Auf Meyer, der ohne Gegenkandidaten antrat, entfielen in der Peter-Giesen-Halle gleichwohl nur 30 Ja- und 14-Nein-Stimmen sowie fünf Enthaltungen. Die CDU-internen Querelen der vergangenen Monate zeigten offensichtlich Wirkung.

Gleich zu Beginn seines Rechenschaftsberichts dankte Meyer dem früheren Fraktionsvorsitzenden Michael Paschke, der nach knapp zwölfeinhalb Jahren im Februar seinen Rücktritt erklärt hatte (die NGz berichtete). Paschke haben "einen nicht unerheblichen Teil" zur "Erfolgsgeschichte" der CDU als der "Jüchen-Partei" schlechthin beigetragen, die André Meyer zufolge gerade mit Blick auf die 2009 anstehenden Bundestags- sowie die Kommunalwahl fortgesetzt werden soll.

Breiten Raum nahm in Meyers Rückblick noch einmal seine Gegenkandidatur gegen den langjährigen CDU-Bundestagsabgeordneten Willy Wimmer ein: "Alles andere als ein normaler Vorgang" seien die Ereignisse im Vorfeld gewesen, meinte Meyer, der seinerzeit ungeachtet eines positiven Votums der Jüchener CDU letztlich den Kürzeren gegen den langjährigen Amtsinhaber gezogen hatte. Sein Motiv sei es seinerzeit gewesen, "mit einem jungen Jüchener Abgeordneten in die Verlängerung zu gehen", betonte Meyer angesichts des völlig neuen Zuschnitts des Bundestagswahlkreises.

Nach Willy Wimmer werde es nun "auf lange Zeit keinen Jüchener Bundestagsabgeordneten mehr geben", stellte der 26-Jährige fest. Klar Stellung bezog André Meyer auch zu den im Zuge der Beratungen des Haushalts 2007 zutage getretenen Kontroversen innerhalb der CDU-Fraktion - wobei er nicht von seiner pointierten Haltung abrückte: "Alle Dinge nur aus betriebswirtschaftlicher Sicht zu betrachten, reicht nicht aus", bekräftigte André Meyer seinen bekannten und zumindest potenziell verwaltungskritischen Standpunkt. "Sparen um des Sparens willen" könne "nicht der richtige Weg sein", zumal die Gemeinde das strukturelle Defizit kaum beeinflussen könne, pflichtete Meyer entsprechenden Ausführungen des neuen Fraktionsvorsitzenden Norbert Esser aus dessen Haushaltsrede ausdrücklich bei. "Sehr am Herzen" liegt es André Meyer auch, die "erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Gemeindesportverband "zu intensivieren und fortzusetzen."

Keine Überraschungen gab es auch bei den übrigen zu vergebenden Vorstandspositionen: Zu Stellvertretern Meyers wählten die Delegierten traditionell die Vorsitzenden der vier CDU-Ortsverbände. Neben Karl-Heinz Mohren (Garzweiler), Dr. Christoph Schmitz( Jüchen), Siegfried Henkel (Hochneukirch-Otzenrath) und Ralf Kriesemer (Bedburdyck) komplettieren Kassierer Manfred Koenigs und Schriftführer Harald Müller die Führungsriege des CDU-Gemeindeverbandes.