Hallenhockey-Bundesliga Auf HTC wartet ein heißes Duell

Neuss · Vor dem Kracher beim Aufsteiger in Düsseldorf empfängt der Hockey-Erstligist aus Neuss den ungeschlagenen Spitzenreiter Rot-Weiss Köln.

Vollversammlung vor dem Tor des DSD Düsseldorf: Das Hinspiel in der Stadionhalle gewann Philipp Weide (l.) mit dem HTC SW Neuss nach 1:3-Rückstand noch mit 4:3.

Vollversammlung vor dem Tor des DSD Düsseldorf: Das Hinspiel in der Stadionhalle gewann Philipp Weide (l.) mit dem HTC SW Neuss nach 1:3-Rückstand noch mit 4:3.

Foto: Andreas Woitschützke

Die städtische Sporthalle des Rückert-Gymnasiums in Rath fasst knapp 500 Zuschauer. Und darum dürfte es am Sonntag (Anpfiff 16 Uhr) kuschelig eng werden auf der kleinen Tribüne, wenn dort zum Start der Rückrunde in der Hockey-Bundesliga West der gastgebende DSD Düsseldorf und der HTC SW Neuss aufeinandertreffen. „Das wird ein Hexenkessel sein“, ist sich HTC-Trainer Matthias Gräber sicher, setzt aber trotzdem auf lautstarke Unterstützung aus der Quirinusstadt. „Wir bringen ja immer ein paar Zuschauer mit“, sagt er. Beim 4:2-Sieg am dritten Spieltag über den Düsseldorfer HC hatten die „Nüsser“ die Halle „Am Seestern“ in der Landeshauptstadt sogar fast komplett übernommen.  

Auf dem Spielfeld scheinen die Kräfteverhältnisse am Sonntag klar: Während die Hausherren die erste Serie mit fünf Niederlagen abschlossen, ist Schwarz-Weiß Tabellendritter, punktgleich mit Uhlenhorst Mülheim auf dem zur Teilnahme an den Play-offs um die Deutsche Meisterschaft berechtigenden zweiten Rang. Doch ganz so einfach ist die Sache nicht. Selbst der als Trainer beim Aufsteiger beschäftigte Tobias Bergmann findet, „dass wir vielleicht sogar über das größere spielerische Potenzial verfügen. Neuss hingehen hat ein eingespieltes Team mit Bundesligaerfahrung.“ In seinem jungen Team stehen in Torwart Jonas Weißner, dem Ex-Neusser Tomasz Gorny und Daniele Cioli lediglich drei Akteure mit Spielpraxis im deutschen Oberhaus.

Gräber hält indes dagegen: „Auf dem Feld steht der DSD als Tabellenzweiter vor uns, hat uns in der Hinrunde 4:0 geschlagen.“ Auch das mit 4:3 gewonnene Hinspiel der Hallenrunde war eine enge Nummer: Der HTC lag in heimischer Stadionhalle vor rund 500 Zuschauern schon mit 0:2 und 1:3 zurück, ehe er die Partie in der Schlussphase durch Treffer von Philipp Weide, Vitalie Shevchuk und Krystian Sudol noch drehte. Gräber: „Und auch in anderen Spielen war der DSD dran. Das hätte auch anders laufen können.“

Klar, die Ausgangslage für seine lange als Fahrstuhlmannschaft verschriene Truppe sei komfortabel, räumt er ein. „Wir haben neun Punkte, und ich glaube, wir hatten schon mal eine stressigere Weihnachtspause.“ Den stets wachsamen Blick nach unten hat er sich als „bekennender Grundpessimist“ freilich bewahrt. „Was wäre denn“, fragt er vorsichtig, „wenn der DSD am Samstag Mülheim schlägt?“ Und liefert die Antwort gleich mit: „Dann wäre der mit einem Sieg über uns wieder voll im Geschäft.“

Sein Plan sieht natürlich anders aus: „Wir wollen beim DSD gewinnen. Dazu müssen wir hinten gut stehen – genauso wichtig werden gute Ecken sein.“ Beim 14:6-Heimsieg im Testspiel am Dienstag gegen den Zweitligisten Club Raffelberg hatte er zwar noch „Sand im Getriebe ausgemacht“, doch in diesem Spiel sei es vor allem darum gegangen, „noch mehr Druck auf den Gegner auszuüben.“ Auch das Ligaspiel am Samstag (18 Uhr, Stadionhalle) gegen den mit makelloser Bilanz (fünf Spiele, fünf Siege) anreisenden Spitzenreiter Rot-Weiss Köln nimmt er als Einstimmung auf das Match in Düsseldorf. „Das ist die Mannschaft mit dem höchsten Tempo, da weißt du direkt, wo der Hase langläuft.“ Mögen im Kader von Trainer Wolfgang Kluth auch Ausnahmekönner wie die bei der (Feldhockey-) Weltmeisterschaft im indischen Bhubaneswar (13. bis 29. Januar) für Deutschland tätigen Mats und Tom Grambusch, Timur Oruz, Christopher Rühr, Thies Prinz oder Moritz Trompertz fehlen, die Qualität der Domstädter ist trotzdem beeindruckend. Allen voran Elian Mazkour (17), Henrik Siegburg (7) und Maximilian Siegburg (5), die in der Hinrunde zusammen mehr Treffer erzielt haben als die gesamte Mannschaft des Tabellenzweiten Uhlenhorst Mülheim.

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