Athletinnen aus Dormagen Für Olympiatickets in Position bringen

Rhein-Kreis · Die Dormagenerinnen Sarah Voss und Tanja Spill haben noch gute Chancen, in Tokio dabei zu sein. Bei der Turn-DM in Dortmund ist Voss schon den nächsten wichtigen Schritt gegangen, Läuferin Spill will in Braunschweig nachziehen.

 Sarah Voss aus Dormagen während ihrer Bodenübung im Mehrkampf bei den Deutschen Meisterschaften in Dortmund.

Sarah Voss aus Dormagen während ihrer Bodenübung im Mehrkampf bei den Deutschen Meisterschaften in Dortmund.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Dass die Dormagenerin Sarah Voss eine heiße Kandidatin für die Teilnahme an den Olympischen Spielen von Tokio ist, war spätestens nach ihrem dreifachen DM-Triumph (Mehrkampf, Sprung, Schwebebalken) bei der Turn-DM 2019 in Berlin klar. Bei Tanja Spill vom TSV Bayer Dormagen sah es nach einer schweren Fußverletzung inklusive OP zunächst gar nicht gut aus, doch nachdem Olympia 2020 wegen Corona verschoben worden war, startete die 800-Meter-Spezialistin mächtig durch. Beide Topsportlerinnen aus dem Rhein-Kreis Neuss wollen sich bei den aktuellen nationalen Titelkämpfen in ihren Sportarten für die begehrten Olympiatickets in Position bringen.

Der 21-jährigen Sarah Voss ist das zum DM-Auftakt am Donnerstag in der Dortmunder Westfalenhalle schon exzellent gelungen. Im für Tokio so wichtigen Mehrkampf konnte sie zwar ihren Titel nicht verteidigen, doch  hinter Elisabeth Seitz (Stuttgart) mit 53,500 Punkten und Pauline Schäfer (Chemnitz) mit 53,400 Punkten holte sie mit 53,000 Punkten die Bronzemedaille; noch vor Kim Bui (Stuttgart) mit 52,850 Punkten. Dass es für Voss nicht noch weiter nach vorne ging, lag auch daran, dass es für sie am Schwebebalken, neben dem Sprung ihr Spezialgerät, nicht so gut lief. Dort reichte es nur zu Platz fünf. Dafür war die Dormagenerin am Sprung als Erste gewohnt stark in den Wettkampf gestartet. Die Ränge drei am Stuffenbarren und  vier am Boden ergaben in der Summe dann eben Bronze. Und weil das deutsche Frauenteam für Tokio aus vier Athletinnen  besteht, hat sich Voss schon mal eine gute Ausgangsposition verschafft. Bundestrainerin Ulla Koch nominierte sie und zehn weitere Turnerinnen für die zweite und entscheidende Oualifikation am nächsten Samstag in München. Am Samstag und Sonntag kann Voss in den Gerätefinals ihre gute Form bestätigen. 

 800-Meter-Spezialstin Tanja Spill aus Dormagen.

800-Meter-Spezialstin Tanja Spill aus Dormagen.

Foto: Fusswinkel

Tanja Spill hat mit einem schnellen Start in die Freiluftsaison in Dessau (2:02,74 Minuten) zwar schon mal ein Ausrufezeichen gesetzt, doch um sich am Ende einen von drei deutschen 800-Meter-Startplätzen für Tokio zu sichern, würde sich eine gute DM-Platzierung samt schneller Zeit bestimmt sehr gut machen. Deswegen will die 25-Jährige am Wochenende bei den Titelkämpfen im Braunschweiger Eintrachtstadion nachziehen. Nach ihrer langen Verletzungsphase hatte sie sich im vergangenen Jahr mit Platz zwei bei der Freiluft-DM eindrucksvoll zurückgemeldet, im Februar überraschte sie dann mit dem DM-Sieg in der Halle. Entsprechend hoch sind auch die Ansprüche. „Eine Medaille ist das Minimum“, sagt TSV-Trainer Willi Jungbluth. Topfavoritin ist für Jungbluth zwar Titelverteidigerin Christina Hering (LG Stadtwerke München), die jüngst bei der Team-EM in Polen 2:01,09 Minuten lief (später disqualifiziert), doch seinen Schützling sieht er auch in der Verlosung: „Tanja kann auch gewinnen, sie ist in einer sehr guten Verfassung.“

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