Boule im Rhein-Kreis Neuss Einfache Regeln und jede Menge Spaß

Rhein-Kreis · Im Rhein-Kreis gibt es einige Vereine mit Boule-Abteilungen. Die Gemeinschaft steht im Vordergrund. Es gibt aber Teams, die an Wettkämpfen teilnehmen.

 Bei der DJK Novesia spielten auch schon Bürgermeister Reiner Breuer und Landtagsabgeordneter Jörg Geerlings (v.r.) Boule.

Bei der DJK Novesia spielten auch schon Bürgermeister Reiner Breuer und Landtagsabgeordneter Jörg Geerlings (v.r.) Boule.

Foto: Andreas Woitschützke

Boule bedeutet wörtlich erstmal nur Kugel – steht gleichzeitig aber auch für verschiedene Kugelsportarten, die alle ähnlichen Regeln folgen und sowohl als Freizeitspiel als auch als Wettkampfsport betrieben werden können. Im Rhein-Kreis gibt es mehrere Vereine, die eine eigene Boule-Abteilung haben: in Dormagen, Zons, Stürzelberg und in Neuss.

„Die Gemeinschaft steht dabei im Vordergrund, man trifft sich regelmäßig, hat eine Beschäftigung und Bewegung, um fit zu bleiben“, erzählt Klaus-Peter Malchow, Abteilungsleiter der Boule-Abteilung der DJK Novesia Neuss. „Vor acht Jahren wurde rumgefragt, wer darauf Lust hat und daraus entstand dann schnell eine eigene Abteilung“, erinnert er sich. Die knapp 25 Mitglieder treffen sich – zumindest ohne Lockdown – einmal pro Woche, um gemeinsam zu spielen. Im Sommer an den beiden Bahnen im Jahnstadion, im Winter in der Halle.

Die Gruppe ist bunt gemischt, die meisten sind aber schon über 60 Jahre alt. „Boule hält fit und ist für Jedermann geeignet“, so Malchow. Zu Beginn werden die Teilnehmer in Gruppen eingeteilt und dann wird in verschiedenen Runden gespielt – Ende offen. Die Regeln sind relativ einfach, viele kennen sie vielleicht schon vom Boccia, das mit seinen bunten Plastikkugeln eine Art kleine Schwester des Boule ist. Die in Deutschland verbreitetere Spielart gleicht dem französischen Pétanque – wer schon mal in Frankreich Urlaub gemacht hat, hat sicherlich auf einigen öffentlichen Plätzen Gruppen mit den typischen silbernen Kugeln gesehen.

Das Spiel kann Eins-gegen-Eins (drei Kugeln pro Spieler), in Zweier (3)- oder Dreier-Teams (2) gespielt werden. Zunächst wird ausgelost, wer beginnt. Die Mannschaft wirft dann auf der ungefähr 15 Meter langen Bahn den Cochonnet – eine kleine Zielkugel. Ziel des Spiels ist es, die eigenen Kugeln möglichst nah an dieser kleinen Kugel zu platzieren, also entweder die eigenen Kugeln nah an die Zielkugel zu legen oder die gegnerischen Kugeln wegzuschießen. Für jede Kugel, die näher am Ziel liegt, als die beste gegnerische Kugel, erhält das Team einen Punkt – also maximal sechs Punkte pro Runde. Das Team, das zuerst 13 Zähler hat, gewinnt.

„Das kann je nach Gegner ganz schön schnell gehen“, sagt Klaus-Peter Malchow lachend. „Aber ein Spiel dauert meistens zwischen zehn und 30 Minuten.“ Die Abteilung der DJK spielt „aus Spaß an der Freude“, die Gruppe besteht aus reinen Hobbyboulern, die sich zum gemeinsamen Spielen treffen. Aber auch bei Events wie „Sport im Park“ oder der Jubiläumsfeier des Vereins ist die Abteilung vertreten – zum Teil mit prominenten Gegnern wie Bürgermeister Reiner Breuer und dem Landtagsabgeordneten Jörg Geerlings.

Einen Wettkampf gab es auch schon mal vor einigen Jahren, gegen den PSV Neuss. „Die haben uns mächtig geärgert und waren deutlich überlegen“, so Klaus-Peter Malchow. Beim PSV Neuss wird Boule nämlich als Wettkampfsport betrieben: Die Abteilung nimmt an der Düsseldorfer Stadtligameisterschaft teil, die in mehreren Runden ausgespielt wird – eine Spielrunde dann auch auf der Bezirkssportanlage am Stadtwald.

Auch wenn der Spaß im Vordergrund steht, einem Turnier sind die Novesia-Bouler nicht abgeneigt: „Wir hatten vor Corona eine Einladung aus Kroatien bekommen“, berichtet Malchow. „Das liegt zwar erstmal auf Eis, aber vielleicht können wir das mit der Gruppe nachholen.“

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