Lokalsport Anna Limbach verpasst EM-Medaille knapp

Dormagen · Bei den Europameisterschaften in Tiflis scheitert die Fechterin aus Dormagen erst im Viertelfinale.

Um ein Haar hätte es für Pierre Guichot (54), neuer Bundestrainer der deutschen Säbel-Damen, gleich bei seinem ersten großen Turnier eine Medaille gegeben. Bei den Europameisterschaften im georgischen Tiflis sah der am Bundesstützpunkt in Dormagen stationierte Franzose, wie Anna Limbach (TSV Bayer Dormagen) das Viertelfinale erreichte.

Die 27-Jährige hatte sich in der Vorrunde gegen die Tschechin Klara Hanzlikova (5:3), Aysel Ahadova aus Aserbaidschan (5:2), die Britin Aliya Itzkowitz (5:1), die Ungarin Anna Marton (5:4) und die Weißrussin Darya Andreyeva (5:1) behauptet. Nur das Duell mit der Russin Anna Bashta war mit 3:5 verloren gegangen. Nach einem Freilos zu Beginn der K.o.-Phase fertigte die Dormagenerin in der Runde der besten 32 auch die Ungarin Petra Zahonyi mit 15:2 ab. Viel mehr ins Zeug legen musste sie sich im Achtelfinale beim 15:13-Erfolg über die Griechin Despina Georgiadou. Erst im Feld der letzten Acht erwies sich die Ungarin Liza Pusztai als zu stark. Die 16-Jährige, amtierende Weltmeisterin der Kadettinnen (U17), gewann mit 15:12 und verwies Anna Limbach damit auf Platz fünf. Ein Resultat, das Olaf Kawald, Fechtkoordinator beim TSV, überzeugte: "Das ist ihr bestes Einzelergebnis bei einer Aktiven-EM." Im Gegensatz zu Ann-Sophie Kindler (Eislingen) erreichten auch die beiden anderen für Tiflis nominierten TSV-Fechterinnen die Direktausscheidung: Judith Kusian (2:5-Bilanz in der Vorrunde) warf die Polin Malgorzata Kozachczuk mit 15:12 aus dem Turnier. In der Runde der besten 32 unterlag sie zwar der Französin Sara Balzer mit 7:15, Kawald war mit ihrer Leistung aber ebenso zufrieden wie mit der der 21-jährigen Lea Krüger (3:3-Bilanz in der Vorrunde), die sich im 64er-Feld Sandra Marcos aus Spanien mit 12:15 beugen musste: "So eine Europameisterschaft ist immer ein heißes Pflaster. Niemand ist gesetzt, alle müssen durch die Vorrunde. Darum ist das sehr in Ordnung, dass unsere drei Fechterinnen den Sprung in die K.o.-Runde gemeistert haben." Morgen müssen die Schützlinge von Pierre Guichot im Mannschaftswettbewerb ran.

Der Franzose gewann in seiner Zeit als aktiver Fechter unter anderem Team-Silber bei den Olympischen Spielen 1984 und Mannschafts-Bronze 1992 in Barcelona. Seit dem Ende seiner sportlichen Karriere ist der Diplom-Trainer als Coach tätig, arbeitete als Cheftrainer Damensäbel in Frankreich (1999 bis 2008) und betreute in den vergangenen drei Jahren das britische Herrensäbel-Team. "Wir sind davon überzeugt, dass er unsere Damen weiterentwickeln wird", sagt DFB-Sportdirektor Sven Ressel. Kawald ergänzt: "Mit seiner Verpflichtung ist dem Deutschen Fechterbund ein echter Coup gelungen. Er ist ein hervorragender Trainer."

(NGZ)
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