Karl Reichartz wirkt im "Alten Bahnhof" als Museumsleiter Arbeit statt Ferien: Schülerinnen katalogisieren Exponate im Museum

Karl Reichartz wirkt im "Alten Bahnhof" als Museumsleiter · "Arbeit statt Ferien" heißt es für die drei angehenden Abiturientinnen des Korschenbroicher Gymnasiums, die ihre Freizeit im Heimatmuseum Alter Bahnhof verbringen und helfen, das Inventar des Museums zu katalogisieren. "Das ist noch eine Menge Arbeit bis wir fertig sind," sagt Karl Reichartz und er muss es ja wissen, denn er hat vor 13 Jahren das Korschenbroicher Heimatmuseum "Alter Bahnhof" mit aus der Taufe gehoben. Der "Alte Bahnhof" in Korschenbroich ist sein Lebenswerk: Aus dem historischen Gebäude machte Karl Reichartz ein attraktives Heimatmuseum. Zurzeit arbeitet der ehrenamtlich tätige Museumsleiter - mit Unterstützung von drei Abiturientinnen - an einer Bestandsaufnahme, jedes Exponat wird registriert und fotografiert. NGZ-Foto: L..Berns

"Arbeit statt Ferien" heißt es für die drei angehenden Abiturientinnen des Korschenbroicher Gymnasiums, die ihre Freizeit im Heimatmuseum Alter Bahnhof verbringen und helfen, das Inventar des Museums zu katalogisieren. "Das ist noch eine Menge Arbeit bis wir fertig sind," sagt Karl Reichartz und er muss es ja wissen, denn er hat vor 13 Jahren das Korschenbroicher Heimatmuseum "Alter Bahnhof" mit aus der Taufe gehoben. Der "Alte Bahnhof" in Korschenbroich ist sein Lebenswerk: Aus dem historischen Gebäude machte Karl Reichartz ein attraktives Heimatmuseum. Zurzeit arbeitet der ehrenamtlich tätige Museumsleiter - mit Unterstützung von drei Abiturientinnen - an einer Bestandsaufnahme, jedes Exponat wird registriert und fotografiert. NGZ-Foto: L..Berns

Im Vorjahr legte das Archiv- und Museumsamt in Brauweiler ein erstes Konzept zur inhaltlichen Neugestaltung vor. Im Zuge dessen kam Beate Oberländer vom Museumsamt nach Korschenbroich und entwickelte gemeinsam mit Karl Reichartz einen Plan, um das Inventar zu archivieren. Mit Ferienbeginn begannen die drei Schülerinnen, Verena Brosch, Beate Böttges und Julia Thyssen damit, die einzelnen Exponate zu sortieren und katalogisieren. Die drei Mädchen haben sich bis jetzt durch die erste und zweite Etage des Museums gearbeitet. "Zunächst muss jedes Exponat mit einem bestimmten Lack bestrichen werden. Dann wird mit einem speziellen Stift die Kennziffer entweder in weiß oder schwarz aufgeschrieben und wieder Lack darüber gestrichen.

Der Lack greift das Material nicht an und die Kennzeichnung kann jederzeit wieder mit Hilfe einer Lösung entfernt werden. Die Kleidungsstücke erhalten ein entsprechendes Etikett. "Zum Schluss wird jedes Stück mit einem Papierstreifen, auf dem die Kennziffer gut sichtbar zu erkennen ist, fotografiert," erklärt Karl Reichartz das Prozedere. Auch er kann den momentanen Bestand des Museums nicht genau schätzen. Seinerzeit hat das Landesmuseumsamt die Anzahl der Exponate auf 7.000 bis 9.000 hoch gerechnet. Doch mit der Zeit sind immer wieder neue Exponate der Sammlung beigefügt worden und der Überblick ging verloren. Unter den Ausstellungsstücken befinden sich alte Federhobel, Rasierer und andere Gegenstände, die früher zum täglichen Leben gehörten, heutzutage viele Menschen aber nicht einmal mehr kennen. Unter anderem gibt's auch ein altes Grammophon, auf dem noch Schallplatten aus Metall gespielt wurden.

Als Museumsleiter führt Karl Reichartz die Besucher nicht nur durch die Ausstellung sondern restauriert auch die Exponate. "Dank meiner Frau, die mich unterstützt, ist mir das möglich," so Karl Reichartz. Die drei Abiturientinnen werden nach einem wohlverdienten Urlaub in zehn Tagen mit der Arbeit fortfahren. Die Fotografien werden dann auf Karteikarten geklebt und Karl Reichartz berichtet den Schülerinnen von der Herkunft und Geschichte jedes Exponates. Als Museumsleiter ist er der Einzige, der jedes Stück kennt. Zum Teil sind es Leihgaben aber auch Geschenke von Besuchern und von Bürgern der Stadt an das Museum. Wie beispielsweise die alten Uniformen und viele weitere Eisenbahnexponate, die Egon Schuh dem Heimatmuseum geschenkt hat. Während Karl Reichartz erzählt, schreiben Verena, Beate und Julia alles auf, zum einen auf Karteikarten, zum anderen in ein Buch für das Stadtarchiv. Im Herbst wird die Katalogisierung mit dem Erdgeschoss und dem Keller fortgesetzt. DL

(NGZ)
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