Korschenbroich Bahnhofsumbau ist denkbar

Korschenbroich · Kleinenbroich Kurzfristig wird es nichts mit einer behindertengerechten Umgestaltung der Bahnhöfe in Korschenbroich und Kleinenbroich. Im Rahmen der noch bis 2008 laufenden Modernisierungsoffensive (MOF) der Deutschen Bahn (DB)AG werden die beiden Haltestationen definitiv nicht mehr berücksichtigt, wie Reiner Latsch, der NRW-Konzernbevollmächtigte der Bahn jetzt Bürgermeister Heinz Josef Dick informierte.

 Den Bahnhof Kleinenbroich behindertengerecht umgestalten , würde die Stadt nur allzu gern: Ob sie mit Aussicht auf Erfolg in das ab 2009 greifende Modernisierungsprogramm Eingang findet, hängt nicht zuletzt auch von den Finanzen ab.

Den Bahnhof Kleinenbroich behindertengerecht umgestalten , würde die Stadt nur allzu gern: Ob sie mit Aussicht auf Erfolg in das ab 2009 greifende Modernisierungsprogramm Eingang findet, hängt nicht zuletzt auch von den Finanzen ab.

Foto: NGZ

Kleinenbroich Kurzfristig wird es nichts mit einer behindertengerechten Umgestaltung der Bahnhöfe in Korschenbroich und Kleinenbroich. Im Rahmen der noch bis 2008 laufenden Modernisierungsoffensive (MOF) der Deutschen Bahn (DB)AG werden die beiden Haltestationen definitiv nicht mehr berücksichtigt, wie Reiner Latsch, der NRW-Konzernbevollmächtigte der Bahn jetzt Bürgermeister Heinz Josef Dick informierte.

Dick hatte kürzlich 2100 Unterschriften, die das Bürgerforum Kleinenbroich gesammelt hatte, entgegengenommen und an die Bahn weitergeleitet. Weitere Modernisierungsmaßnahmen plant die Bahn ab 2009, wobei derzeit eine entsprechende Vereinbarung mit dem Land vorbereitet wird. Dabei hat die Bahn nach Auskunft von Reiner Latsch den Ausbau der beiden Bahnhöfe in eine Liste möglicher Projekte aufgenommen.

Allzu großer Optimismus wäre indes fehl am Platz. Weil bei beiden Bahnhöfen die vorhandenen Mittelbahnsteige "aus Sicherheitsgründen" abgerissen werden müssten, wird Latsch zufolge "der Anteil der nicht förderfähigen Finanzmittel nicht unerheblich sein". Aus der Sicht der Bahn gilt es nach Latschs Worten, "eine ausgeglichene und positive Finanzierungsgrundlage zu schaffen", um eine realistische Wirtschaftlichkeitsberechnung anstellen zu können. Die Kosten für einen Umbau beider Bahnhöfe werden auf insgesamt drei Millionen Euro geschätzt.

Sobald sich absehen lasse, dass Bahn und Land sich auf ein Maßnahmenpaket zwecks Modernisierung weiterer Bahnhöfe verständigen können, will die DB Station & Service das weitere Vorgehen mit der Stadt Korschenbroich absprechen, wie Reiner Latsch versichert.

Geht es nach dem Willen der FDP, sollte die Stadt den DB-Konzernbevollmächtigten einladen, um mit ihm an Ort und Stelle über die finanziellen Realisierungsmöglichkeiten zu sprechen. Dies ist einem Antrag der Liberalen für die heutige Sitzung des Bauausschusses zu entnehmen. Insbesondere sollten dabei Fördermöglichkeiten des Landes erörtert werden, meinen die Liberalen. In Gang gesetzt hat die Initiative pro Barrierefreiheit das sich seit gut zwei Jahren für einen behindertengerechten Umbau der Bahnhöfe engagierende Bürgerforum Kleinenbroich.

Dessen Sprecher Gerd Sack brachte unlängst eine gegenüber dem Abriss der Mittelbahnsteige preiswertere Lösung ins Gespräch: Ihm zufolge könnte es mit einer Stilllegung der Mittelsteige sein Bewenden haben, auf denen dann zwecks Finanzierung des Unterhalts neuer Bahnsteige Werbetafeln platziert werden könnten. Insbesondere in Kleinenbroich können Sack und seine Mitstreiter auf beachtliche Unterstützung für ihre Forderung setzen: "Gut 80 Prozent der etwa binnen eines halben Jahres gesammelten Unterschriften stammten aus Kleinenbroich", wie Hans-Joachim Engelbrecht sagt.

Die nächste Aktion des Bürgerforums hat er bereits für den 22. Mai vorbereitet: Alle Fraktionen und auch den Bürgermeister hat Engelbrecht zu dem seit geraumer Zeit geplanten Rundgang durch Kleinenbroich eingeladen. Ab 18 Uhr sollen dann - sinnigerweise vom Alten Bahnhof ausgehend - besonders augenfällige "Problemzonen" des Orts begutachtet werden, die möglicherweise gleichfalls eines Umbaus bedürften, um für Behinderte besser zugänglich zu werden.

(NGZ)
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