Radsport Auch ohne Beikirch gibt es Rennen

Radsport · Der Held hat sein Rennrad vor einem Jahr in die Ecke gestellt. Doch auch ohne Andreas Beikirch, der nun in der Sportlichen Leitung mitarbeitet, will der VfR Büttgen am 30. April und 1. Mai wieder Radrennen der Extraklasse auf der Bahn und auf der Straße anbieten.

 Auch ohne Andreas Beikirch (2. v.r.) soll es in Büttgen zwei Tage lang wieder Radsport der Extraklasse zu sehen geben.

Auch ohne Andreas Beikirch (2. v.r.) soll es in Büttgen zwei Tage lang wieder Radsport der Extraklasse zu sehen geben.

Foto: L. berns

Friedhelm Kirchhartz lässt sich nicht unterkriegen. Wenngleich die Kulisse in den vergangenen Jahren immer spärlicher geworden ist, wenngleich in Gestalt von Andreas Beikirch der Held eben dieser Jahre sein Rennrad in die Ecke gestellt hat – "sein" Rennen veranstaltet der ehemalige Deutsche Juniorenmeister im Tandemfahren weiterhin.

Mindestens noch in diesem und dem kommenden Jahr. Denn dann feiert der VfR Büttgen doppeltes Jubiläum: 100 Jahre Vereinsbestehen, 50 Jahre Radsport in den markanten gelb-schwarzen Trikots, in denen Olympiasieger und Weltmeister heranreiften. "Wir geben nicht auf – noch nicht", sagt Kirchhartz, im Zivilberuf Vorstandsvorsitzender beim Energieversorger NVV in Mönchengladbach, mit Blick auf das Veranstaltungssterben in "seiner" Sportart, das unlängst auch das andere Rennen im Büttgener Sportforum, die von Udo Hempel zehn Jahre lang veranstaltete "Sixdaynight", erwischte.

Vom Konzept eines auf wenige Stunden komprimierten Sechstage-Rennens, wie sie es früher veranstalteten, haben sich die Büttgener inzwischen verabschiedet. Kirchhartz versucht es beim "Spurt in den Mai" erneut mit einer Mischung aus, wie er findet, für die Zuschauer "hochinteressanten weil kurzen" Wettbewerben. Die Radsportfans sollen sich am 30. April ganz auf den von sechs Zweier-Mannschaften bestrittenen Omnium-Wettbewerb konzentrieren können – es gibt weder ein musikalisches noch ein sportliches Rahmenprogramm, für das früher die Sprinter sorgten. Dafür gibt es ein interessantes Fahrerfeld, "bei dem wir ganz stark auf den Nachwuchs setzen", sagt Kirchhartz.

Bei der Zusammenstellung hat Andreas Beikirch seine Kenntnisse und Verbindungen eingebracht, dabei aber auch gemerkt, "dass es gar nicht so einfach ist, Fahrer an diesem Termin zu bekommen." Das liegt vor allem an der Überschneidung mit dem Traditionsrennen "Rund um den Henninger Turm" am 1. Mai. Dort sind auch Markus und Thomas Fothen mit ihrem neuen Team NSP im Einsatz.

So fällt die Rolle des "Zugpferdes" in diesem Jahr an den in Stuttgart lebenden Schweizer Alexander Aeschbach, 2004 (ein Jahr nach Beikirch) Europameister im Zweier-Mannschaftsfahren und achtfacher Sechstage-Sieger. Der 36-Jährige bildet gemeinsam mit dem 18 Jahre jüngeren Büttgener Daniel Scherring ein Duo. Tags darauf, beim Straßenrennen rund um den Büttgener Ortskern, fahren sie dann mit den jeweiligen Partnern Andreas Müller und Christoph Schübbe gegeneinander. Hier gelten die größten Hoffnungen in Sachen Zuschauerzuspruch dem Uedesheimer Joachim Tolles, der mit Patrick Oeben ein Team bildet. Vielleicht wird er ja zum neuen "Helden".

(NGZ)
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