2. Handball-Bundesliga Bayer Dormagen gewinnt erstmals bei den Wölfen

Noch nie hatte der TSV ein Spiel in Rimpar gewonnen. Dank einer starken Mannschaftsleistung ist diese schwarze Serie seit Freitagabend Geschichte. Unter dem neuen Coach Matthias Flohr gelang ein verdienter Auswärtssieg.

 Sören Steinhaus, hier in einem Spiel gegen Hagen, legte gegen Würzburg einen starken Auftritt hin.

Sören Steinhaus, hier in einem Spiel gegen Hagen, legte gegen Würzburg einen starken Auftritt hin.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Der TSV Bayer Dormagen hat am Freitagabend in der 2. Handball-Bundesliga Historisches geschafft. Im siebten Anlauf gelang der erste Sieg überhaupt bei der DJK Rimpar Wölfe, die seit dieser Saison unter dem Namen Wölfe Würzburg an den Start geht. Schon im Vorfeld hatte der neue TSV-Coach Matthias Flohr gesagt, dass es für ihn und seine Spieler ein großer Anreiz sei, diese schwarze Serie zu durchbrechen. Das gelang durch einen am Ende verdienten 30:28 (18:14)-Erfolg, bei dem sich die Dormagener wieder ein Stück formverbessert zeigten. Hatten sie beim Heimsieg gegen Aufsteiger Konstanz teils noch fahrig und nervös gewirkt, behielten sie in Würzburg auch in schwierigen Phasen die Ruhe, die auch in der Schlussphase der vergangenen Saison auf dem Weg zum Klassenverbleib entscheidend gewesen war.

Wobei die Wölfe auch ein völlig anderer Gegner waren. Sie nervten die TSV-Spieler nicht permanent mit einer unorthodoxen 3:3-Abwehrformation, stellten Dormagen aber dennoch mit einer kompakten 6:0-Deckung immer wieder vor schwere Aufgaben. Wobei die Partie mit einem enormen Tempo begann, so dass trotz ordentlicher Abwehrarbeit auf den beiden Seiten zahlreiche Tore fielen. Bis Würzburgs Julius Rose in der 21. Minute zum 11:11 ausglich, ging es hin und her, wobei in Jonas Maier auf Seiten der Gastgeber und Christian Simonsen beim TSV zwei starke Torhüter verhinderten, dass noch mehr Treffer fielen. Erst dann kam es zu einem ersten Bruch und einige technische Fehler und Fehlwürfe auf beiden Seiten führten dazu, dass der nächste Treffer durch Patrick Schmidt zum 12:11 für die Wölfe erst in der 25. Minute fiel. Apropos Fehler: Nachdem Christian Simonsen einen Ball pariert und Jan Reimer den anschließenden Tempogegenstoß zum 13:13 verwandelt hatte (26.), nahm Würzburgs Trainer Julian Thomann zwar eine Auszeit, doch helfen konnte er seiner Mannschaft damit nicht. Es ging sofort mit einem technischen Fehler los, was dazu führte, dass die Gastgeber völlig den Faden verloren und nach dem 14:13 (27.) für Dormagen durch Patrick Hüter bis zur Pause noch vier Tempogegenstöße schlucken mussten. Bärenstark die Aktion von Christian Simonsen, der nach einer Parade den Ball gedankenschnell im Sitzen lang auf Jan Reimer spielte, der dann zum 17:14 traf.

In der zweiten Hälfte zeigten sich die Gastgeber erholt, waren besser im Rückzugverhalten und agierten in der Abwehr wieder konsequenter. So kämpften sie sich Tor um Tor heran und glichen in der 42. Minute durch Patrick Schmidt erstmals wieder aus. Doch dann erwies es sich als Glücksgriff, dass Matthias Flohr ein paar Minuten zuvor TSV-Youngster Sören Steinhaus gebracht hatte. Er erhöhte nicht nur auf 24:23 (43.), sondern entwickelte sich zu einem der entscheidenden Spieler auf dem Weg zum Sieg. Zunächst gelangen ihm auch noch die Treffer zum 26:25 und 27:25 (46., 47.). Als es dann so aussah, dass die Gastgeber aus einer sehr fehleranfälligen Phase auf beiden Seiten besser herauskämen und dazu nutzen könnten, auszugleichen, war es zunächst erneut Torwart Christian Simonsen, der gegen Steffen Kaufmann das 29:29 verhinderte, ehe Steinhaus auf der Gegenseite hochstieg und aus dem Rückraum eiskalt vorentscheidend zum 30:28 (58.) traf. Nach der anschließenden Auszeit der Wölfe spielten die Dormagener ihren Vorsprung clever über die Zeit und ließen sich auch von einer offenen Deckung nicht aus der Ruhe bringen. Der historische Erfolg gegen die Wölfe und der zweite Sieg in Folge war perfekt, sehr zur Freude von Matthias Flohr. „Ich bin stolz auf eine geschlossene Mannschaftsleistung. Auch unsere Schwächephasen haben wir gut überwunden und uns immer wieder herausgekämpft.“

TSV-Tore: (6/2), Steinhaus (5), Grgic (5), I. Hüter (4), Seesing (3), Meuser (3), Reuland (2), P. Hüter (1), Karvatski (1)

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