Notgemeinschaft-Grundwassser Appell an Solidarität

Notgemeinschaft-Grundwassser · Die Grundwasser-Notgemeinschaft hofft, dass sich noch viele Bürger finanziell an den für die Wintermonate erforderlichen Pumpmaßnahmen beteiligen. Seit 2001 wird in Herrenshoff gepumpt, um die Keller der Bürger bei steigendem Grundwasser trocken zu halten.

 Blick übern Zaun (v.l.): Karl Heinz Häusler, Jürgen Winterfeld, Gerd Salzmann, Heinz-Otto Ruhe und Walter Schmitz haben die Pumpe an der Willicher Straße im Blick. Sie soll ab 1. Dezember wieder mithelfen, die Keller trocken zu halten.

Blick übern Zaun (v.l.): Karl Heinz Häusler, Jürgen Winterfeld, Gerd Salzmann, Heinz-Otto Ruhe und Walter Schmitz haben die Pumpe an der Willicher Straße im Blick. Sie soll ab 1. Dezember wieder mithelfen, die Keller trocken zu halten.

Foto: NGZ

Herrenshoff Karl Heinz Häusler blickt auf seinen Kalender und lehnt sich (noch) gelassen zurück: "Wir haben zunächst bis zum 20. August Zeit." Was er damit meint, bringt der 70-Jährige im Gespräch mit der NGZ auf den Punkt: "Wir in Herrenshoff brauchen verbindliche Spendenzusagen. 28 000 Euro müssen angespart werden, damit die Pumpen wieder rechtzeitig in Betrieb gehen können." Rechtzeitig heißt für den Sprecher der Grundwasser-Notgemeinschaft Herrenshoff 1. Dezember.

"Es hat sich bewährt, dass seit 2005 die Pumpen auf dem Herrenshoffer Baggersee und die an der Willicher Straße mit Dezember-Beginn angeworfen werden und nicht erst Ende Januar oder sogar erst Mitte Februar ihren Betrieb aufnehmen", weiß Häusler. Gepumpt wird dann — falls erforderlich — bis zum 31. Mai 2010.

Um eine garantierte Sicherheit für Sofortmaßnahmen in den Wintermonaten zu haben, fehlt den Herrenshoffern aber noch eine Menge Geld. "Mit dem Stand von vergangenem Freitag gibt es im Rathaus 139 Zusagen", nennt Häusler für die Grundwasser-Notgemeinschaft einen ersten Zwischenstand. "Bis zum 20. August benötigen wir allerdings mindestens 200 verbindliche Spendenzusagen", so Häusler. "Die Zusage erfolgt jetzt aus planungstechnischen Gründen, überwiesen wird dann zum Jahresende", spricht der engagierte Herrenshoffer von 140 Euro, die freiwillig für die Trockenhaltung der eigenen vier Wände aus der privaten Schatulle zu bezahlen sind.

Wer sich an der Grundwasser-Pumpaktion beteiligt, das kann Karl Heinz Häusler nicht verbindlich sagen: "Natürlich weiß man von Freunden und Nachbarn, wie es im Detail ausschaut, aber das ist kein Thema." Die Spendenaktion wird über die Stadtverwaltung abgewickelt — und das völlig anonym. Und so äußert er sich zu den einzelnen Betroffenheiten — soweit ihm bekannt — auch nicht. Wer von den Spendern in der Anfangszeit Wasser im Keller zu beklagen hatte, wird von ihm nicht thematisiert.

Häusler selber ist einer von den Betroffenen. Er weiß aber auch: "Die Menschen in Herrenshoff reden nicht gern über Grundwasser im Keller. Daher frage ich auch nicht nach." Wichtig ist ihm nur, dass sich ausreichend Hauseigentümer und auch Mieter an dem Überweisungsverfahren beteiligen. "Es wird wirklich alles ohne Namennennung abgewickelt", versichert er Diskretion und macht den Betroffenen gleichzeitig Mut, sich solidarisch zu zeigen: "Die Angaben fallen bei der Stadt Korschenbroich unter den Datenschutz."

Karl Heinz Häusler, der in seinen Aktivitäten unter anderem von Franz Josef Bönsch, Heinz Birkmann, Peter Anacker, Manfred Risser, Gerhard Salzmann, Walther Schmitz, Jürgen Winterfeldt und Heinz-Otto Ruhe unterstützt wird, setzt auf Gemeinschaft: "Solidarität macht uns stark, hält unsere Häuser trocken und steigert den Wert der Immobilien." Der schriftliche Spendenaufruf von Bürgermeister Heinz Josef Dick wird jetzt zunächst mal in Masse kopiert.

Der Brief wird dann in der Sparkasse, im Pfarrheim und bei Lotto Kersen ausgelegt. "Wir müssen dran bleiben", betont Häusler. "So lange das Erftverbands-Konzept ,Kappung der Grundwasser-Spitzen' im Stadtgebiet nicht flächendeckend umgesetzt ist, müssen wir für unseren eigenen Schutz sorgen."

(RP)
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