Zum Saisonstart gewann die junge Truppe, die es im Vorjahr bis in die Endspiele um den Aufstieg ins Oberhaus gebracht hatte, mit 59:57 beim Deutschen Meister von 2012, dem Wolfpack Wolfenbüttel. Und das trotz der Abgänge wichtiger Akteurinnen wie Daniela Vogel und der erfahrenen Ukrainerin Olena Gulyamova. Selbst die verletzungsbedingten Ausfälle eigentlich unverzichtbarer Leistungsträgerinnen wie Patricia Broßmann und Noémie Rouault kann der ungemein tiefbesetzte Kader leidlich auffangen. "Im Moment sind die vielleicht nicht ganz so stark wie im letzten Jahr, aber trotzdem gut", ist TG-Trainerin Janina Pils überzeugt. Angeführt wird das junge Team von U20-Nationalspielerin Lena Gohlisch. Obwohl sie mit ihren Mädels im Vorjahr beide Duelle mit den Berlinerinnen verlor – dem knappen 63:65 daheim folgte eine 49:97-Abfuhr an der Spree –, hegt die Neusser Trainerin große Sympathien für den Gegner. So sei es nicht selbstverständlich, "dass die das Spiel extra für uns auf den Sonntag verlegt haben, weil wir am Samstag in große Personalprobleme geraten wären", findet sie. "Das war sehr kulant."

Geradezu professionell sind diesmal die Rahmenbedingungen für die Neusserinnen. Denn schon heute geht es mit Kleinbussen in die Bundeshauptstadt, womit die Spielerinnen ausgeruht ins Match gehen können. Das war in der vergangenen Saison noch anders. "Da sind wir erst am Spieltag angereist. Gut möglich, dass wir darum so hoch verloren haben." Aber eigentlich will sie über dieses Debakel gar nicht mehr sprechen. Für sie steht nämlich fest: "So etwas passiert uns nicht noch mal." Prognosen über den Ausgang der Partie möchte sie indes nicht abgeben, "dazu kenne ich die Leistungsstärke der Mannschaft noch zu wenig".