Lokalsport Angriff der Elephants schlägt fehl

Grevenbroich · Der Basketball-Regionalligist aus Grevenbroich unterliegt Bonn II mit 77:83.

Der Angriff der NEW Elephants auf die Tabellenspitze in der Basketball-Regionalliga West ist erstmal verschoben. Denn die mit fünf Siegen in Folge bei den Telekom Baskets Bonn II angetretenen Grevenbroicher kassierten mit dem 77:83 (Halbzeit 40:53) eine Niederlage nach Ansage. Schließlich hatte Trainer Hartmut Oehmen schon vor dem Match geunkt: "Bonn liegt uns einfach nicht."

Da er mit seinen Schützlingen nicht sehenden Auges in die dritte Saisonpleite in Folge gegen die Telekom-Bubis steuern wollte, hatte der Coach ein ziemlich gewagtes Konzept ersonnen: "Wir sind mit einer sehr aggressiven Small-Ball-Variante ins Spiel gegangen." In der Praxis sah das so aus: Die beiden Center Jasper Chiwuzie und Lennard Jördell blieben ebenso wie US-Profi Sharif Watson zunächst draußen. Stattdessen standen in der ersten Fünf in Raed Mostafa und Marko Boksic (beide 2,01 Meter) nur zwei Akteure, der größer als zwei Meter sind. Der Auftrag an sie und ihre Teamkollegen Farid Sadek, Lukas Kazlauskas (beide 1,88) und Bastian Becker (1,96) lautete: "Attacke! Volles Kanonenrohr!" Das klappte bis zur dritten Minute, als Bonn beim 9:3 für die Elephants eine Auszeit nahm. Ab Minute sechs beorderte Oehmen wie abgesprochen Sharif Watson (für Lukas Kazlauskas) und Jasper Chiwuzie (für Bastian Becker) aufs Feld. Sehr zum Verdruss des Trainers agierten seine Jungs etwa ab der siebten Minute nach dem Motto: "Nimm' Du ihn, ich hab' ihn nicht! Die Gegenspieler wurden einfach nicht mehr übernommen."

In der Halbzeitpause nahm sich Oehmen sein Personal lautstark zur Brust, warf ihm vor: "Jeder stiehlt sich aus der Verantwortung." Mit Mostafa, Kazlauskas, Sadek, Boksic und Chiwuzie auf dem Parkett begannen die Schlossstädter den dritten Abschnitt mit einem 6:0-Lauf bis auf 46:53 (23.). "Aber dann hat Bonn gut reagiert", räumte Oehmen ein. Die Elephants gingen mit einem 57:65-Rückstand in das Schlussviertel. In dem schien der Tabellenzweite endgültig die Kurve zu bekommen, Watson sorgte in der 35. Minute mit den Punkten zum 70:69 sogar für die erste Führung seit dem ersten Durchgang. Dann jedoch brachte ein rund dreiminütiger Stromausfall, der die Anzeigetafel in der Halle außer Betrieb setzte, den Elan der Gäste zum Erliegen. Die finale Phase der Partie gab Grevenbroich mit 7:14 ab. "Das Momentum ist total geswitcht", stellte Oehmen enttäuscht fest. "Ich hab's ja gesagt: Bonn ist für uns schwerer als Hagen", fügte der Coach noch hinzu. Nur eine Woche zuvor hatten die Elephants im Topspiel die BG Hagen mit 83:74 bezwungen.

Trotz allem erwies sich der 51-Jährige, der in Bonn auf den angeschlagenen Femi Oladipo hatte verzichten müssen, als fairer Verlierer: "Kompliment an den Gegner."

(NGZ)
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