Neun Spieler gesperrt - aber VfR-Sieg greifbar nah Ausgleich in letzter Minute kassiert

Als ob der ganze Wirbel rund um das Insolvenzantragsverfahren noch nicht genug wäre, wartete kurz vor dem Heimspiel des VfR Neuss gegen den SV Straelen II das nächste Kapitel zum Thema "Unglaubliche Geschichten rund um die Hammer Landstraße" auf die Fans und rund 200 Zuschauer im VfR-Stadion: Der Westdeutsche Fußball-Verband hatte gleich neun Neusser Spieler gesperrt, weil der Nachweis zur Abführung von Sozialversicherungsbeiträgen nicht erbracht worden war

. Mit Keeper Patrick Criens, Marc Peters, Cesi Kulahsiz und Michael Kraljevic rückten vier Kicker in die Mannschaft, die unter normalen Umständen sicher nicht gespielt hätten. Auf der Auswechselbank saß unter anderem der Ex-Vereinswirt Jost Stupp, dem allerdings ein Einsatz erspart blieb. Und die Rumpfelf schaffte dann fast noch die absolute Sensation: Denn bis zur 89. Minute führten die Neusser verdient mit 3:2, ehe ein umstrittener Foulelfmeter den Traum vom dritten Saisonsieg zerstörte und Straelen noch zum 3:3 ausgleichen konnte.

In der ersten Halbzeit buh, in der zweiten juchhuh: So präsentierte sich die Neusser Elf gegen eine anfangs starke Straelener Mannschaft, die von ihrem genialen Spielmacher Ralph Addo profitierte. Der schoss in der 25. Minute auch das 1:0, Torjäger Micky Dams legte zehn Minuten später per Freistoß zum 2:0 nach - zu dem Zeitpunkt völlig verdient. Doch die anfängliche Lethargie legte der VfR nach diesem Rückstand schnell ab. Statt lustlosem Gekicke waren auf einmal alle hellwach, kämpften bis zum Umfallen und boten bis zum Ende eine starke spielerische Leistung. Unter den gegebenen Umständen hat sich die Elf dafür ein dickes Kompliment verdient!

"Die Spieler haben sich gesagt, jetzt erst recht", war auch Peschke mit der Leistung nach der Halbzeit mehr als zufrieden. Alassani Omorou gelang nach schöner Vorarbeit von Oscar Caceres noch in der 42. Minute der Anschlusstreffer. Und dann zog Ralf Criens mit einem "Tor des Monats" ab, sein Kracher landete an der Unterkante der Querlatte und schlug zum 2:2 ein (48.). Caceres traf in der 52. Minute nur die Latte. So musste der VfR bis zur 64. Minute warten, bis der Führungstreffer fiel: Seppi Stumpilich verwandelte einen Foulelfmeter zum 3:2.

Von Straelen war die ganze zweite Halbzeit so gut wie nichts mehr zu sehen - bis zur 89. Minute, als der Schiri plötzlich auf den Elfmeterpunkt zeigte. "Das Foul war deutlich vor dem Sechzehner", ärgerte sich Peschke, der auf die Tribüne verbannt wurde. Von da musste er sich den Ausgleichstreffer (durch Addo) ansehen: "Wir haben heute ganz klar zwei Punkte verloren". Renate Beier

(NGZ)
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