Hockey Auftakt stimmt HTC aufs erste Finale ein

Neuss · Der Hockey-Erstligist startet mit Heimspielen gegen Harvestehude und den UHC Hamburg, denkt aber schon an Berlin.

 Die zumeist von Ex-Weltmeister Sebastian Draguhn geschossenen Strafecken sollen helfen, Aufsteiger HTC SW Neuss im Oberhaus der Hockey-Bundesliga zu halten.

Die zumeist von Ex-Weltmeister Sebastian Draguhn geschossenen Strafecken sollen helfen, Aufsteiger HTC SW Neuss im Oberhaus der Hockey-Bundesliga zu halten.

Foto: A. Woitschützke

Gleich knüppeldick kommt es für den HTC SW Neuss zum Start der Hockey-Bundesliga. Der Aufsteiger bekommt es am Wochenende im heimischen Jahnstadion mit den Top-Klubs Harvestehuder THC (Sa. 14.30 Uhr) und dem UHC Hamburg (So. 15 Uhr) zu tun.

Um auch dem Laien verständlich zu machen, von welch hoher Güteklasse die Debütgäste sind, reicht ein kurzer Blick auf den Kader: Harvestehude, im Juni erst im DM-Halbfinale mit 1:4 am späteren Deutschen Meister Rot-Weiss Köln gescheitert, kommt unter anderem mit dem frischgebackenen Europameister Tobias Hauke und dem englischen Nationalspieler Richard Dawson-Smith. Der UHC schickt im zweifachen Olympiasieger Moritz Fürste und Torhüter Nicolas Jacobi zwei aktuelle Euro-Champions aufs Feld. Dazu laufen in Carlos Nevado und dem Ex-Mülheimer Jan Philipp Rabente zwei weitere Olympiasieger auf. Viel besser geht es nicht.

Die Spiele von vorneherein abzuschenken, kommt für den Neusser Teammanager Stephan Busse freilich nicht in die Tüte. "Klar, die sind vom Papier her 1000 Mal besser als wir, aber so etwas wird man von mir nie hören!" Trotzdem sieht der Neuling den Auftakt vor allem als Vorbereitung auf den zweiten Doppelspieltag mit dem ersten Finale um den Klassenverbleib bei BW Berlin. Der Mitaufsteiger zählt für Busse gemeinsam mit dem Nürnberger HTC zu den Hauptkonkurrenten um den auf jeden Fall rettenden drittletzten Tabellenplatz. Der Gladbacher HTC hat im Sog des Wechsels von Europameister Mats Grambusch nach Köln zwar sieben weitere Stammspieler verloren, sich jedoch "kurz vor Schluss noch mit zig Ausländern intelligent verstärkt", findet Busse. "Damit ist der GHTC für mich die totale Wundertüte."

Auch Schwarz-Weiß hatte die Option, seine Truppe neben den Pakistanern Abbas Haider und Waqas Akbar, der von zwei Jahren schon mal in Neuss spielte, mit weiteren Akteuren aus dem befreundeten Ausland aufzuhübschen. "Ich hatte Anfragen ohne Ende von Spielern aus Argentinien, Pakistan und Indien", verrät Busse. Über den seit diesem Sommer für Polen auflaufenden Nationalspieler Philipp Weide gab es auch gute Kontakte zum östlichen Nachbarland, "doch das hat aus finanziellen Gründen nicht geklappt", sagt Busse. Selbst den mit Polen bei der EM in Belgien aktiven Tomasz Gorny vom Zweitliga-Absteiger Rheydter SV konnte sich der HTC nicht leisten.

Busse ist bewusst, "dass auch im Hockey das Finanzielle immer mehr zunimmt. Genau darum ist es wichtig, dass wir mit einer guten Jugendarbeit unabhängig davon werden." Mit dem Einbau junger Talente wie Hans-Carl Graby (18), Clemens Hüsch (17) und Alan Milstein (18) ist der Anfang gemacht. Zudem arbeitet der Verein daran, Ansprechpartner für gute U21- und U18-Spieler zu werden, die es bei den Spitzenklubs Köln, Mülheim und Crefeld nicht sofort in den Kader schaffen.

(NGZ)
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