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Boxen Der Skorpion geht wieder auf die Jagd

Neuss · Seinen dritten Kampf als Profiboxer will der Norfer Armin Ajrulai (19) am Samstagabend mit einem K.o.-Sieg beenden.

 Knallharte Arbeit: Im Revover-Fight-Club im Taubental bereitet Trainer Andreas Büdeker (l.) den Norfer Armin Ajrulai auf seinen dritten Boxkampf als Profi vor.

Knallharte Arbeit: Im Revover-Fight-Club im Taubental bereitet Trainer Andreas Büdeker (l.) den Norfer Armin Ajrulai auf seinen dritten Boxkampf als Profi vor.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Noch lauert der Skorpion in seiner Höhle, doch am Samstag bei der „Fight Night“ im Sportpark „Am Hallo“ in Essen geht Armin Ajrulai wieder auf der Jagd. Zum dritten Mal in seiner noch jungen Karriere als Profiboxer. Diesmal bekommt es der 19-Jährige in der Klasse bis 72,575 Kilogramm (Supermittelgewicht) mit Sandro Bordewick aus Gelsenkirchen zu tun.

Seine ersten beiden Kämpfe gewann der 19-Jährige: Zum Auftakt im Juni schlug er  den Essener Dominik Tietz einstimmig nach Punkten – und fühlte sich danach wie im Himmel. „Das geilste Gefühl, was ich je hatte.“ Im Dezember, kurz vor seinem Geburtstag, legte er bei seinem zweiten Einsatz ein Drama mit Happy End in den Ring: Obwohl er Armani Aziz schon am Boden hatte, stand er in Runde drei kurz vor dem Aus, erwischte ihn der starke Niederländer im Innenfight doch unabsichtlich mit dem Kopf. Mitten durch die aus einem später mit fünf Stichen genähten Cut über dem linken Auge gespeisten Blut-Fontäne flehte er nach einem kurzen Schockmoment den Ringarzt an, ihn weiterkämpfen zu lassen. „Ich hätte ihn fast geküsst.“ Er durfte und gewann wiederum nach Punkten.

Und jetzt? Bordewick könnte für ihn zur bislang größten Herausforderung werden, beendete sein wesentlich erfahrener Kontrahent doch fünf seiner insgesamt 16 Profieinsätze durch Knock-out. Zudem geht es am Samstag nicht über vier, sondern erstmals über sechs Runden. Angst macht das dem Skorpion, der vor jeder Trainingseinheit zum  Aufwärmen mal so eben 200 Burpees (eine Mischung aus Kniebeuge, Liegestütz und Strecksprung mit Händen hinter dem Kopf) mit 200 Klappmessern kombiniert und dazu noch die Olympiastange (Hantel) bis zu 200 Mal nach oben stemmt, freilich nicht. „Ich bin fit.“

 Schwachheiten würde Trainer und Entdecker Andreas Büdeker seinem Schützling auch nicht durchgehen lassen. Der als Drill Instructor aus TV-Formaten wie The Biggest Loser, Big Brother, Schluss mit Hotel Mama, Abenteuer Leben, Comedy-Falle und RTL Aktuell einem größeren Fernsehpublikum bekannt gewordene Geschäftsführer der Recover-Fight-Clubs in Essen und Neuss (Taubental) schickt „das Ausnahmetalent“ mit einem klaren Auftrag ins Duell: „Zuerst will ich von ihm schönes und technisch anspruchsvolles Boxen sehen. Er soll dem Publikum was zeigen. Ab der vierten Runde darf er seinen Gegner dann K.o. schlagen.“

Genau das hat Armin Ajrulai, der sich erst nach Abschluss seiner Ausbildung zum Mechatroniker im Autohaus Moll „Am Seestern“ in Düsseldorf ganz aufs Boxen konzentrieren wird, vor. Er ist wie sein Coach Anhänger der mexikanischen Philosophie, „boxt wie Roy Jones jr. und Floyd Mayweather jr. in einem offenen Stil und nicht hinter der Doppeldeckung“, betont Büdeker. Dass es im Sparring gegen größere und gut 20 Kilogramm schwerere Gegner auch schon mal was auf die Nase gibt, ficht ihn nicht an. „Er kriegt von mir immer brutal harte Aufgaben. Nur so lernt er dazu. Aber der Bengel kann fressen.“ Sein Plan steht: „Ende des Jahres soll er um die Deutsche Meisterschaft boxen. Ich möchte ihn zum Weltmeister machen – alles andere hat keinen Sinn.“

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