Lokalsport Auch mal Platz für große Emotionen

Neuss · Vier Titel für Sportler aus Neuss und Hemmerden bei den Tischtennis-Landesmeisterschaften von Special Olympics.

 Turnier-Organisator Thomas Gindra (links unten) mit der Tischtennis-Auswahl der Gemeinnützigen Werkstätten Neuss (GWN).

Turnier-Organisator Thomas Gindra (links unten) mit der Tischtennis-Auswahl der Gemeinnützigen Werkstätten Neuss (GWN).

Foto: Werner Peschkes

Faire Wettbewerbe, eine gute Stimmung bei Sportlern, Helfern sowie Betreuern und zahlreiche Erfolge der heimischen Athleten aus dem Rhein-Kreis - die Tischtennis-Landesmeisterschaften von Special Olympics NRW hatten auch bei ihrer 17. Auflage einiges zu bieten. Am Wochenende kamen dazu wieder 149 Athleten mit geistiger Behinderung in der Neusser Stadionhalle zusammen, um die NRW-Landesmeister unter sich auszumachen.

Die Gemeinnützigen Werkstätten Neuss (GWN), gleichzeitig Ausrichter des Turniers, und die Varius-Werkstätten aus Hemmerden holten zusammen viermal Gold, zweimal Silber und fünfmal Bronze. Den Landesmeistertitel sicherten sich die GWN-Athleten Beate Heydorn, Oliver Burbach, Uwe Hytry und Neuling Frank Laas, der erst seit wenigen Wochen in der Tischtennismannschaft des GWN Sport-Teams mittrainiert. Beate Heydorn gelang bei ihrem Sieg ein besonderes Kunststück: In der Klassifizierungsrunde ging sie in jedem ihrer sieben Spiele als Siegerin von der Platte und wurde damit wie auch in den vergangenen Jahren in die stärkste Leistungsklasse eingestuft. Dort blieb sie nicht nur ohne Niederlage, sondern auch ohne Satzverlust und sicherte sich damit souverän den Titel. "Ich hätte vorher nicht gedacht, dass es so gut laufen würde", sagte sie. "Es ist herausragend, wie Beate gespielt hat", ergänzte GWN-Trainer und Turnier-Organisator Thomas Gindra. Mit Blick auf die Neusser Mannschaft fügt er an: "Wir haben viele starke Spieler, die sich seit vielen Jahren stetig verbessert haben und konstant oben mitspielen." Auch in Hinblick auf das gesamte Turnier zog Gindra ein positives Fazit: "Alles ist super gelaufen. Die Rückmeldung der Trainer und Sportler war sehr positiv."

Ein Grund dafür seien, so Gindra, die freiwilligen Helfer gewesen. Zwei von ihnen waren die frisch gekürten NGZ-Sportler des Jahres Miriam Jongen und Jana Vollmert. Die beiden Tischtennisspielerinnen der DJK Holzbüttgen waren zum ersten Mal bei den Landesmeisterschaften mit dabei, stehen jedoch schon seit Jahren in engem Kontakt zum GWN-Team. "Ich habe Thomas Gindra noch am Donnerstag auf der Sportlerehrung zugesagt", verriet Jongen. "Es macht immer wieder Spaß, die Sportler zu erleben", fügte Vollmert an, "es ist schön zu sehen, dass hier auch mal große Emotionen gezeigt werden. Die Sportler können sich freuen, egal ob sie gewinnen oder nicht. Sie gönnen auch dem Gegner den Sieg."

Mit den Landesmeisterschaften begann für die Sportler die heiße Vorbereitungsphase für die nationalen Spiele von Special Olympics in Kiel. Vom 14. bis zum 18. Mai werden rund 4600 Athleten mit geistiger Behinderung in 19 Sportarten um die Medaillen kämpfen. Die Tischtennisspieler aus dem Rhein-Kreis sind gut gewappnet für die Spiele. Landesmeisterin Beate Heydorn will auch in Kiel wieder hochhinaus. "Ich hoffe, dass ich wieder Gold gewinne", so die Neusserin, die sowohl im Einzel als auch im gemischten Unified-Doppel an den Start gehen wird.

(NGZ)
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