Basketball Auch Ryon Howard droht das Saisonaus

Grevenbroich · Der Basketball-Regionalligist aus Grevenbroich tritt ohne seinen besten Spieler beim heimstarken TV Ibbenbüren an.

 Ein bitterer Moment im Elephants-Dome: Simon Königs und Gideon Schwich (v.l.) kümmern sich um ihren im Heimspiel am vergangenen Samstag gegen Bayer Leverkusen II schwer zu Boden gegangenen Teamkollegen Ryon Howard.

Ein bitterer Moment im Elephants-Dome: Simon Königs und Gideon Schwich (v.l.) kümmern sich um ihren im Heimspiel am vergangenen Samstag gegen Bayer Leverkusen II schwer zu Boden gegangenen Teamkollegen Ryon Howard.

Foto: Michael Ritters

Noch stehen in der Hauptrunde der Basketball-Regionalliga acht Spieltage aus, doch obwohl der letzte Play-off-Platz trotz der zurückliegenden Niederlagen in Deutz (72:89) und daheim gegen Bayer 04 Leverkusen II (72:80) bei einem Rückstand von gerade mal zwei Punkten weiter zum Greifen nah ist, deutet im Moment alles darauf hin, dass für die Grevenbroicher nach ihrer letzten Partie am 14. März gegen die RheinStars Köln Feierabend ist.

Denn am Donnerstagabend kassierte der Pokalfinalisten des Vorjahrs den nächsten Wirkungstreffer: Für Ryon Howard, der am vergangenen Samstag im Heimspiel gegen die Bayer-Bubis schwer zu Boden gegangen war, könnte die für die Elephants eh schon gruselige Spielzeit 2019/2020 beendet sein. Dem 35-Jährigen droht mit eingerissenem Meniskus und zwei gerissenen Außenbändern im Knie eine Operation. Die Entscheidung darüber soll am Montag fallen. Der an Kummer gewöhnte Manager Hartmut Oehmen macht sich indes auf das Schlimmste gefasst: „Ich befürchte, die Saison ist für ihn vorbei.“ Binnen einer Woche verliert Coach Jason Price damit in Jamal Smith (wechselte zu den Düsseldorf Giants in die Pro B) nicht nur seinen Topscorer (24,1 Punkte im Schnitt), sondern in Howard (16,1 Punkte und 9,1 Rebounds) auch seinen mit Abstand wertvollsten Spieler.

Nun ist das für das Match am Samstag (19 Uhr) beim Tabellendritten bringiton Ballers Ibbenbüren nicht wirklich tragisch, zählen Auftritte in der zu Recht als „Hölle Ost“ bezeichneten Sporthalle am Rande des Teutoburger Waldes ohnehin zu den heikelsten Aufgaben, die diese Liga zu bieten hat. „Da kannst du auch mit Smith und Howard verlieren“, sagt Oehmen. Doch ist für „Mister Zuverlässig“ tatsächlich schon Schluss, stehen für die oft knüppelharte Arbeit unter den Körben bis zum Saisonende nur noch Nino Janoschek (4,6 Punkte/3,7 Rebounds) und Gideon Schwich (5,5/3,6) zur Verfügung. Das ist natürlich viel zu wenig.

Das Problem: Selbst dem gerade in Notfällen extrem kreativen Oehmen ist es bislang nicht gelungen, auf dem wie leergefegten europäischen Transfermarkt Ersatz auszumachen. „Und wir reden hier nicht über EU-Spieler, die dir 15 bis 20 Punkte bringen – auch für sichere zehn Punkte ist keiner zu finden.“ Zwischenzeitlich mal im Gespräch war der Steffen Haufs, doch der Ex-Grevenbroicher hat sich nach seinem Ausstieg bei den Baskets Koblenz (Regionalliga Südwest) inzwischen den SBB Baskets Wolmirstedt (Regionalliga Nord) angeschlossen. Der 24-jährige ist allerdings eh ein Aufbauspieler (6,1 Punkte und 6,4 Assists im Schnitt für Koblenz) und hätte die Probleme der Elephants nicht lösen können. Das Anforderungsprofil ist für Oehmen klar: „Wir brauchen jetzt jemanden, der Rebounds holt und unterm Korb ein paar Punkte macht.“

„Im Moment können wir einfach nur froh sein, dass wir nicht mehr absteigen können“, unkt der 54-Jährige. Vom Schlusslicht ETB Wohnbau Miners trennen die Elephants 14 und vom Vorletzten SV Hagen-Haspe immer noch zwölf Punkte – ein Polster, das in acht Spielen kaum aufgebraucht werden kann, zumal Grevenbroich noch gegen beide Kellerkinder aufläuft. „Rein rechnerisch ja, aber praktisch nein“, betont der Manager relativ gelassen.

Trotzdem ist er noch nicht bereit, die aktuelle Spielzeit kampflos abzuhaken. „Wie es für uns weitergeht, hängt vor allem von zwei Dingen ab: Kommt Ryon Howard noch mal zurück. Und falls nicht, finde noch einen Ersatz. Die Wechselfrist in der Regionalliga läuft ja erst in zwei Wochen ab.“

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