Hockey Aufstiegstraum des HTC ist geplatzt

Schwarz-Weiß Neuss unterliegt bei SW Köln mit 1:2 und verliert Tabellenführung. Damit platzte der Traum der Neusser, ein Jahr nach Abstieg wieder ins Oberhaus zurückzukehren.

 Schwarz-Weiß am Boden: Nach der bitteren Niederlage am Samstag in Köln war nicht nur HTC-Kapitän Gregor Steins untröstlich.

Schwarz-Weiß am Boden: Nach der bitteren Niederlage am Samstag in Köln war nicht nur HTC-Kapitän Gregor Steins untröstlich.

Foto: L. Berns

Am Kuhweg in Sichtweite des Kölner Doms platzte der Traum des HTC SW Neuss von der sofortigen Rückkehr ins Oberhaus der Hockey-Bundesliga. Und das vollkommen zu Recht, denn bei der 1:2- Pleite (Halbzeit 0:0) gegen bis zur Halskrause motivierte Kölner traten die Gäste nicht wie ein Tabellenführer auf.

"Wir haben uns selbst geschlagen", schimpfte Philipp Weide nach dem Match, das mit einer halbstündigen Verspätung angepfiffen worden war, weil der Zug des aus München angereisten Schiedsrichters Tobias Winters es nicht pünktlich in die Domstadt geschafft hatte. Damit meinte der impulsive Neusser Mittelfeldspieler vor allem die Gelben Karten für Patric Lunau-Mierke und Christoph Martial: "Wir schaffen es einfach in keinem Spiel, Zeitstrafen zu vermeiden. Schuld sind immer die anderen."

Erneut verstrickten sich die Neusser in natürlich fruchtlose Diskussionen mit den Unparteiischen. Sicher, vor allem Andreas Knechten (Mülheim) ließ eine klare Linie in seinen Entscheidungen komplett vermissen, doch spielentscheidend war das nicht. Als durchaus verdienten Schlag ins Gesicht durften die Gäste das Fazit des Kölner Trainers Robert Willig verstanden wissen. "Von einem potenziellen Aufsteiger darf man mehr erwarten", stellt er fest: "Deren Spielanlage wirkte einfallslos und für den Sieg schienen die sich nicht unbedingt zerreißen zu wollen."

In der Tat waren die Angriffsbemühungen des HTC ohne Esprit. Die lang nach vorne getriebenen Bälle Lunau-Mierkes sorgten ebenso selten für wirkliche Gefahr wie die oft planlosen Versuche, die Kugel hart in den Schusskreis zu schlagen. "Und dann ist es doch kein Wunder, wenn du hinten mal einen Treffer kassierst", monierte der vorrangig in der Defensive tätige Mirko Schilbock. Wie unbehelligt Hannes Müller (45.) und Ulf Bach (56.) bei ihren Toren blieben, erschreckte freilich schon.

Erst in der Schlussphase machte der Titelkandidat den Hausherren die vom Konkurrenten Harvestehuder THC ausgelobte Prämie von 100 Litern Freibier streitig. Lunau-Mierke verwandelte den nach einer regelwidrig mit dem Körper abgewehrten Strafecke fälligen Siebenmeter sicher zum 1:2 (63.). Zwei Minuten vor dem Ende eröffnete Thomas Draguhn den Gästen mit der fünften kurzen Ecke die Möglichkeit, sich doch noch ins Penaltyschießen zu retten. Doch erneut passte nichts, setzte Gregor Steins den Ball nach verunglückter Hereingabe neben das Gehäuse. Der Rest war Frust pur.

(NGZ)
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