aus drei Gründen nicht sonderlich klug: „Zum einen kriegst du für ihn bis zum Herten-Spiel eh keine Arbeitserlaubnis mehr, dann wäre er über Weihnachten in Deutschland – ganz alleine und ohne Beschäftigung. Und schließlich müsstest Du ihm für einen Monat Gehalt zahlen, was allein schon aus wirtschaftlicher Sicht keinen Sinn macht.“ Zudem möchte der gewiefte Manager abwarten, ob der immer noch gut bestückte Kader überhaupt Hilfe aus Übersee benötigt. „Die Spiele gegen Leverkusen und Herten werden zeigen, ob’s bis zum Saisonende auch so geht oder die Mannschaft gar nicht klarkommt.“ Geht die Sache in die Hose, hat Oehmen schon drei Kandidaten, die quasi auf gepackten Koffern sitzen. „Sie sind ’passport ready’, könnten also sofort fliegen.“  

In die recht kurze Weihnachtspause – die Rückrunde startet für Grevenbroich bereits am 5. Januar mit dem Heimspiel gegen den TV Salzkotten – verabschiedet sich der Regionalligist mit einem echten Schmankerl. Zwar geht er in ins Pokalduell mit der TG Stürzelberg als turmhoher Favorit, doch der Tabellenzweite der Oberliga West (Gruppe zwei), der in dieser Saison nur im Topspiel gegen Maccabi Düsseldorf mit 55:67 den Kürzeren zog, hat in Sven Schermeng, Timo Alt und dem bundesligaerfahrenen Center Jo Lange drei ehemalige Grevenbroicher in seinen Reihen.

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