Galopp Bald auch Dienstag-Renntage in Neuss

Neuss · Beim Saisonstart auf der Galopprennbahn in Dortmund-Wambel ist Axel Kleinkorres heute mit World Cup vertreten.

 Läuft heute auf Deutschlands ältester Allwetterbahn mit Flutlicht in Dortmund-Wambel: World Cup (hier geritten von Stefanie Hofer) aus dem Stall von Trainer Axel Kleinkorres in Neuss.

Läuft heute auf Deutschlands ältester Allwetterbahn mit Flutlicht in Dortmund-Wambel: World Cup (hier geritten von Stefanie Hofer) aus dem Stall von Trainer Axel Kleinkorres in Neuss.

Foto: K.-J. Tuchel

Ungewöhnliche Veränderungen sind im deutschen Galopprennsport nichts Besonderes mehr. Seit dem Jahre 1821 auf der Brander Heide in Aachen und 1822 in Bad Doberan-Heilgendamm an der Ostsee finden hierzulande die Rennen mit den englischen Vollblütern statt, doch einen Saisonauftakt an einem ganz normalen Dienstagabend, den hat es seitdem noch nie gegeben.

Ab 16.55 Uhr laufen heute in Dortmund-Wambel auf der ältesten deutschen Allwetterbahn mit Flutlicht, die der dortige Präsident Hans-Hugo Miebach Anfang der 1980-er Jahre baute, insgesamt acht Rennen, die sämtlich über den französischen TV-Sender Equidia nach Frankreich und in Teile Spaniens und der Schweiz übertragen werden. Über den staatlichen französischen Wett-Giganten PMU und den hocherfolgreichen, verbandseigenen deutschen Vermittler German Tote werden die Wetten vermittelt, der Veranstalter ist daran mit drei Prozent Provision beteiligt und selten liegen die PMU-Umsätze unter ein bis zwei Millionen Euro.

Exakte Zahlen werden allerdings selten bis nie veröffentlicht. Einstmals am 31. Dezember veröffentlichte Wettumsatzahlen hütet der deutsche Dachverband in Köln bis ins Frühjahr. Immerhin gibt es Zahlen über den Pferdebestand, der am 1. Dezember 1998 noch bei 4208 lag und nun zum 1. Dezember 2013 bei 2300 angekommen ist.

In den 1990-er Jahren fand am 31. Dezember der letzte Renntag in Neuss statt und am Neujahrstag ging es in Dortmund nahtlos weiter. Oft mit Pferden aus dem Osten, wenn sich das Personal nicht scheute, auf der Heimfahrt von Neuss nach Leipzig auf Parkplätzen am Fuße der Wartburg die Silvesternacht zu verbringen.

Jetzt hilft der französische Staat auf ungewöhnliche Weise dem deutschen Rennsport. Allerdings nicht nur in Dortmund, sondern längst auch bei den großen Meetings von Iffezheim und Hamburg, wo auch im Jahre 2014 etliche PMU-Montag-Renntage nach dem eigentlichen Finale die Bilanz aufbessert. In Dortmund läuft im letzten Rennen mit Point Blank immerhin der Bruder des jetzt als Deckhengst im Gestüt Fährhof in Sottrum bei Bremen aktiven Derbysiegers Pastorius. Und mit World Cup aus dem Stall von Axel Kleinkorres ist auch Neuss dort vertreten.

In Neuss geht es am Sonntag mit der Saison 2014 los. Es gab erneut Probleme, ein Programm von acht Rennen zustande zu bringen, doch letztlich ist er gelungen. Am Hessentor in Neuss wird es ähnlich wie heute in Dortmund erstmals am 11. Februar einen Dienstag-Renntag geben, es folgt der 11. März. Rennbeginn wird nach Anzahl der Rennen gegen 17 Uhr sein, das Finale dann gegen 20.30 Uhr. Am kommenden Sonntag allerdings bleibt es noch beim üblichen Auftakt um 14 Uhr.

(NGZ)
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