Galopp Arabian Falcon nach Hongkong verkauft
Galopp · Der Neusser Galoppertrainer Axel Kleinkorres zählt nicht zu den Menschen, die ihre Gefühle nach außen tragen. Gelassenheit ist eine seiner Tugenden und Gefühlsausbrüche sieht man selten bis nie.
Am Sonntagnachmittag auf der Galopprennbahn in Iffezheim bei Baden-Baden stand Kleinkorres erkennbar traurig und um seine innere Fassung ringend am Rande der Siegerehrung des Rennens um die Goldene Peitsche. Gewonnen hatte der krasse Außenseiter Ferro Sensation, der bis wenige Meter vor dem Ziel führende Govinda wurde Zweiter im wichtigsten deutschen Kurzstreckenrennen mit dem besonders begehrten Ehrenpreis.
Eigentlich sollte in diesem Rennen auch der dreijährige Hengst Arabian Falcon antreten, den Kleinkorres akribisch auf dieses Rennen vorbereitet hatte. Es kam nicht zum Start, denn am Freitag wurde das talentierte Pferd von seinem Besitzer Lucien van der Meulen nach Hongkong verkauft. Dort trainiert ihn Andreas Schütz, der vor einigen Jahren aus Köln in das Wettparadies zog, wo der ehemalige Neusser Präsident Winfried Engelbrecht als hoch bezahlter Chef des millionenschweren Hongkong-Jockey-Clubs agiert. Die Folge des Transfers war eine Abmeldung aus dem Rennen in Iffezheim, um nichts mehr zu riskieren für die Auftritte auf den Bahnen von Happy Valley und Sha Tin.
Kleinkorres: "Einerseits kann ich den Besitzer verstehen. Diesem Angebot konnte man nur schwer widerstehen. Aber ich wäre schon sehr gern im Rennen um die Goldene Peitsche gelaufen. Wenn ich das Resultat sehe, hätten wir sicher eine gute Chance gehabt. Solche Gelegenheiten kommen nur selten oder sogar nie." Der finanzielle Trost war wohl eine angemessene Beteiligung an der Verkaufssumme: "Der Besitzer hat sich absolut korrekt verhalten." Spekuliert wird mit einem Betrag von um die 300 000 Euro. Das Meeting in Iffezheim wird am Mittwoch fortgesetzt.
