Korschenbroich Bahnhof ohne Hindernisse

Korschenbroich · Für die barrierefreie Umgestaltung der Bahnhöfe in Kleinenbroich und Korschenbroich rührt das Bürgerforum derzeit intensiv die Trommel. Mit einer unlängst im Seniorenhaus Tabita gestarteten Aktion wollen Gerd Sack, der Sprecher des Forums, und seine Mitstreiter der Forderung nach einem behindertengerechten Umbau der Bahnhöfe gehörigen Nachdruck verleihen.

Korschenbroich: Bahnhof ohne Hindernisse
Foto: NGZ-Foto

Die Aktion soll gegebenenfalls bis in den Herbst hinein fortgeführt werden, wie Sack jetzt beim jüngsten Treffen des Bürgerforums in der Gaststätte "Zur alten Schmiede" sagte. Von allen im Stadtrat vertretenen Fraktionen werde das Anliegen unterstützt, so das Bürgeforum. Die angesichts der notorisch klammen Finanzen nahe liegende Bedingung besteht seitens der Politik indes darin, dass die Umsetzung für die Stadt kostenneutral sein müsse. Seine Unterstützung sicherte dem Bürgerforum jetzt auch noch einmal der Korschenbroicher Bürgermeister Heinz Josef Dick zu. Die Rede ist von einem gemeinsamen Aufruf der Stadt und des Bürgerforums an die Bürger, sich möglichst zahlreich an der Unterschriftenaktion zu beteiligen.

Parteien, Vereine und andere Institutionen hat das Bürgerforum bereits angesprochen, wobei Gerd Sack hofft, dass die Unterschriftenlisten demnächst auch in Geschäften, Apotheken oder bei Ärzten ausliegen werden. Auch beim "Frühlingserwachen in Kleinenbroich", das der Gewerbering am kommenden Sonntag organisiert, will das Bürgerforum präsent sein. Offenbar geklärt hat sich das Zuständigkeits-Wirrwarr, das noch im vergangenen Jahr offenkundig war, als es galt, bei der Deutschen Bahn und ihren zahlreichen Töchtern den richtigen Ansprechpartner zu finden. Gerd Sack zufolge soll noch im ersten Halbjahr 2006 ein Gespräch stattfinden, an dem neben der Bahn, der Bezirksregierung und der Stadt womöglich auch das Bürgerforum teilnehmen wird.

Um die Kosten für eine Umgestaltung aus Sicht Korschenbroichs möglichst gering zu halten, müsste dem Bürgerforum zufolge die Bahn als Antragsteller bei der Bezirksregierung auftreten. Die Bezuschussung nach dem Verkehrswegegesetz könnte dann bei 85 Prozent liegen, wie es heißt. Der Umbau könnte laut Gerd Sack bei einer Wahrung des Status quo erfolgen, brauche doch die Stadt kein zusätzliches Grundstück zu kaufen. Angesichts der Bedeutung, die mittlerweile die Gesetzgebung auf Bundes- und Landesebene der Barrierefreiheit beimisst, sehen Gerd Sack und seine Mitstreiter jedenfalls eine realistische Chance, ihr Ziel eines behindertengerechten Umbaus der örtlichen Bahnhöfe zu erreichen. Gleichwohl ist ihnen bewusst, dass es dazu langen Atem bedarf: Fünf bis 15 Jahre kann es dauern, meint Sack.

(NGZ)
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