Handball Nur die Ostsee vermisst André Meuser ein bisschen

Dormagen · In den Angelläden von Dormagen und Umgebung kennen sie André Meuser bereits, denn Angeln ist seine große Leidenschaft. Doch deshalb ist der 22-Jährige nicht ins Rheinland gekommen, sondern um beim TSV Bayer Dormagen Handball zu spielen.

 Bayers neuer Linkshänder André Meuser fühlt sich in Dormagen wohl. Nur die Ostsee vermisst der passionierte Angler ein bisschen.

Bayers neuer Linkshänder André Meuser fühlt sich in Dormagen wohl. Nur die Ostsee vermisst der passionierte Angler ein bisschen.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Der gebürtige Rostocker ist einer von vier Neuzugängen des Zweitligisten, über die dessen Kapitän Patrick Hüter sagt: „Sie passen nicht nur sportlich, sondern auch menschlich sehr gut zu uns.“ Vielleicht der Grund, warum sie seiner Meinung nach „sehr schnell in Dormagen angekommen“ sind.

Zum Angeln wäre der 207 Zentimeter lange Linkshänder wohl eher in seiner Heimat geblieben. Da war die nahe Ostsee sein bevorzugtes Revier. Die vermisst er schon ein bisschen, „besonders als es zuletzt so heiß war, wäre ich gerne ans Meer gefahren,“ sagt André Meuser. Der sich ansonsten aber in Dormagen pudelwohl fühlt: „ein schönes, von der Größe her überschaubares Städtchen.“ Auch die Umgebung gefällt ihm, und wenn „man mal ein bisschen mehr Action haben möchte, ist man ja schnell in Köln oder Düsseldorf.“

Nicht, dass er dazu bisher allzu viel Zeit gehabt hätte. „Die Vorbereitung war schon hart,“ sagt André Meuser mit Blick auf die zurückliegenden sechs Wochen. Das, hat er bereits festgestellt, bevor der Ligabetrieb überhaupt los geht, sei der größte Unterschied zwischen Dritter und Zweiter Liga: „Wir haben in Rostock auch viel trainiert, aber nicht so intensiv wie hier.“

Mit dem HC Empor Rostock scheiterte er nur um Haaresbreite am Aufstieg. In den Relegationsspielen gegen die HSG Krefeld fehlte den Mecklenburgern nur eine Sekunde zum Triumph, die anschließende zweite Chance gegen die HSG Konstanz vergeigten sie dann deutlicher. Sein Entschluss, nach Dormagen zu wechseln, stand schon vorher fest. „Ich möchte mich hier weiter entwickeln“, sagt André Meuser. Und das nicht nur auf dem Parkett. Zum Herbstsemester nimmt er ein duales Studium mit Fachrichtung Sozialwesen auf und will gleichzeitig als Betreuer im offenen Ganztag (OGS) arbeiten.

Da wird zum Angeln wohl nicht allzu viel Zeit bleiben. Denn im Training wartet auch noch jede Menge Arbeit auf ihn. Dusko Bilanovic hat sich vorgenommen, seine Defizite in der Abwehrarbeit zu beheben. „Da hat er in der Vorbereitung und in den Testspielen schon eine Menge Fortschritte gemacht,“ lobt der Trainer den Linkshänder, der sich die Position im rechten Rückraum mit Nuno Rebelo teilt. „Da haben wir jetzt zwei ganz unterschiedliche Spielertypen,“ sagt Bilanovic. Schließlich ist der „nur“ 1,95 Meter große Rebelo keiner, der eine gegnerische Deckungsreihe überspringt, sondern einer, der eher das Eins-gegen-eins-Spiel sucht. Und Angeln geht der Portugiese auch nicht.

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