Fußball-Landesliga Teutonia Kleinenbroich in Landesliga angekommen

Kleinenbroich · Es hat lange gedauert, bis Teutonia Kleinenbroich sein erstes Saisontor erzielte. Bis zur Corona-Unterbrechung der Saison wurden es nur vier Treffer, die aber immerhin acht Zähler einbrachten. An der Balance zwischen Defensive und Offensive hakte es.

 Unter der defensiveren Ausrichtung des SC Teutonia Kleinenbroich leidet auch Stürmer Dominik Klouth (blaues Trikot). Bislang traf er dreimal in sieben Spielen.

Unter der defensiveren Ausrichtung des SC Teutonia Kleinenbroich leidet auch Stürmer Dominik Klouth (blaues Trikot). Bislang traf er dreimal in sieben Spielen.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Nach dem letztlich überraschenden Aufstieg in die Fußball-Landesliga war Teutonia Kleinenbroich mit einer fast unveränderten Mannschaft nicht allzu viel zugetraut worden. Doch in die Corona-Pause ging die Mannschaft von Trainer Norbert Müller als bestplatzierte Mannschaft aus dem Rhein-Kreis Neuss, vor der Holzheimer SG und dem vor der Saison hoch gehandelten SC Kapellen. Doch zur Wahrheit gehört auch, dass die Abstände nach unten verdammt gering sind. Als Sechster hat die Teutonia mit acht Punkten gerade mal zwei Zähler mehr als Schlusslicht DJK/VfL Giesenkirchen gesammelt.

Saisonverlauf Der Start in die Saison war sehr zäh, in den ersten vier Partien gelang den Kleinenbroichern kein einziges Tor. Das Beste daran: Immerhin holten sie mit der mageren Ausbeute zwei Punkte. Der erste Sieg folgte dann ausgerechnet mit 2:1 gegen den hoch gehandelten SC Kapellen. Ein weiterer 2:1-Erfolg gegen Giesenkirchen sorgte für eine Hochstimmung, die dann aber durch das 0:4 beim ASV Süchteln einen herben Dämpfer bekam.

Das war gut Stark war, wie die Mannschaft als Aufsteiger die Landesliga angenommen hat. Sie präsentiert sich als Einheit, die auch in schwierigen Phasen die Ruhe bewahrt. Die Trainingsbeteiligung war vor dem Lockdown durchgehend sehr hoch. „Wir schaffen es auch in diser Liga, die Spiele offen zu gestalten. Das hat uns niemand zugetraut. Mit der Mannschaftsleistung kann ich zufrieden sein“, sagt Norbert Müller. Wegen des Abgangs von Robin Wolf zum Oberligisten Union Nettetal hat der Trainer sein Team defensiver ausgerichtet, was bislang auch gut funktioniert. Mit zehn Gegentoren, davon vier auf einen Schlag in Süchteln, gehören die Kleinenbroichern zu den besten Defensiven der Liga.

Das war schlecht Allerdings zahlen die Teutonen für die verstärkte Defensive auch einen Preis. Sie sind vorne viel ungefährlicher als in der Aufstiegssaison. Vier Tore nach sieben Spielen sind Negativrekord der Liga. „Weil ich Robin Wolf nicht 1:1 ersetzen kann, musste ich seine Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen“, erklärt Müller. So müssen jetzt zum Beispiel auch Patrick vorm Hüls und Philipp Richter mehr nach hinten arbeiten, Goalgetter Dominik Klouth läuft die gegnerischen Spieler schon in vorderster Linie an und lässt dabei Kräfte. „Da fehlt dann oft die letzte Konzentration vor dem Tor“, sagt Müller. Dringlichste Aufgabe für den möglichen Neustart im neuen Jahr: „Wir müssen die Balance zwischen Defensive und Chancenverwertung besser hinbekommen.“

Personalien Wie Ostern und Weihnachten zusammen war es für die Kleinenbroicher, als sich Nico Clasen bei ihnen meldete und fragte, ob er die Corona-Pause an seinem US-College in Las Vegas bei ihnen im Landesliga-Team überbrücken könnte. Bei Teutonia hatte Clasen mit Fußballspielen begonnen, ehe er in die Jugend zu Borussia Mönchengladbach wechselte. Doch der 23-Jährige machte in Kleinenbroich nur ein Spiel, weil es Zweifel an seiner Spielberechtigung gab. Just als die Vorlag, verkündete er, dass er ein tolles Angebot von Alemannia Aachen habe, was er wahrnehmen wolle. Tatsächlich heuerte er dann aber beim Bezirksligisten SF Neuwerk an. „Das war besonders ärgerlich, da sind wir richtig veräppelt worden“, findet Müller deutliche Worte.

Ausblick Die Kleinenbroicher Spieler halten sich individuell fit, um am Tag x auf den Trainingsplatz zurückkehren zu können. „Ich kontrolliere das nicht, ich habe erwachsene Spieler“, sagt Norbert Müller, der über eine WhatsApp-Gruppe in Kontakt mit seinen Schützlingen steht. Er rechnet nicht damit, dass der Lockdown schon am 10. Januar endet. Dementsprechend hält er es auch für unwahrscheinlich, dass die Saison, wie bisher geplant, Ende Januar fortgesetzt werden kann. Müller geht davon aus, dass nur die Hinrunde gespielt und danach gewertet wird. Kommt es so, lägen noch sieben Partien vor der Teutonia. „Dann müssen wir schnell die Punkte holen, um die Konkurrenz hinter uns zu lassen. 2021 feiern wir 100-jähriges Bestehen. Es wäre toll, wenn wir dann noch in der Landesliga wären“, sagt Müller.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort