Kanalbau-Beginn am Standort Neu-Holz Anwohner müssen mit Lärm und Dreck rechnen

Nach dem symbolischen Spatenstich am Umsiedlungsstandort Neu-Holz am 21. Oktober haben die Mitarbeiter des Jüchener Abwasserbetriebes jetzt mit der Erschließung des neuen Ortes begonnen. Die Kanalbauarbeiten wurden im Bereich der Abwasserbetriebsstelle westlich von Jüchen gestartet und haben fast die Kanalstraße erreicht.

Die Kanalbauarbeiten am Umsiedlungsstandort Neu-Holz haben begonnen.

NGZ-Foto: H. Jazyk

Während dort überwiegen landwirtschaftlich genutzte Grundstücke liegen, werden die Bauarbeiten in ihrer Fortsetzung bis zur Rheydter Straße und darüber hinaus bis zur Einmündung der Niersstraße in den Nordring auch bebaute Grundstück entlang des "Nordrings" erreichen. Das bedeutet: Die Anwohner werden für einige Wochen mit Lärm und Dreck leben müssen. Wenn alles glatt läuft und das Wetter im Winter halbwegs mitspielt, sollen die beiden Kanäle - Schmutz- und Regenwasser im Trennsystem - bis zum Mai im Boden verlegt sein. "In vier Monaten werden dann rund 900 Meter Rohre außerhalb von Neu-Holz versenkt worden sein, um die Umsiedler an das Abwassersystem der Gemeinde anzubinden", sagt Heinz Kunze, Umsiedlungsbeauftragter der Gemeinde Jüchen und Ansprechpartner für die Bürger.

Dieses System sei bereits vor Jahren so berechnet und angelegt worden, dass es Schmutz- und Regenwasser aus dem Umsiedlungsstandort ohne Probleme aufnehmen kann. Das Investitionsvolumen für die Verlegung der Rohre in Neu-Otzenrath selbst und die Verbindung zum Kanalnetz liegen bei rund fünf Millionen Mark, die das Bergbauunternehmen Rheinbraun, das Land Nordrhein-Westfalen und die Gemeinde Jüchen aufbringen müssen. Insgesamt hofft Kunze, dass die Erschließung ohne größere Beschwerden über die Bühne gehen wird. "Natürlich entsteht immer Schmutz, wenn die Straßen aufgerissen werden müssen", gibt er zu. "Auch mit Lärmbelästigungen ist zeitweise zu rechnen. Wir bemühen uns aber, in den Bereichen, in denen Anwohner direkt betroffen sind, so schnell wie möglich zu arbeiten." Kritisch werde vor allem der Nordring. Dort müssen rund 30 Familien damit rechnen, innerhalb der nächsten Monate eine Baustelle vor der Haustür zu haben. "Diese Straße muss zeitweise gesperrt werden", sagt Heinz Kunze. "Außerdem werden die Verkehrsregelungen so geändert, dass nicht nur Anlieger, sondern auch Baustellenfahrzeuge die Straße nutzen dürfen." Wenn der Kanalbau im Mai abgeschlossen ist, sollen die Straßenarbeiten beginnen.

Geplant ist, dass die ersten Umsiedler aus Holz im September des nächsten Jahres mit dem Bau ihrer Häuser beginnen und im Jahr 2002 umziehen können. In Neu-Otzenrath sollen noch in diesem Winter die Vorbereitungen für die ersten Neubauten getroffen werden. Immer noch vergeblich warten die Umsiedler unterdessen auf den Ombudsmann, der für sie als Ansprechpartner vom Land NRW zur Verfügung gestellt werden soll. Beim Spatenstich im Neu-Holz hatte der Leiter der Staatskanzlei in Düsseldorf, Georg Wilhelm Adamowitsch, den Holzern versprochen, noch in diesem Jahr einen Umsiedlungsbeauftragten zu benennen, der zwischen den Holzern und Otzenrathern, Rheinbraun, dem Land und der Gemeinde vermitteln soll. "Bis jetzt haben wir aus Düsseldorf nichts gehört", erklärte Kunze gestern. "Also werden wir Anfang Januar vorstellig werden und den Chef der Staatskanzlei an sein Versprechen erinnern." PeS

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