Basketball Elephants vor Zerreißprobe – drei Spiele in fünf Tagen

Grevenbroich · Zwischen den beiden Ligaspielen am Samstag und Donnerstag muss Grevenbroich am Montag auch noch im WBV-Pokal ran.

 Voll bei der Sache: Milen Zahariev zerriss sich beim Sieg der Elephants am vergangenen Samstag in Recklinghausen vor Wut über seine nicht perfekte Leistung das Trikot.

Voll bei der Sache: Milen Zahariev zerriss sich beim Sieg der Elephants am vergangenen Samstag in Recklinghausen vor Wut über seine nicht perfekte Leistung das Trikot.

Foto: HO

Ja, sind wir denn in der NBA? Drei Spiele in fünf Tagen sind für in der amerikanischen Profiliga beschäftigte Basketballer normal, doch in der zum größten Teil von Amateuren getragenen Regionalliga West sind solche Kraftakte eher selten. Selbst der auf diesem Spielniveau seit gut einem Vierteljahrhundert tätige Elephants-Manager Hartmut Oehmen stellt fest: „Das hatte ich noch nie.“ Und so sieht das Programm der Grevenbroicher aus: Am Samstag (Anpfiff 19.30 Uhr) stellt sich in der Liga Aufsteiger SVD 49 Dortmund in Gustorf vor, am Montagabend (20 Uhr) kommt in der dritten Runde des WBV-Pokals Regionalliga-Tabellenführer SG ART Giants Düsseldorf an den Torfstecherweg und am Donnerstag (20.30 Uhr) geht es in der Punktspielrunde zur BG Dorsten. Dafür haben die Jungs von Trainer Simon Bennett rund um den Totensonntag (25. November) frei.

Erschwerend kommt hinzu, sagt der Coach, „dass die Trainingswoche alles andere als optimal war“: Vytautas Nedzinskas ist seit Wochen angeschlagen, setzte darum am Montag ebenso aus wie der im Job geforderte Bennett und begnügte sich am Mittwoch mit leichten Wurfeinheiten. Alexander Knopf fehlte studienbedingt, Gideon Schwich wegen einer dicken Erkältung. Dramatisch findet Oehmen das allerdings nicht: „Vor dem Heimsieg gegen Ibbenbüren haben wir auch nur einmal trainiert. So etwas hört sich für mich immer an nach fishing for excuses.“ Schon im Vorfeld des Stresstests nach Entschuldigungen zu suchen, ist seine Sache nicht. Er setzt in allen drei Partien voll auf Sieg, hat sich auf die Kontrahenten vorbereitet wie in seinen Jahren als Trainer.

Dortmund, erst durch den Aufstiegsverzicht des TSV Hagen in die Regionalliga zurückgekehrt, spielt unter Trainer Peter Radegast, der schon zu Bundesliga-Zeiten für die Derner am Ball war, einzig und alleine um den Klassenverbleib. Einem Ziel, dem die eingeschworene Truppe um Kapitän Felix Fuhrmann am vergangenen Wochenende mit dem 81:67-Sieg im Duell der Neulinge mit dem Deutzer TV und jetzt sechs Punkten ein gehöriges Stück nähergekommen ist. Dabei legte der 34 Jahre alte Aaron Bowser 29 Punkte auf. Der US-Amerikaner, mit 22,5 Zählern im Schnitt Topscorer der Liga, lebt schon seit neun Jahren in Deutschland und führt eine ungemein solide besetzte Mannschaft an. Stellvertretend dafür steht Center Tresor Nsiabandoki, der durchschnittlich für 8,9 Punkte und 5,4 Rebounds gut ist. „Auf die leichte Schulter nehmen solltest du die nicht“, mahnt Oehmen. Die Aufgabe, Bowser an die Kette zu legen, dürfte dem immer am Limit agierenden Milen Zahariev zufallen.

Im Hinterkopf haben die Elephants allerdings schon den Pokalkracher am Montag gegen die Giants. Die Düsseldorfer sind in dieser Saison das Maß der Dinge, „haben das beste Team der Liga“, sagt Oehmen: „Hatten sie am Anfang noch eine unfassbare Portion Dusel, so hat sich die Mannschaft nun gefunden, ist in der neuen Besetzung, die vor fünf Wochen beim 80:71 gegen uns ihre Premiere feierte, mittlerweile eingespielt.“ Zudem ist Coach Jonas Jönke im Pokal nicht an die „Local-Player-Regelung“ gebunden. Denkbar wäre darum eine Startformation mit De’Shaun Cooper (USA), Mindaugas Reminas (Litauen), Jamal Smith (US-Profi mit niederländischem Pass), Dainius Zvinklys (Litauen) und Deion Giddens (US-Profi mit deutschem Pass) – oder dem ehemaligen Bundesliga-Akteur Michael Agyapong (Bayer Giants Leverkusen).

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