Lokalsport Angeschlagene Tigers leiden heimlich, still und leise

Neuss · Mehr als die klare Pokal-Niederlage plagt die TG-Basketballerinnen vor dem Liga-Spiel in Barmen die personelle Not.

 Jana Heinrich (hier im Duell mit Oberhausens US-Girl Jylisa Williams) ist nur eine von vielen angeschlagenen Spielerinnen der TG Neuss Tigers.

Jana Heinrich (hier im Duell mit Oberhausens US-Girl Jylisa Williams) ist nur eine von vielen angeschlagenen Spielerinnen der TG Neuss Tigers.

Foto: WoRo

Manche Spiele sind nur dafür gemacht, um einen dicken Haken dranzumachen. Wie zum Beispiel die deutliche 47:77-Heimniederlage (Halbzeit 30:42) der TG Neuss Tigers in der zweiten Runde des DBBL-Pokals gegen den Erstligisten evo New Basket Oberhausen. Die nach fordernden Wochen auch mental ausgelaugten Zweitliga-Basketballerinnen vom Rhein hatten dem einstigen Erzrivalen spätestens mit Beginn der zweiten Hälfte nicht mehr allzu viel entgegenzusetzen. Und darum machte es Trainerin Janina Pils kurz: "Oberhausen hat verdient gewonnen."

Im Hinblick auf das Liga Match morgen Abend (16.30 Uhr, Sporthalle Heckinghausen an der Heckinghauser Straße in Wuppertal) beim Barmer TV interessiert die Neusser Trainerin bedeutend mehr, dass sich am Tag danach in Karly Roser, Jana Heinrich, Anne Storck, Mara Höfer (alle erkältet), Kita Waller (geschwollener Fuß) und Karo Tzokov (eine Untersuchung unter dem Kernspintomographen muss über die Schwere ihrer in der Partie gegen Oberhausen erlittenen Verletzung Klarheit bringen) mal eben das halbe Team krankgemeldet hat. "Es hat uns diesmal voll erwischt", stellt Janina Pils fest. Obwohl sie keine Prognose abgeben kann, welche Spielerinnen ihr in Barmen zur Verfügung stehen werden, möchte sie dieses Thema nicht weiter vertiefen: "Ich will nicht rumjammern, so was ist ganz schwach. Wir sind nicht die einzige Mannschaft, die diese Probleme hat. Darum haben wir dennoch den Anspruch, da zu gewinnen. Ich muss von der Mannschaft verlangen können, dass nun jede den Extraschritt macht - wir müssen noch enger zusammenrücken."

Barmen war mit einem Paukenschlag in die Saison gestartet. Vor heimischem Publikum gelang ein 84:82-Erfolg über den Aufstiegsaspiranten BG Göttingen. In der Folge setzte es indes Niederlagen gegen Hannover (60:100), Opladen (60:70) und Braunschweig (66:77). Dazu fällt die Slowakin Miska Stankova mit einem Kreuzbandriss lange aus. In deren Abwesenheit hat Franziska Goessmann (26) das Kommando übernommen. "Sie ist der Kopf der Mannschaft", weiß Janina Pils. Die deutsche Hochschulmeisterin von 2012 ist mit durchschnittlich 15,5 Punkten pro Spiel zudem die beständigste Korbjägerin ihres Teams. Gefolgt von Wiebke Bruns (11,5), die für Oberhausen bereits im deutschen Oberhaus am Ball war.

An den Brettern liegt das Arbeitsgebiet der US-Amerikanerin Elizabeth Brown. Die 1,91 Meter große Centerin legt im Schnitt 9,5 Punkte und 5,5 Rebounds auf. Aufbauspielerin Hannah Wischnitzki und Nici Egert trugen noch in der Vergangenheit das Trikot der Neuss Tigers. "Mit ihrer Run & Gun-Taktik kann die Barmer Mannschaft jedem Gegner gefährlich werden", sagt Janina Pils und fordert daher von ihren Schützlingen erhöhte Aufmerksamkeit: "Da müssen wir auch körperlich dagegenhalten." Derweil ist sie sich recht sicher, dass ihrer Truppe der gestrige freie Tag gutgetan hat. "Es ist wichtig, den Kopf freizubekommen und gesund zu werden." Genau das habe im Pokalspiel am Mittwoch gefehlt. "Selbst wenn alle fit gewesen wären, hätten wir gegen Oberhausen wahrscheinlich trotzdem verloren. Aber das Team war in diesem Spiel aufgrund dieser absolut nachvollziehbaren Schwäche irgendwann nicht mehr zu coachen. Und das passiert sonst nie, denn das ist eine griffige Mannschaft, die Dinge schnell und willig umsetzt."

(NGZ)
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