Basketball Der Meister wird in der K.o.-Runde gekürt

Ein neuer Modus und starke Konkurrenz – in der am Samstag mit der Partie in Dorsten beginnenden Regionalliga-Saison müssen die Basketballer der NEW’ Elephants von Anfang an hellwach sein, sonst könnte es im Frühjahr ein böses Erwachen geben. Die Entscheidung im Aufstiegskampf fällt erst im Mai, also gut einen Monat später als bisher.

 Mit dem SV Hagen-Haspe bekommen es die Grevenbroich Max Boldt (M.) und Nino Janoschek (r.) auch in der am Wochenende beginnenden Saison zu tun. Im Testspiel gelang vor anderthalb Wochen ein 78:69-Erfolg.

Mit dem SV Hagen-Haspe bekommen es die Grevenbroich Max Boldt (M.) und Nino Janoschek (r.) auch in der am Wochenende beginnenden Saison zu tun. Im Testspiel gelang vor anderthalb Wochen ein 78:69-Erfolg.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Zum ersten Mal erwirbt der Meister der Hauptrunde nicht automatisch das Recht, in der darauffolgenden Saison am Spielbetrieb der 2. Bundesliga (Pro B) teilzunehmen. Nach dem letzten Spieltag der Punktspielrunde stehen für die Teams auf den Plätzen eins bis acht die Play-offs auf dem Programm. Nach dem Modus „best of three“ (wer zuerst zwei Siege auf dem Konto hat, kommt weiter) geht es über Viertel- und Halbfinale bis in die Endspielserie. Deren Sieger darf  genauso wie die Meister der drei weiteren Regionalligen Nord, Südwest und Südost eine Etage nach oben. Für die Mannschaften auf den Plätzen neun bis zwölf ist die Saison am 14. März beendet – die beiden Letztplatzierten steigen ab.

Es ist  nicht alles Gold, was glänzt. Für die Zuschauer sicher ein Spektakel, doch Hartmut Oehmen sieht auch die Schattenseiten. „Ich war damals der Einzige, der dagegen war“, verrät der Manager der NEW’ Elephants. Und zwar aus diesen Gründen: „Die Saison wird länger und das Ganze damit teurer. Du weißt nicht, wie lange du deine Spieler tatsächlich brauchst, was die Gestaltung der Verträge schwieriger macht.“ Da es sich bei Haupt- und K.o-Runde im Grunde genommen um zwei voneinander getrennte Wettbewerbe handelt, könnten Vereine versucht sein, ihr Budget bis zum Ende der Wechselfrist Ende Januar zu schonen. Oehmen: „Du musst halt nur irgendwie unter die ersten Acht kommen. Dann investierst du für die letzten drei Monate richtig und verfälschst damit die ganze Saison. Die absolute sportliche Fairness bliebe auf der Strecke.“

Aus dem Hut zaubern Nun ist es nicht so, als würden die Elephants Angst vor den neuen Möglichkeiten haben. „Wenn es darum geht, irgendwelche Sachen aus dem Hut zu zaubern, gehören wir wahrscheinlich zum Besten, was diese Liga zu bieten hat“, sagt Oehmen schmunzelnd. Gerne verweist er auf die Spielzeit 2017/2018, als er auf die kurzfristige Absage von US-Boy Charles Marquardt mit der Verpflichtung von Gerrell Martin reagiert hatte. Der Musterprofi avancierte zum Topscorer der Liga und sorgte im Verbund mit den fantastischen Delpeche-Brüdern Malcolm und Marcus für ein unvergessliches Jahr. Auch vor der anstehenden Saison war das logistische Geschick des Managements schon wieder gefragt, galt es in Jahad Thomas doch schnell Ersatz zu beschaffen für die nach ihrem Mittelfußbruch im Rollstuhl aus dem Flieger gefahrene Importkraft John Murry. Oehmen: „Ich glaube, dass es in dieser Saison ein paar wilde Sachen geben wird. Ob die dann letztlich von Erfolg gekrönt sind, bleibt abzuwarten ...“

Die beiden heißesten Aufstiegskandidaten. Wer hoch in die Pro B will, muss wohl an den Dragons Rhöndorf vorbei. Der Kooperationspartner des Erstligisten Telekom Baskets Bonn mischte bis zu seinem vollkommen überraschenden Abstieg aus der Pro B in der vergangenen Saison 25 Jahre in Erster und Zweiter Liga mit. Der traditionsreiche Basketballstandort war deutschlandweit bekannt für Beständigkeit, Fan-Euphorie und die Ausbildung von Talenten. Für Oehmen steht darum fest: „Die müssten den Betriebsunfall Abstieg schnell reparieren können.“ Der Aufstieg dürfte auch für die BBG Herford ein Thema sein. An die Seite des überragenden Litauers Vaidotas Volkus ist neben Omar Zemhoute, im Vorjahr im Trikot des Regionalligisten TV Ibbenbüren durchschnittlich für 14,6 Punkte gut, auch Ole Wendt gerückt. Der ehemalige Bundesliga- und und A2-Nationalspieler hatte seine in Hagen und Paderborn verbrachte Profikarriere nach einer langwierigen Fußverletzung beendet und versucht sich nun an einem Comeback. Der neue US-Profi Derylton Hill legte zuletzt für die Raiders Basket Jarvenpaa in Finnlands erster Division mit rund 25 Punkten und 13 Rebounds ein Double-Double auf.

Kein geborener Abstiegskandidat In der vergangenen Saison galten Kamp-Lintfort,  Fast-Break Leverkusen und der SVD Dortmund von vornherein als Abstiegskandidaten. In der anstehenden Saison könnte das höchstens für den Deutzer TV gelten. Und darum erinnert Oehmen an das Schicksal des ehemaligen Liga-Dinos TV Salzkotten: „Deren Trainer wollte mit seinen Jungs in der vergangenen Saison zur Überraschungsmannschaft  der Liga werden – am Ende ist Salzkotten abgestiegen. Unser Ziel kann darum nur heißen: Qualifikation für die Play-offs.“

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